Kurz und einfach erklärt.
Fand es einfach sehr gut und wollte es daher hier teilen.
Gutes Video! Meine Frau und ein Großteil meiner Familie ist tatsächlich in der Kindertagespflege tätig und können bestätigen, dass vor Allem soziale Dienstleistungen in unserer heutigen Gesellschaft unterbezahlt und trotzdem im Verhältnis zu teuer sind, weil sie halt nicht produktiver werden können.
Mein Ausblick:
Irgendwann wird es kaum noch Menschen geben, die in Produktionsstätten arbeiten, dann werden Dienstleistungen (vor Allem soziale) wieder mehr gefragt sein…hoffentlich!
Wirklich super Video. Das zeigt mal wieder wie das jetzige System kränkelt.
Lieber wegwerfen und neu kaufen, statt reparieren. Kein Wunder, wenn die Reparatur der Waschmaschine schnell so teuer wie der Kauf einer neuen Maschine wird.
Ich kann dazu eine Story aus dem eigenen Leben erzählen.
Vor 5 Jahren habe ich einen gebrauchten ein paar Jahre alten Trockner gekauft (gutes Modell, kein Billigteil). Nach 2-3 Jahren trocknete er nicht mehr so gut und ich habe einen Techniker holen lassen. (Ich bin Ingenieur und habe dies nur aus Spaß mal gemacht, weil ich sehen wollte, wie die Leute so ticken)
Jedenfalls riet mir der Typ, den Trockner bald loszuwerden, da er es nicht mehr lange macht. Er wollte mir 50€ für das Teil geben.
Ich habe dankend abgelehnt.
Nach einiger Recherche habe ich das komplette Gehäuse demontiert, den Trockner von Innen gereinigt (vor Allem die Lüfterwalze). Nach 1-2h Arbeit war die Trocknungsleistung wieder 1A! Zugegeben, diese Arbeitszeit eines Technikers hätte mich sicher 250€ gekostet.
Sehr interessant, noch nie davon gehört!
Schön ist natürlich immer eine kurze Zusammenfassung worum es geht. Wenn jeder nur Videos verlinkt, haben wir am Ende eine Video-Link-Sammlung, bei der keiner mehr durchblickt.
Deshalb hier ein Versuch…
Die Baumolsche Kostenkrankheit beschreibt das Problem, dass Dienstleistungen, welche über die Jahrzehnte kaum oder gar nicht produktiver werden, relativ zu Waren immer teurer werden.
Das sind z.B. Dienstleistungen wie musikalische Unterhaltung (im Video: Streichquartett), Kinderbetreuung, Pflege etc. . Diese werden im Laufe der Zeit kaum oder gar nicht produktiver, da sich kaum etwas automatisieren lässt und man die Dienstleistung auch nicht einfach schneller durchführen kann.
Gleichzeitig muss das Einkommen der Dienstleister aber mit „mit der Gesellschaft mitwachsen“, d.h. es benötigt mindestens einen Inflationsausgleich. Schließlich steigen die Preise für Ausbildung, Lebenshaltung etc., weshalb auch solche Dienstleistungen im Laufe der Zeit teurer werden.
Parallel dazu werden aber Waren, bei denen Produktion, Vertrieb, Auslieferung etc. immer effizienter wird, immer günstiger. Der Preis steigt zwar in manchen Fällen trotzdem durch die Inflation, aber normiert auf Kaufkraft werden solche Produkte immer günstiger.
Das hat Fall zur Folge, dass die betrachteten Dienstleistungen relativ zu Waren gesehen immer teurer werden. Manchmal sogar so lange, bis es günstiger ist etwas neu zu kaufen, anstatt es reparieren zu lassen.
Das verfügbare Einkommen der Bevölkerung richtet sich im Mittel am Ende auch nur nach den verkauften Waren und Dienstleistungen. Dienstleistungen, deren Produktivität nicht steigt, müssten also sogar im Verhältnis zum Einkommen immer teurer werden. Das entspricht auch meiner eigenen Erfahrung.
Man sollte allerdings betonen, dass dieses Problem nichts mit der Geldmengenausweitung zu tun hat.
Bei perfekt stabiler Währung würde die Dienstleistung halt immer gleich teuer bleiben, während Produkte immer günstiger werden. Man hätte das gleiche Problem.
Eigentlich ist es ja ein Erfolg der Entwicklung, dass Waren durch Produktivitätssteigerung immer günstiger werden. Das „Problem“, dass manche Dienstleistung nicht entsprechend günstiger werden können, kann man also m.E. nicht von Seite der Wirtschafts- oder Währungspolitik angehen.
Eines der wirklich guten Argumente gegen den Mindestlohn.
