Wachstumsmodell

Liebe Freunde,

mir ist gerade ein Licht aufgegangen und ich wollte es Euch gern preisgeben und um Kommentare bitten, ob ich etwa auf der richtigen Spur bin oder ob das vollkommen abwegig ist.

Ich habe viel über Maßstäbe nachgedacht, aus denen sich ergibt, wie viele und wie große Kanäle ich erstellen soll. Autoren äußern sich dazu immer ausweichend, ich könne oder müsse das ganz nach meinen persönlichen Bedürfnissen gestalten, größere Kanäle „forwardeten“ besser als kleine. So konkrete Hinweise halfen mir so ungefähr gar nix und erscheinen mir mittlerweise – nach Tonnen von Frust – außerdem falsch. Dabei ist es ganz einfach.

Im Amboss oder auf Lightningnetwork.plus traf ich auf verschiedene „Ränge“, deren Aussagekraft sich nicht so ohne Weiteres erschließt, die aber gerade für den Neuling sehr nützlich sind. Es gibt den „Hopness Rank“, den ich mir so unbedarft übersetzt habe als die Zahl der notwendigen Schritte „bis ans Ende der Welt“. Der ist natürlich um so besser, mit je besser vernetzten großen Knoten ich verbunden bin. Deshalb habe ich mich mit Vorliebe mit großen Börsen wie Kraken oder Acinq verbunden. Daneben gibt es den „Betweenness Rank“, was ich mir als „In-der-Mitte-Sitzens-Rang“ vorstellte und schließlich einen „Hubness Rank“, was ich mir – ich bin wirklich kein Angelsachse – als „Dickschiffigkeitsrang“ vergegenständlichte.

Nachdem ich, wahrscheinlich durch Anfängerglück, die „gefühlte Profitabilität“ (erzielte Gebühren höher als die für Rebalancing ausgegebenen, aber mit einem dicken Haufen verdaddelter Onchain-Fees) erreicht hatte, wollte ich meinen Knoten ganz besonders klug gestalten und meine „Dickschiffigkeit“ verbessern. Ich legte mir also mit einiger Mühe einen WalletOfSatoshi.com-Kanal zu, aber dabei kam mein Traffic, meine „Weiterleitungsleistung“, fast völlig zum Erliegen. Es war also offenbar der falsche Weg.

Mein Betweenness Rank war über 2000 gestiegen, nachdem er schon einmal unter 1000 gelegen hatte. Da ging mir ein Licht auf. Der Betweenness Rank beschreibt die Größe des Kreises (Deiner Peers), bei dem Du in der Mitte sitzt. Der war bei mir schon ganz schön klein (wenn auch dick) geworden. Also beschloß ich, mich nicht mehr für die Mickgrigkeit meiner Rinnsale zu schämen, sondern so viele 1-Msat-Kanäle (die zählen für mich als klein) anzulegen, bis mein Betweenness Rank etwa auf die Größe des Hubness Rank gefallen (bzw. gestiegen) war. Ich hatte damit noch nicht lange angefangen, da begann sich der Verkehr schon wieder zu beleben und dann erfüllte sich sogar mein Traum, daß ein weit am Rande stehender Kanal sich ohne Gebühren zu kosten sozusagen selbst gebührenverdienend rebilanzierte.

Ich habe für mich daraus folgende Lehre gezogen: Wichtiger als die Zahlungspotenz, die Kanal-Liquidität, ist, daß er möglichst viele Partner hat, an die er Satoshis senden oder von ihnen empfangen kann. Kurz: Wohlverbundenheit geht vor Liquidität.

Auf dieser Reise bin ich noch. Wenn die Ränge, Betweenness und Hubness, sich wieder treffen, werde ich über die richtige Methode nachdenken können, meine Dickschiffigkeit chaingebührenarm zu verbessern. Wenn die jemand schon gefunden hat: Her damit!!!

:smiley:

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Danke fürs Teilen. Sinkt mit zunehmender Menge der Kanäle auch die Wahrscheinlichkeit, dass sich die Sats der Kanäle auf einer Seite sammeln? Ich brauche eine Lösung gegen Voll- bzw Leerlaufen.

Frage an Radio Jerewan:

Radio Jerewan: Im Prinzip ja, wenn die Kanäle die richtigen sind.

LNDg bietet in der Abteilung „New Peers“ eine m. E. ausgezeichnete Vorauswahl. Ich vermute, es entnimmt sie aufgezeichneten Rebalance- oder sonstigen Verkehrsdaten. Wie die mitgelieferten Parameter, z. B. „Effective PPM“ oder „Savings By Volume“ genau zu lesen und zu interpretieren seien, geschweige denn wie genau sie berechnet werden, dazu habe ich die Vorlesung verpaßt bzw. noch keine nicht gefunden. Ich persönlich orientiere mich eher am „Amount Routed“ und am phonetischen Klang des Namens, ob er mir sympathisch oder vertrauenheischend erscheint.

Wenn ich da auf einen Kameraden stoße, der sehr viel mehr Geld von mir verlangt, als ich überhaupt habe, dann verbanne ich ihn auf die Avoid/Exclude-Liste unter Festhaltung seines Namens und geforderten Mindestbetrages etc. pp. in den „Notes“ zwecks späterer Verwendung. Der Effekt des „Sich-nicht-alle-bei-einem-Freund-Versammelns“ tritt möglicherweise erst ab einer gewissen Größe des Knotens oder so auf.

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Danke für deine Antwort.

Das macht meine Node, mein LNG nach wie vor nicht. Dabei hatte ich super viele Routings.