ich bin gerade am überlegen, meine Bitcoin Sicherheit eine Stufe upzugraden.
Momentanes Setup ist eine Hardware Wallet.
Ich würde gerne eine Möglichkeit finden, einen Single Point of failure zu vermeiden. Also zb jemand findet meine Seed Phrase und importiert es in eine andere Hardware Wallet oder ich verliere eine Seed Phrase.
Ist eine Multisig Wallet 2 aus 3 die einzige Möglichkeit, hier Abhilfe zu schaffen?
Da du eh jeweils doppelt und in unterschiedlichen Gebäuden sicherst, reicht auch Papier.
Für Papiersicherungen empfehlen sich dann diese manipulationssicheren Sicherheitstaschen. So kannst und solltest du auch regelmäßig prüfen, ob da jemand dran war.
Ich persönlich würde einmal Seedphrase und einmal Passphrase an getrennten Orten im eigenen Haus verwahren. Falls du dir die Passphrase auswendig merken kannst, kannst du auf die Passphrase-Sicherung im eigenen Haus verzichten.
Zusätzlich würde ich dann einmal Seedphrase und einmal Passphrase an getrennten anderen Orten außerhalb deines Hauses verwahren. Optimalerweise in zwei getrennten Gebäuden, z.B. in zwei getrennten Haushalten in deiner Freund- oder Verwandtschaft.
Somit kann auch keiner deiner Verwahrer an die Coins; beide zusammen allerdings schon. Für Vererbung ist das auch sehr praktisch. Musst du aber selbst wissen wie groß das Vertrauen ist. Geht natürlich auch in Schließfächern oder woanders.
Im Endeffekt brauchst du im Optimalfall also zwei zusätzliche Gebäude, die möglichst weit voneinander und von deinem Wohngebäude entfernt sind.
Falls es bei dir gar nicht geht, außerhalb deiner Wohnung zu sichern, kannst du auf die zweiten Sicherungen von Seedphrase und Passphrase auch verzichten. Dann musst du allerdings auf jeden Fall beides wenigstens einmal gut getrennt (!) zuhause sichern, am besten auf Stahl oder Titan, und solltest beides auswendig lernen.
Das alles sind Empfehlungen für eine fortgeschrittene Sicherung, bei der es wahrscheinlich auch um höhere Beträge geht. Bei kleineren Wallets ist das evtl. Overkill und hört sich übervorsichtig an.
Vielleicht auch mal in Ruhe meinen verlinkten Beitrag lesen.
P.S.: Die manipulationssicheren Sicherheitstaschen gibt es natürlich auch von anderen Herstellern, bevor @whoami hier wieder die Krise kriegt.
Oder in eine Box, die innen mit Fenster/Tür Sensor versehen ist. Sobald jemand die Box öffnet bekommt man den Alarm per App aufs Handy und kann SOFORT reagieren.
Das ergibt Sinn.
Noch eine Frage zum Umschichten. Ich habe jetzt eine BitBox Wallet (Mnemonic ohne Passphrase). Kann ich die Funds von dieser Wallet auf eine neue umschichten, die aus der selben Mnemonic + neuer Passphrase besteht?
Anders ausgedrückt:
Stand jetzt: Mnemonic ohne Passphrase
Ziel: (Gleiche) Mnemonic + Neue Passphrase
Ich denke gerade auch über meine Sicherung nach. Bisher habe ich wie oben beschrieben im Haus gesichert. Was aber, wenn das ganze Haus abbrennt und der Keller voller Löschwasser steht? Die SD-Karte der Bitbox möchte ich (da unverschlüsselt) nicht z.B. auf der Arbeit lagern. Auch das Papier-Backup hat ja das gleiche Problem. Mittlerweile kennen genug Leute die Bedeutung der 12/24 Wörter. Zwei unterschiedliche Gebäude für Seed und Passphrase habe ich leider nicht.
Mein Plan: 2. Bitbox kaufen, über die SD-Karte die Wallet importieren und den Stick dann mit gutem Passwort auf der Arbeit verstecken.
Oder günstiger: auf einem PC, der nie das Internet gesehen hat (neu aufgesetzt und vollverschlüsselt) einen luks-verschlüsselten USB-Stick erstellen und darauf in Klartext den Seed sichern?
Grundsätzlich sind 2 Orte weit weg voneinander genug. Zudem sollte man diese einfach innert kurzer (kann auch ein Flug sein) erreichen können. 3 oder 4 Orte sind etwas Luxus und bieten zudem ein weiteres Risiko dass jemand diese Orte und Backups findet. Stahl, die SD Karten selbst oder Aluminium/Paper. Da sind die Vorlieben entscheidend. Was auch zu bedenken ist, wer erbt diese Funds im Notfall? (Handling)
Ein simpler Hirnschlag hat meiner geliebten Nachbarin R.I.P. das Leben gekostet. Nagt an mir heftig, da erst grad passiert ist. Geld und Bitcoin ist nicht alles, wenn man es aber gut (einigermassen) so sind diese Schätze auf für die Zukunft der geliebten Family Members gesichert.
Eine alternativer Vorschlag, der vielleicht zu der geschilderten Situation passen könnte, lass doch nicht alles auf einer Wallet, sondern erstell dir eine zweite Wallet / Seedphrase, etwa so:
Bitbox darauf deine 1. Wallet mit 70% deiner Bitcoinbestände.
