Hallo
Bin selber relativ neu im Thema. Es geht darum, was genau passiert wenn ich Bitcoin kaufe. Wer bekommt das Fiat Geld das ich für den Kauf von BTC verwende? Das bin ich nämlich schon oft von Leuten gefragt worden, die meinen Bitcoin ist ein Schneeballsystem. Ich konnte denen eigentlich nie eine zufriedenstellende Antwort geben.
Danke vorab schon mal.
Was meinst du denn wer das Geld bekommt? Der Verkäufer natürlich der die Bitcoin verkauft und einen Teil das Unternehmen, welche die Handelsbörse betreibt, über die der Handel zwischen Verkäufer und Käufer abläuft.
Alles klar. Aber mal rein Hypothetisch. Was wäre wenn weniger BTC vakant wären als nötig? Angenommen 10 Leute wollen 10 BTC kaufen. Es gibt aber aktuell nur 5 BTC zum Verkauf.
Kann es rein theoretisch vorkommen, dass ich kaufen will und es sind keine BTC zum Kauf verfügbar?
Danke
Du kaufst Bitcoin vom freien Markt.
Es gibt keinen Mr. Bitcoin, der auf allen Coins sitzt und sie dir verkauft.
Die Miner verdienen durch Arbeit Bitcoin. Diese werden dann verkauft. Der Käufer verkauft diese wieder etc.
Bei Schneeballsystemen ist keine Arbeit zur Erstellung der Coins eingeflossen. Auch kann häufig die Geldmenge einfach ausgeweitet werden.
Finden deine Freunde, dass BTC ein Schneeballsystem ist, dann sind es Aktien auch.
Dann steigt der Preis. Irgendwann findet sich jemand, der sich bereiterklärt, dir seine Coins zu verkaufen. Ganz normaler Markt mit Angebot und Nachfrage. Natürlich musst du dann den höheren Preis zahlen.
Theoretisch kann vieles passieren. Diamanten und Gold sind auch knappe Rohstoffe auf der Erde. Hast du schon einmal gesehen, wie Leute versuchen, Gold und Diamanten zu kaufen, und niemand, der welche besitzt, will sie zu keinem Preis verkaufen?
Es gibt immer einen Preis zu dem jemand bereit ist zu verkaufen.
Ich behaupte mal, dass niemand alle Coins in alle Ewigkeit hodln wird.
Jeder hat seinen Preis. Und das heißt nicht, dass man seinen ganzen Stack verkauft.
Ich hodl auch lieber. Aber wenn ich für einen Sat ein Haus bekäme…
Genau. Hodlen sollte nicht zum Fetisch werden.
Es geht nicht um das Sammeln um des Sammelns willen, sondern um den Wert, den sie entwickeln und den man früher oder später sinnvoll nutzen kann. Ob nun durch geringen Umtausch in Fiat oder direktes bezahlen mit Bitcoin.
Wenn man es ganz runterbricht, dann bekommt in letzter Konsequenz immer der Miner das Geld für die Bitcoins. Der Miner ist derjenige, der am Anfang der Wertschöpfungskette steht. Man könnte analog auch fragen, wer denn im Supermarkt das Geld für die Kartoffeln bekommt? Na der Landwirt, der diese Kartoffeln angebaut hat. Zwischen dem Landwirt und dem Supermarkt gibt es aber noch andere, die an den Kartoffeln mitverdienen. Zwischenhändler zum Beispiel. Aber im Prinzip ist es im Bitcoin nichts anderes wie mit den Kartoffeln im Supermarkt. Stehen da noch 5 Säcke rum aber es gibt 10 Kunden die kaufen wollen, dann wird der Marktleiter (wenn er ein bisschen schlau ist), den Preis so lange nach oben setzten, bis 5 der 10 Kunden keine Kartoffeln mehr kaufen wollen. Die verbleibenden 5 bekommen die Kartoffeln dann, zahlen aber einen deutlich höheren Preis. Die Differenz streicht der Händler ein. So funktioniert der Markt.
Als Reaktion auf die erhöhte Nachfrage würden die Bauern im nächsten Jahr mehr Kartoffeln produzieren. Dann würde der Preis wieder sinken. Hier ist der große Unterschied zu Bitcoin. Niemand kann mehr Bitcoin produzieren. Ganz im Gegenteil. Die Menge an neu erzeugten Bitcoin sinkt alle 4 Jahre. Das ist dann so, als würden die Bauern im nächsten Jahr nur noch 2 Säcke Kartoffeln produzieren. Weil sich mittlerweile aber herumgesprochen hat, dass Kartoffeln viel besser schmecken als Reis, stehen jetzt nicht nur 10, sondern 20 Kunden im Supermarkt, die nunmehr nur noch 2 verfügbare Säcke Kartoffeln kaufen wollen. Was passiert dürfte klar sein…
Wow. Danke für die vielen Antworten in so kurzer Zeit. Ich bin echt beeindruckt.
Das wird höchstwahrscheinlich, aufgrund der freien Marktwirtschaft, nicht passieren. Je höher die Nachfrage und niedriger das Angebot desto höher steigt der Preis. Je höher der Preis steigt desto mehr wollen verkaufen.
Somit treibt man mit jedem gekauften Bitcoin den Preis weiter nach oben, weil das Angebot weiter sinkt. Gleichzeitig werden weitere Bitcoin zum Verkauf Angebot, weil der Markt einen Preis erreicht hat, für den man bereit ist seine Bitcoin zu verkaufen.
Ist die gestiegene Nachfrage gedeckt, stabilisiert sich der Preis auf dem neuen Niveau. Bis sich wieder Angebot oder Nachfrage verändert. Dann verändert sich auch wieder der Preis. So funktioniert freie Marktwirtschaft.
Dieser Definition zur Folge, ist Bitcoin eindeutig kein Schneeballsystem. Bitcoin funktioniert auch mit nur zwei Teilnehmern. Das ganze System ist darauf aufgebaut, dass die Anzahl der Teilnehmer dynamisch sein kann. Also steigen aber auch sinken kann.
Und so lange es auf der Welt Ausbeutung gibt, wird es auch die Nachfrage nach Bitcoin geben. Denn das ist die beste Möglichkeit, sich dieser Ausbeutung zu entziehen.