Wie Bitcoin Kriege verhindern kann - Teil 4 - das Finale

Bitcoin gegen Kriege: Im letzten Teil der Artikelserie geht es um die Entstehung des heutigen Fiatgeldsystems und um das Potenzial eines „Softwars“.

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Ein schön geschriebener Artikel (bzw. Artikelreihe) . Zweifellos wäre eine Welt mit Hartgeld eine friedlichere Welt, genau aus den genannten Gründen.

Nur der Sicht, dass das Gold in dieser Hinsicht weniger geeignet sei, kann ich mich nicht ganz anschließen. Der tieferliegende Grund, dass der Goldstandard mehrfach aufgehoben werden konnte, ist, dass den Menschen das Bewusstsein dafür fehlte, dass das Papiergeld mit der Aufhebung des Goldstandards seinen Wert verlor. Stattdessen betrachteten sie es weiter als werthaltig und handelten damit, als sei nichts passiert. Dass mit Bitcoin nicht ähnliches geschehen könnte, ist nicht gesagt, denn sollte Bitcoin im Mainstream ankommen, würde sicher auch eine Mehrheit der Menschen aus Bequemlichkeit oder Unkenntnis auf Custodial-Lösungen vertrauen, die derselben Gefahr der Teilreservebildung und schließlich Aufhebung der Umtauschbarkeit unterliegen. Entscheidend ist in allen Fällen das Bewusstsein dafür, dass nur der zugrundeliegende Sachwert – sei es nun Gold oder Bitcoin – wirklich werthaltig ist.

Ich finde, als Bitcoiner sollte man Gold ebenfalls schätzen. Gold ist das Gegenstück in der physischen Welt zu Bitcoin in der digitalen Welt. Beides kann und sollte friedlich koexistieren.

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Lieber sypher,

vielen Dank für das Feedback und Dein Interesse.

Ich bin ganz Deiner Meinung, dass man Gold schätzen sollte. Es ist wohl die zweitbeste Lösung nach Bitcoin.

Den Punkt, dass Bitcoin in seiner Grundform für Transaktionen in einer digitalisierten und globalisierten Welt geeignet ist und Gold nicht habe ich bewusst oft gemacht. Ich denke, dass dies der Grund sein wird, dass Fiatgeldausgaben unter einem Bitcoin Standard nicht wirklich funktionieren werden. Entscheidend ist auch, dass Bitcoin weniger leicht verboten werden kann als Bitcoin und Goldverbote gingen mit Fiatgeldausgaben meist Hand in Hand (und das nicht ohne Grund).

Bitcoin hat auf jeden Fall das Potenzial, dafür zu sorgen, dass die Menschheit bei einem harten Geld bleibt. Mit Gold ist dies der Menschheit leider nicht gelungen.

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Das sehe ich schon noch ein bisschen anders. Bitcoin kann genauso verboten werden, wie Gold. Natürlich könnte man Bitcoin dann noch heimlich weiter nutzen. Als das Goldverbot in den USA kam, haben einige ihr Gold auch versteckt oder vergraben, anstatt es, wie vorgeschrieben, in Papierdollar zu tauschen. Allerdings ging man das Risiko ein, erwischt und bestraft zu werden. Bei Bitcoin wäre es im Prinzip dasselbe.

Ansonsten: Vielleicht hast Du recht, und die Tatsache, dass man mit Bitcoin im Gegensatz zu Gold digital bezahlen kann, schafft ein neues Bewusstsein für die Werthaltigkeit und eliminiert die Bereitschaft, Kreditgeld zu akzeptieren, auch wenn ich auch da auch gewisse Zweifel habe, wie schon angesprochen. Die Zukunft wird es zeigen. Wünschenswert wäre es allemal, nicht zuletzt im Sinne des Weltfriedens.

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Großes Lob an die Verfasser bzw. an die Redakteuren. Ein sehr gut recherchierter und aufgearbeiteter Artikel. Auch, dass in diesem Artikel nicht konsequent behauptet wird, dass Bitcoin Kriege unmöglich macht etc. was aus einigen Maxi-Kreisen manchmal propagiert wird. Der Artikel ließt sich ehrlich und gibt Raum für Lücken, da aktuell noch niemand final sagen kann, wie eine Bitcoin-Welt tatsächlich aussehen würde. In jedem Fall wäre die Finanzierung von unmoralische Projekten und Handlungen durchaus schwieriger und so mancher Krieg würde schon bei der Finanzierung scheitern. Die Akteure müssten viel sorgfältiger mit ihren Ressourcen umgehen und abwägen.
Gleichzeitig wissen wir alle auch, dass die Kreativität des Menschen grenzenlos ist, auch dann, wenn es um die eigene Bereicherung und Machtausübung geht.
Bei der Analogie zu Gold finde ich die Aussage, dass Bitcoin nicht konfeszierbar ist auch für zu optimistisch. Natürlich können Bitcoin beschlagnahmt und unter Zwang zur Herausgabe gezwungen werden. Dies ist ja mit Gold nicht anders.
Interessant wäre auch ein Artikel zu einem Gedankenexperiment, wie eine Bitcoin-Basierte Wirtschaft funktionieren könnte, bei der die maximale Dezentralität gegeben ist und gleichzeitig die Anonymität gewahrt bleibt. Ebenso wie dabei Maßnahmen getroffen werden, dass eine „temporäre“ Rückführung zu einem Fiat-System „zur Abwendung von Katastrophen“ verhindert wird, so wie es bei Gold oft praktiziert wurde.

