Warum gilt BTC als high risk asset? Ausgenommen der Volatilität

Huhu,

es wird oft geschrieben, dass BTC eine hoch riskante Anlageklasse ist. Ich würde gerne diskutieren, auf welchen Grundlagen dies fußt.

Volatilität spielt devinitiv eine Rolle. Wer hohe Preisschwankungen mental nicht aushält für den ist BTC nicht die richtige Anlageklasse. Mittelfristig ist aber jeder im Plus der seine BTC mindestens 4 Jahre, also einen ganzen Zyklus, gehalten hat.

Es gibt keine Drittpartei oder Lenkungsausschuss oder CEO der BTC gegen die Wand fahren kann.

Regulatorien gehen auch eher in eine positive Richtung inkl. der Bestätigung das BTC ein Rohstoff ist.

Also woher kommt die Aussage des high risk assets bzw. eines höheren Risikos als andere Assets?

Ich denke, BTC ist für die Staaten eine Gefahr für die FIAT-Währung. Wenn bei den Menschen die Akzeptanz für BTC steigt, bedeutet das, dass die offizielle FIAT-Währung geschwächt wird. Daher werden die Staaten versuchen, dieses zu verhindern. Es könnte dir schwerer gemacht werden, die BTC in FIAT zu tauschen. Man kommt ja immer an die Stelle, wo BTC in FIAT getauscht werden muss, um z. B. Steuern etc. zu bezahlen. Wenn durch Regulation der Tausch so erschwert wird, dann wird vermutlich die Nachfrage nach BTC sinken. Dadurch sinkt dann der Kurs und kann zu hohen Verlusten führen. Bei BTC ist es meiner Meinung nach so, dass diejenigen die am meisten haben, den Kurs manipulieren können. Wenn z. B. grosse Investoren wie Black Rock und Kollegen Millionen von BTC haben, dann ist es für sie relativ leicht, den Kurs zu manipulieren. Bei z. B. Aktien steht ein Unternehmen dahinter. Z. B. Amzaon. Man kann sich einen Überblick über die wirtschaftliche Situation des Unternehmens verschaffen. Es werden Quartalszahlen veröffentlicht, etc… Dadurch kann man einschätzen, ob der Aktienkurs steigt oder sinkt. Bei BTC ist das nicht der Fall. Bei BTC hängt alles von der Akzeptanz und damit der Nachfrage der Menschen ab. Es ist also höchst spekulativ.

Auch BlackRock etc. wollen einen ETF nur, um damit Geld zu verdienen und nicht weil sie denken, dass BTC das bessere Geld ist.

BTC ist natürlich einzigartig. Auf 21 Millionen begrenzt, dezentral. Damit hat es natürlich gewisse Merkmale, die eine Annahme auf eine steigenden Wert positiv erscheinen lassen. Aber niemand kann das mit Sicherheit sagen. Alles hängt von der Nachfrage nach BTC ab. Es steht eben kein Unternehmen dahinter, welches einen größeren Gewinn erwirtschaften kann und damit einen höheren Aktienkurs.

Ich denke auch, dass zur Zeit 90% der BTC Investoren das Ziel haben mehr FIAT zu erwirtschaften. Das geht zur Zeit eben recht gut, aufgrund der hohen Volatilität. Alle 4 Jahre ein neues ATH. Ob dieses aber in Zukunft auch so ist? Die Volatilität wird in Zukunft abnehmen. Das bedeutet, es ist nicht mehr möglich mit BTC so hohe Gewinne zu erzielen. Bedeutet das denn auch, dass die Nachfrage sinkt?

In der Vergangenheit war immer genug Geld im Umlauf, keine Kriege, keine hohe Inflation. Jetzt ist die globale Situation auf der Welt aber eine andere. Kann auch sein, dass der Bullrun 2024 nicht so ist, wie in den vergangenen Jahren, da die Menschen nicht mehr so viel Geld investieren und lieber die hohen Zinsen kassieren.

Deswegen ist es spekulativ und wird als risikoreich eingestuft.