Diese ist bei dir zuhause samt SD Karte und Seedphrase und Passphrase in einem Safe oder irgendwie anders vor neugierigen Besuchern weggeschlossen.
Auf einem Papier (Arbeitsanleitung, Visitenkarte…) in der Arbeit wird die Passphrase notiert und im Arbeitsschrank weggesperrt / versteckt. Die Seedphrase wird in einem Umschlag verschlossen der Mutter / Schwester / Besten Freund übergeben.
Zweite Hardwarewallet, muss ja keine teure Bitbox sein, mit zweiter Wallet und 30% der Bitcoin. Keine Passphrase vergeben, liegt mitsamt dem Seed ggf. in Staal gestanzt an einem anderen halbwegs sicheren Ort (Bankschließfach, Keller, Speicher, Auto, Safe der Großeltern…)
Ist auch nicht perfekt, aber es sind viele Szenarien abgedeckt, ohne dass du alles verlierst, vielleicht waren ein paar Denkanstöße dabei.
Puh das ist fehleranfällig. SD Karten halten such nicht ewig, können falsch bedient werden… PC kann potentiell immer “das Internet sehen”. Einfach Stahl als back up nutzen.
Auf der Arbeit verstecken? Bist du verrückt? Warum sollte man das tun. Ausser dein Arbeitsplatz ist Fort Knox. Selbst dann ist das ne schlechte Idee.
Kommt mal von dem Gedanken weg, man bräuchte unbedingt 2 oder mehr Gebäude. Wenn ihr 1 habt, reicht das völlig aus. Lasst eure Kreativität etwas spielen.
Das ist krass. Da kann ich dir nur Recht geben! Alles, was wir hier so treiben und wenn es auch um hunderte Bitcoin gehen würde, ist eigentlich in keinster Weise ein wirklich entscheidender Aspekt im Leben. Auch mit Milliarden kann man das Leben versäumen.
Kein Scheiss: ich stehe jeden Morgen auf und Frage mich erst einmal, was es wirklich Wichtiges gibt und versuche den Tag danach zu gestalten (trotz aller Zwänge)
Auch wenn es viele gute Gründe gibt, es nicht zu tun: ich halte tatsächlich einen kleinen Teil meiner Bitcoins auf zwei verschiedenen Börsen Klar, ich gehe das Risiko ein, dass die mal weg sind. Aber das Risiko gehe ich ja auch bei allen anderen Sicherungen ein.
Die anderen Vorschläge sind aber wirklich überlegenswert.
Ich bin vor ein paar Wochen einmal an einem komplett ausgebrannten Haus vorbeigelaufen. Daraufhin habe ich den Fall mal auf meine bisherige Seed-Sicherung angewendet und mir kamen Zweifel. Daher die Idee.
Bei der Bitbox auf der Arbeit dachte ich: Selbst wenn es jemand erkennen würde, um was es geht: er hat genau 10 Versuche, dann wird die Bitbox zurückgesetzt. Da es nur mein absoluter Notfallplan wäre und ich meine andere Bitbox plus Sicherungen noch habe, dachte ich es wäre eine Überlegung wert.
Darüber habe ich jetzt länger nachgedacht und stimme dir zu. Mir ist da glaube ich etwas eingefallen.
Hat den Nachteil, dass es den Brand vielleicht überlebt, aber dann schön sichtbar in der Asche liegt Und man selbst kommt ja erstmal nicht auf das Grundstück, erst nachdem genug andere überall rumgelaufen sind….
Ich finde es, wenn es wirklich gut überlegt ist, gut örtlich diversifiziert zu sein.
Wenn du zB in einer Wohnung in einem Hochhaus lebst, ist beim Brand einfach mal alles in der Wohnung weg, da braucht man nicht anfangen unter 500 Tonnen Schutt einen Seedor zu suchen. Unwahrscheinliches Szenario mit dem Brand aber eines das man verhindern kann.
Ich habe über deinen Teil im Cold Storage geredet, das sollte natürlich idR der größte sein.
Aber ja irgendwas zwischen 5 und 25% (in manchen Fällen sogar deutlich mehr) auf Börsen zu lassen, ist mMn auch eine gute Idee, vor allem wenn es auf mehrere große Börsen verteilt ist oder ETFs oder auch nur auf Trade Republik… warum nicht mit einem kleinen Teil? Der Teil wäre dann direkt im Fiatberech und du hast alle Abrechnungen und Nachweise direkt im Broker. Falls die Fiat Gateways mal zugemacht werden, hat man so einen Teil, den man sehr leicht verkaufen kann. Und wenn man mal dement wird o.ä. dann findet man seine Verstecke vielleicht nichtmehr, aber auf die Börse bekommt man meist leicht wieder Zugriff. Alles hat vor und Nachteile.
Für den Fall dass du deinen Seedor nicht mehr nach einem Brand findest (diese passieren in Deutschland im Schnitt alle 2 Minuten, btw) gibt es mit Bitsurance die Möglichkeit einen kleinen Teil, bis 100k€ zu versichern. Quasi das gleiche wie eine Einlagensicherung bei einer Börse nur eben in 100% Eigenverwahrung. Full Disclosure, ich (Chris) vin Geschäftsführer bei Seedor und Bitsurance