Was ist ein Bitcoin technisch?

Mein Vater fragte mich gestern, was denn ein Bitcoin technisch gesehen sei und ich habe gemerkt, dass ich ihm diese Frage nicht zufriedenstellend beantworten konnte.

Was also ist ein Bitcoin?

Bitcoin ist eine digitale Speichereinheit (bit) und Zeichenfolge in einem geschriebenen Code, der festen Regeln unterliegt, so ist z.B. die Anzahl auf ca. 21 Mio. Stück begrenzt. Tiefer kann ich‘s dir auch nicht erklären, bin kein IT‘ler. :see_no_evil::sweat_smile:

Technisch gesehen sind Bitcoins Zahlenkolonen in einem öffentlichen Kassenbuch. In diesem Kassenbuch (= Blockchain als Datenbank) kann jeder hineinschauen und nachprüfen ob die Zahlen stimmen.
Einfaches Beispiel: In dem Buch steht, dass ich 5 BTC habe. Jetzt kann ich in das Kassenbuch eintragen dass ich 3 BTC an dich abgebe, dann steht im Kassenbuch: Ich: 5 BTC - 3 BTC (= 2 BTC) und du: 3 BTC.

Alle möglichen Konten (= Wallets) sind da mit ihren Transaktionen verzeichnet. Wenn man alle diese Transaktionen zusammenzählt dann weiß man, wie viel man noch ausgeben kann. Allerdings steht in der Blockchain lediglich die Bitcointransaktionen, nicht wofür diese im Realleben getauscht wurden.

Das Kassenbuch wird über die Miner verwaltet und erweitert indem in jedem Block neue Transaktionen aufgenommen werden. Und die Nodes sammeln die Blöcke und prüfen ob auch alles seine Richtigkeit hat, zB. dass es keine Transaktion gibt, die den Bestand einer Wallet negativ machen würde.

Es gibt also Theoretisch keine Bitcoins, nur Transaktionen die in Zeitlicher Reihenfolge aufgeschrieben werden. Und die Endsumme in einer Wallet wird als Bitcoinbestand oder Guthaben angesehen, also potentielle Werte die man ausgeben kann (bzw an andere übergeben kann).

Ich hoffe das Reicht als Erklärung, wie die genauen Mechanismen sind um die Transaktionen abzusichern und wie man es schafft dass sich alle Teilnehmer auf das gleiche Kassenbuch einigen könnt ihr in zahlreichen Totorials nachlesen.

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Ich würde gerne die Antwort von GIGI auf diese Frage hören

Gute Antwort, hatte schon vermutet, dass es Bitcoin quasi gar nicht separat gibt.

Ein Bitcoin? Eine Protokolldateneinheit eines Netzwekprotokolls.

Diese hier?:

Erwähnenswert daraus:

Es ist erwähnenswert, dass Satoshi es nicht geschafft hat, Informationen nicht kopierbar zu machen. Jeder Teil von Bitcoin – sein Quellcode, das Register, dein privater Schlüssel – kann kopiert werden. Alles davon kann dupliziert und manipuliert werden. Satoshi hat es jedoch geschafft, ein System zu bauen, das regelwidrige Kopien komplett und völlig nutzlos macht. Das Bitcoin-Netzwerk führt einen komplizierten Tanz auf, um zu entscheiden, welche Kopien nützlich sind und welche nicht und es ist dieser Tanz, der Knappheit in die digitale Welt bringt. Und wie bei jedem Tanz ist eine zeitliche Maßgabe erforderlich, um den Rhythmus zu diktieren.

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Ein Bitcoin ist das Recht, einen Bitcoin auszugeben.

(Das meine ich ganz ernst. Die Rekursion in dieser Definition bedeutet, dass man mit dem Ausgeben des Bitcoin eben auch genau das Recht auf dessen Weitergabe weitergibt).