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Sehr gute Punkte für Denkanstöße:

Staat: Im Grunde ist BTC noch weit davon entfernt als Geldmittel zur Bewertung von Gütern herzuhalten. Dafür ist die Volatilität viel zu hoch. Ich sehe für den Staat derzeit keine Konkurenz zur FIAT Währung, könnte aber irgendwabn passieren. Und dann klappt Gegensteuern aber eigentlich auch nur, wenn global fast alle großen Mächte sich darüber einig sind. Und allein das wäre schon ein Erfolg, wenn es globalen Konsens über irgendetwas geben würde. Ich sehe daher nicht, dass du nie eine chance hast, BTC in Fiat zu wandeln. Musst im Anschluss ggfs von der Fiat dann in Euro, aber das ist dann auch wurst.
Sie Staaten könnte Handel mit BTC unter Strafe stellen und somit Leute in den Knast stecken, aber ich will nicht wissen, was dann passiert (Demos / Auswanderung).

Die großen Vermögensverwalter wie Blackrock sehen nur die Möglichkeit Geld zu verdienen. Das ist richtig. Daher ist es für diese irrelevant für welchen Kurs die Ankäufer ihre Spor-ETFs aquirieren. Sie verdienen ja letztlich am bereitstellen und nicht an den Kursen. Der Spot-ETF bietet in meinen Augen eher die Chance einer Verlagerung von anderen Assets hinzu BTC, da muss gar kein neues Geld in den Anlagenmarkt fließen.

Das eben kein Unternehmen hinter BTC steht, halte ich für einen der größten Vorteile. Klar kannst du in die Bücher der Unternehmen schauen, aber wer füllt die Bücher? Das machen die Unternehmen selbst und wer weiß welche Machenschaften im Hintergrund laufen. Siehe zB den Diesel-Skandal. Für mich ist jede Einzelaktie deutlich riskanter als BTC, da du einer kleinen Personengruppe trauen musst.

Overall würde ich sagen, von den reinen Anlageklassen ist Gold nach wie vor das risikoärmste, dann Staatsanleihen westlicher Mächte, dann World-ETF und dann BTC. Nur die Risk/Reward-Ratio ist bei BTC halt irrsinning gut.

Ein sehr spannendes Thema.

Edit: Die Manipulierbeikeit ist aber defintiv ein aktuelles Problem und erst mit höherer Marktkapitalisierung gelöst werden können.

Es gibt kein einheitliches Risikoklassen-Schema, also lässt sich deine Frage auch nicht allgemein beantworten. Spezifisch ist es aber sehr einfach: Wenn irgendeine bestimmte Institution BTC in eine bestimmte Risikoklasse einstuft, kannst du i.A. direkt dort auch die Begründung nachlesen, dann hast du deine Antwort.

Um die Einstufung welcher Institution geht es dir denn, oder ist das hier nur allgemeines „Experten behaupten“-Blabla?

Spielt nicht nur eine Rolle – das Kursrisiko ist der wichtige Kennwert bei der Risiko-Einstufung von Anlagen, weiter muss man für eine Begründung gar nicht schauen.

Der Thread-Titel ist ein bisschen so, als würdest du fragen „Warum gilt Autofahren als gefährlich, abgesehen vom Unfallrisiko?“

Aber gut, neben dem Kursrisiko gibt es noch das Ausfallrisiko, und das macht die Sache nicht besser, weil etablierte Methoden zur Einstufung nicht direkt übertragbar sind. Da muss man dann auf andere Tricks zurückgreifen, z.B. den Lindy-Effekt, der das Ausfallrisiko nach 15 Jahren z.B. bei >50% verortet.

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Das macht doch aber keinen Sinn für langfristige Investitionen die kurzfristige Volatilität eine hohe Gewichtung für die Risiko-Bewertung zu geben, oder?

Für kurzfristige Anlagen auf jeden Fall. Aber sonst schaut man sich doch die langfristige Entwicklung an und die ist für BTC doch über die letzten 14 Jahre unbestreitbar gut. Welches Asset kann innerhalb der letzten 14 Jahre oder innerhalb seiner ersten 14 Jahre eine solche Entwicklung und Prognose vorweisen?