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Klar, du kannst Bitcoin verbieten, aber weniger leicht konfiszieren. Außerdem kannst du mit Bitcoin leichter Transaktionen durchführen, wenn verboten, als mit Gold, weil es im Cyberspace funktioniert.

Aus Teil 3 im Bezug auf DE in WW!: „Es gab sogar Razzien in Geschäften, um die verbotenen Zahlungsmittel zu konfiszieren.“

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Danke für das Lob :slight_smile:

Hierzu: „Bei der Analogie zu Gold finde ich die Aussage, dass Bitcoin nicht konfeszierbar ist auch für zu optimistisch. Natürlich können Bitcoin beschlagnahmt und unter Zwang zur Herausgabe gezwungen werden. Dies ist ja mit Gold nicht anders.“

Bitcoin kannst du besitzen, wenn du dir 12 Wörter im Kopf merkst. Bitcoin ist also leichter zu verstecken als Gold. Mit Bitcoin sind zudem technisch Dinge möglich, wie zu bestimmen, dass die Bitcoin erst in tausenden Blöcken wieder bewegt werden können. Das wäre auch eine Option im Kriegsfall.

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Bitcoin ist Gold in vielerlei Hinsicht überlegen in Bezug als „Wert“ (wir dürfen ja nicht vergessen, dass Gold auch chemische Eigenschaften hat, aber darum geht es ja nicht). Bedeutet nicht, das Bitcoin Gold in allen Punkten überlegen ist, jedoch in Summe.
Ich Stelle mir nur vor… wir haben den Bitcoin als alleinige Währung angenommen und müssen unsere staatlichen Abgaben in Bitcoin bezahlen… irgendwann radikalisiert sich die politische Führung und beginnt, mit unterstützung der „medialen Gewalt“, wieder eine Fiat-Währen einzufügen. Der Besitz von Bitcoin wird verboten und jeder Bürger ist dazu aufgefordert, seine Bitcoins gegen staatliches Geld zu tauschen. Die Medien verbreiten News, welche die Notwendigkeit dieser Maßnahmen propagieren und das „abtrünnige Staatsfeinde“ durch moderne Wallet-Tracking-KI spielend leicht ausfindig gemacht werden können…
Aktuell würde ich sagen, ich würde meine BTC nicht hergeben und stattdessen das Land verlassen. Aber für die breite Masse trifft das sicherlich nicht zu. Dies wäre eine Konfeszierung, ähnlich wie sie bei Gold schon angewendet wurden.
Hier werden zu gegebener Zeit Maßnahmen und Mechanismen notwendig sein welche solche Praktiken verhindern, aber ich sehe das nicht als Aufgabe von Bitcoin. Da hören die Eigenschaften von Bitcoin (leider) auf, zumindest sind mir aktuell keine bekannt.

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Hallo Sypher,
Ich kann mir nicht vorstellen, dass Bitcoin ebenso wie Gold als Papiergeld/Zertifikat Einzug erhält. Immerhin lassen sich ja auf der Blockchain die Bitcoin Bestände überprüfen, das ist bei Gold nicht der Fall. Oder irre ich mich hier? Gibt es ne Möglichkeit das Bitcoin das gleiche Schicksal ereilt wie Gold?

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Nicht nur können Bitcoins leichter versteckt werden, aber vor allem aus diesem Versteck von jedem Ort der Welt wieder raus geholt werden.

Man kann natürlich schon ungedeckte Zertifikate auf Bitcoin erstellen. Die Frage ist, ob die Menschen das akzeptieren würden. Zu Anfang sicher nicht. Blickt man in die Geschichte zurück, so stellt man fest, dass die Menschen auch anfangs (zurecht) skeptisch waren, Papiergeld als gleichwertig zu Goldmünzen zu akzeptieren. Aber nach jahrhundertelanger „Überzeugungsarbeit“ mit vielen Zwischenschritten (erst gedeckte Goldzertifikate, dann nur noch teilgedeckte Goldzertifikate, usw.) hat es dennoch funktioniert. Das heutige Fiatgeld sind ungedeckte Zertifikate auf garnichts. Und trotzdem werden sie universell und von den meisten Menschen völlig unhinterfragt akzeptiert. Ich sehe keinen Grund, warum Bitcoin das prinzipiell verhindern sollte. Wenn sich niemand mehr für die Deckung interessiert, bringt die einfache Beweisbarkeit der Bestände auch nichts.