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Ich liebe diesen Typen

Nein, es wird keine Kontenarithmetik, wie sie z.B. eine Bank oder so mit deinem Girokonto macht, betrieben, jedenfalls nicht auf Blockchain-Ebene. Bei deinem Beispiel wird deine Wallet nachsehen, welche Bitcoin-Stücke (UTXOs) du hast, die zusammen mindestens 3 BTC ergeben: das sind deine Inputs für die Transaktion. Aus diesen Inputs (kann auch ein Einzelner der Größe 5 BTC sein) wird ein Output von 3 BTC für den Empfänger gebildet, der Rest abzgl. der Transfergebühren geht als weiterer Output als Wechselgeld quasi zurück in deine eigene Wallet.
Was man sich bewusst machen sollte und was das UTXO-Modell mit ausmacht, du kannst UTXOs als Inputs immer nur vollständig für Outputs verbrauchen. Als Analogie passt ein physisches Portemonaie eigentlich am besten: du nimmst soviele Geldstücke und -scheine wie mindestens nötig heraus, zahlst damit den gewünschten Betrag und bekommst den überzähligen Rest, weil du es nicht exakt passend gestückelt hattest, als Wechselgeld zurück.

Das Ergebnis ist im Grunde genommen von den Salden her identisch, wenn man in deinem Beispiel mal die Transfergebühren außer Acht lässt.

Die Blockchain, das Kassenbuch, verzeichnet nur Transaktionen von UTXOs als Inputs zu Outputs, die dann wiederum als neue UTXOs den aktuellen UTXO-Set ausmachen (UTXO=ausgebbarer Transaktions-Output, kann vom Berechtigten als ein Input für eine Transaktion verwendet (signiert) werden). Das schreibst du ja auch in einem späteren Absatz.
Sonderfall ist die Coinbase-Transaktion, die beim Erstellen eines Blocks Bitcoins als Block-Reward neu erschafft. Der Block-Miner darf sich den Block-Reward und die Summe der Transaktionsgebühren aller normalen Transaktionen des Blocks quasi als Input für seine Coinbase-Transaktion zu einem oder mehreren Coinbase-Transaktions-Outputs gutschreiben (zum Ausgeben muss er allerdings 100 Blöcke später abwarten). Die Coinbase-Transaktion ist stets die allererste Transaktion eines Blockes.

Huhu Cricktor,

Du hast vollkommen recht. Aber wenn man die Blockchain erklären will ist es immer die Frage auf welchem Schwierigkeitsgrad oder Abstraktionslevel man das erklärt.

Für manche reicht es aus dass die Blockchain das Kassenbuch ist und andere wollen genau wissen welche Einträge gemacht werden und wie sie Formatiert oder kodiert werden.

Ich habe im oberen Beispiel die UTOXs versucht nicht zu erwähnen da sie für das verstehen des Kassenbuchs erstmal nicht relevant sind bzw es erstmal zu kompliziert macht. Wer sich tiefergehend mit der Materie beschäftigt kommt um diese aber natürlich nicht herrum.

Aber gut dass du darauf hingewiesen hast :+1:

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Ich würde Bitcoin als digitales Bargeld beschreiben, welches in einem dezentralem und zensurresistenten Kassenbuch/Netzwerk niedergeschrieben ist.
Wenn du einen Bitcoin besitzt ist das dann das Recht, das digitale Bargeld weiter zu tauschen und dafür Waren/Dienstleistungen zu erhalten.

Mit dem Bargeld-Aspekt kann man die UTXOs im Nachgang einfacher erklären und überfordert den gegenüber nicht direkt^^

Das Geld auf deinem Girokonto ist auch nur das Recht die Summe als Bargeld ausgezahlt zu bekommen. In einer digitalen Welt wie heute, wo man alles mit Karte zahlen kann, benötigt man das Bargeld aber nicht mehr und du kannst sozusagen das Recht an den Verkäufer übertragen.