Ich will BTC nicht heilig sprechen, sondern eher evaluieren welchen Anteil BTC in einem langfristigen Portfolio einnehmen sollte. 5 bis 10% finde ich ehrlich gesagt zu gering.

Solange die Zinsen unter der Inflationsrate liegen, ist das Binden von Geld über längere Zeiträume absolut unsinnig. Denn durch die Inflation verlierst Du hier von allen Assetklassen am sichersten deine Kaufkraft, da der Kurs am Ende der Laufzeit feststeht und keine überraschenden Gewinne wie bei allen anderen Assetklassen machen kann. Der einzige Vorteil ist die Begrenzung eines möglichen Verlusts auf die über den erhaltenen Zinsen liegende Inflation, da der nominale Rückzahlungswert feststeht. Kurz: Dein Kaufkraftverlust ist garantiert, aber begrenzt und berechenbar.

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Das Problem ist, dass in es in den letzten 14 Jahren keine „richtigen Krisen“ gegeben hat. Vor dem jetzigen Halving aber schon (Krieg: Ukraine, Israel, Inflation, hohe Zinsen, hohe Schulden). Deswegen ist die Ausgangssituation jetzt völlig anders als vorher. Bin mal gespannt, wie sich das auf das nächste Halving auswirken wird.

Da bin ich komplett bei dir. Je nachdem, wie stark die Krise ausfällt, würde ich trotzdem vermuten, dass Stand jetzt, der BTC Kurs die anderen Assets outperformed, auch wenn BTC fallen sollte. Bei einer richtigen Krise fallen sowieso alle Assets, manche mehr manche weniger stark. (Ja, es gibt immer Ausnahmen)

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Auf keine solide Grundlage. Die Mehrheit der Menschen glaubt komische Dinge. Schaumal: Aberglaube, Religion, Hexerei, Verschwörungstheorien, Werbung, Esoterik, etc…an irgendwas komisches wird jeder glauben, auch wenn es was unbedeutendes ist. Gruß geht raus an die Evolution die uns so geschaffen hat.

Also warum sollte sich irgendjemand daran orientieren, an was irgendjemand glaubt. Glaubst du Personen, die als Authorität auftreten, die z.b. einen Professorentitel haben? Auch deren Gehirne sind genau so der Evolution unterworfen. Aber die haben das ja studiert? Auch das Bildungssystem ist von Menschen geschaffen und daher nicht vertrauenswürdig. edit: nicht falsch verstehen, bin kein Schwurbler, liest sich aber so :slight_smile:

Orientiere dich an belastbaren Dingen. Niemand entschädigt dich dafür, dass du investierst, nicht investierst, in falsche Dinge investierst, etc. Niemand.

edit: die Wissenschaft wurde auch von Menschen geschaffen. Das ist auch richtig und notwendig. Aber auch hier sind Menschen im Spiel, welche die Wissenschaft anwenden müssen. Manchmal entstehen daher auch da fehler. Aber ja, Wissenschaft ist das beste was wir haben.

Das ist doch aber die Antwort: es fußt auf „Medien-Propaganda“. Im Bärenmarkt interessiert sich keine Sau für BTC, erst wenn er dann 100k+ ist und dann ist er böse und hoch riskant, weil er wieder 70%+ fällt, obwohl er 100%+ zum bärenmarkt davor zugelegt hat.

Ich denke weil es unter anderem die Vorstellungskraft von Menschen strapaziert. Es kommt einer Revolution des Geldsystems gleich, wenn es allgemein akzeptiert werden würde. Es ist eine Alternative für die fundamentalen Prinzipien des heutigen Geldsystems. Und da sich grundlegende Dinge nur selten und meist über lange Zeiträume ändern, fällt es vielen entsprechend schwer, daran zu glauben.

Aus Sicht des Normalos: Volatilität (wie du schon sagst), vergleichsweise kurze Existenz des Assets, fehlende staatliche Absicherung / Regulierung, vergleichsweise kleine Marktkapitalisierung