@sypher du magst recht haben dass einzelne Staaten den Bitcoinstandard aufgeben können, aber diese müssen sich dann trotzdem mit allen anderen Staaten messen die den Bitcoinstandard haben. Wenn heutzutage der Fiatstandard Weltweit gilt, dann fällt es nicht so auf wenn alle Währungen abfallen, aber wenn die halbe Welt noch den Bitcoinstandard hat, wer von denen nimmt das inflationierende Geld der anderen dann im großem Stiel noch an? Das gleiche Argument kommt ja mit den Brics Staaten. Sollten diese eine Goldgedeckte Währung einführen, dann kann der Westen nicht mehr einfach seine Währung abwerten. Es fällt im Goldkurs sofort auf und die Handelsdefizite können so nicht mehr beglichen werden.

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Das Argument, was du für hypothetischen Bitcoinstandard bringst, könnte man praktisch unverändert auch auf den Goldstandard anwenden. Trotzdem ist der Goldstandard nach und nach in allen Ländern aufgehoben/aufgegeben worden.

Der Grund dafür liegt meines Erachtens darin, dass sich Staaten durch Inflationierung der Geldmenge kurzfristig Vorteile verschaffen können. So kann man seine Bevölkerung besser ausplündern und Kriege oder auch Sozialprogramme oder die grüne Transformation was auch immer den Politikern gerade so vorschwebt finanzieren. Die Nachteile des schlechten Geldes machen sich dann erst später bemerkbar.

Ja da hast du recht dass Staaten das kurzfristig machen können, aber anders als den Goldstandart mal eben aufzuheben können die Staaten die Bevölkerung nicht einfach zwingen all ihre Bitcoins abzugeben. Mit anderen Worten: Staaten die so handeln müssten totalitäre Mittel anwenden. Würdest du freiwillig in so einem Staat leben wollen?

Bedenke: Wir gehen von einem hypothetischen Bitcoinstandard aus wo die gesammte Welt mit Bitcoin handelt. Da als Staat einfach auszubrechen ist schwierig weil du dich somit von der gesammten Welt abschottest. Keiner von den anderen will deine Währung haben, du fängst an deine Bürger auszubeuten und zu überwachen damit sie nicht mehr Bitcoin verwenden usw. Glaubst du das wird ein langfristiger Anreitz für einen Staat?

Man müsste eben vorher Bitcoin durch Bitcoin-Zertifikate ersetzen (aka „custodial wallets“). Genauso wie man vor der Aufhebung des Goldstandards zunächst Goldgeld durch Papiergeld ersetzt hat. Dann könnte man die Bitcoin-Deckung einfach aufheben, so wie man die Gold-Deckung aufgehoben hat. Warum wohl wollten schon einige Politiker non-custodial wallets verbieten?

Das müsste ja unverändert auch für einen Goldstandard gelten. Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts gab es auch einen praktisch weltweiten Goldstandard. Trotzdem sind die Staaten alle ausgebrochen. Anlass bzw. Rechtfertigung war der 1. Weltkrieg.

Ok, du hast recht das das theoretisch so durchführbar ist. Aber im Gegensatz zu Gold kann jeder einfach die Kryptografie von Bitcoin selber überprüfen während man das bei Gold nicht so einfach machen kann. Auch das Bezahlen mit Gold war wesentlich schwerer weil Gold nicht einfach im Laden Teilbar ist. All diese Bezahlnachteile hat Bitcoin einfach nicht und auch deswegen denke ich dass der Bitcoinstandard nicht so einfach ausgehebelt werden kann wie der Goldstandard und noch schwerer von oben angeordnet werden kann (Stichwort Zensurresistent).

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Stimmt, die leichte Überprüfbarkeit und Teilbarkeit von Bitcoin sind Vorteile gegenüber dem Gold. Ich würde das allerdings nicht überschätzen. Die meisten Menschen haben keinen blassen Schimmer von Computerkryptographie und können genauso wenig Bitcoinzahlungen und -bestände verifizieren, wie sie eine gefälschte von einer echten Goldmünze unterscheiden können. In einem hypothetischen Bitcoinstandard wird auch die Mehrheit der Menschen Custodial Wallets verwenden aus Gründen der Einfachheit, Bequemlichkeit und wegen des (vermeintlich) geringeren Verlustrisikos. Bitcoin ist auch nicht zensurresistenter als Gold. Ich sehe nach wie vor keinen Grund, warum ein Bitcoin-Standard nicht genauso ausgehebelt werden kann, wie der Goldstandard.

Ganz allgemein würde ich sagen, dass Bitcoin und Gold zwar jeweils eigene Vor- und Nachteile, insgesamt aber ziemlich viel gemeinsam haben. Deshalb ist der Vergleich zum Gold, bei dem ein Blick in eine lange zurückreichende Geschichte möglich ist, für Bitcoin immer lehrreich.