Aber diesen kann man nur abschaffen ohne Ausbeutung zu befürchten, wenn die Leute eine Wahl haben und nicht jeden Dreck für keden Preis tun müssen.
Wenn die Menschen nicht so ein Druck hätten irgendwie zu überleben könnten sie auch schlecht bezahlte Arbeit machen, welche ihnen aber Erfüllung gibt.
Während wirklich unliebsame Jobs immer mehr bringen, wenn die Menschen eine Entscheidung haben.
Das Hauptproblem an der Geldmengenausweitung ist, dass alle Regularien verzerrt werden.
Mindestlohn muss immer weiter hoch gehen und alles was nicht immer inflationsbereinigt wird, wird im Grunde langsam dereguliert.
Beispiel Flaschenpfand. Wenn das immer weniger wert ist schadet es nicht nur den Ärmsten, sondern führt damit auch dazu, dass wieder Flaschen überall rumliegen, wenn es niemand noch etwas wert ist diese zu sammeln.
Bei Dienstleistungen kann ich mir vorstellen, dass neue GPTs die Menschen immer mehr selbst erledigen lassen können mit deren Hilfe.
Einfach dem GPT die defkte Waschmaschine zeigen und das Problem erklären und Schritt für Schritt fast kostenlos durch den Reperaturprozess geführt werden.
Das Dilemma hängt meiner Meinung nach aber auch mit dem Fachkräftemangel zusammen.
Z.B. im Handwerk ist es so, dass sich die Unternehmen die Tasche Vollstopfen und der Lohn nicht verhältnismäßig ansteigt.
Warum?
Weil nur noch wenige Menschen Berufe ausführen möchten (und es sich auch leisten können auf Büroberufe auszuweichen, weil die genau so einen Fachkräftemangel haben und meistens besser bezahlen, als das Handwerk), bei denen Sie sich dreckig machen oder schweißtreibende Arbeiten verrichten müssen.
Ich kenne einen KFZ-Betrieb und Elektro-Betrieb, die Chefs machen mittlerweile Abwehrpreise.
Das heißt, der Kunde kommt mit Problem XY zum Dienstleister. Der Dienstl. schaut sich das an und sagt: „Ich bin die nächsten 3 Wochen ausgebucht und habe nicht genug Personal. Entweder Sie kommen in 3 Wochen wieder, oder es kostet 3.000€ und es ist heute Abend fertig.“
Wohlgemerkt, dass realistisch gesehen die Dienstleistung 500€ gekostet hätte.
Und am Ende hat der Kunde 3000€ bezahlt und ist zufrieden, dass es schnell ging.
Warum kommt bei den Mitarbeitern von dem Geld nichts an? Der Chef hat sich einen neuen Dienstwagen für NP 100.000€ gegönnt.
Ganz einfach… Weil er es kann! Der Chef kann es sich leisten die Mitarbeiter nicht mehr zu bezahlen, weil es immer mehr Kunden gibt, die einen exorbitanten Preis bereit sind zu bezahlen. Somit muss er gar nicht neue MA einstellen oder mehr Löhne zahlen, um den Umsatz seines Unternehmens zu steigern.
Gibt es eine Lösung?
Ich glaube der Fortschritt der KI ermöglicht es, gerade in vielen Bürojobs mit viel PC arbeiten, einiges an Personal einzusparen. Der Kritikpunkt „es fallen viele Arbeitsplätze durch KI weg“ könnte einen vermehrten Zulauf im Handwerk und unterbezahlten Jobs liefern, mit der Folge, dass es wieder mehr Wettbewerbsdruck bei den Unternehmen gibt.
Also der KFZ-Betrieb muss nun entweder mit den Preisen für seine Dienstleistungen herunter gehen, oder mehr Mitarbeiter einstellen->besser bezahlen, weil sein Mitbewerber nun viel mehr Personal hat und die Dienstleistungen viel schneller abarbeiten kann.
In Indien z.B. ist die erste kleine Reperatur eher noch kostenlos, um Kunden zu werben.
Demographie regelt.
Sehr interessante Argumentation, das KI Arbeitsplätze „wegnimmt“ fand ich auch schon immer eine unterkomplexe Betrachtung.
Wäre ja schön, wenn dadurch die Preise für Reperaturen und Dienstleistungen die keine KI übernehmen kann auch mal wieder sinken.
na ja, dass die KI Arbeitsplätze „weg nimmt“ kann schon stimmen. Arbeitsplätze die zwar nicht überflüssig sind, sondern genau genommen tatsächlich besser Automaten überlassen werden können, wie zB in der Industrie + Fliessband.
Seit Anbeginn der elektronischen Datenverarbeitung (davor auch schon bei der Konventionellen) heisst es, dass da Arbeitsplätze vernichtet würden.
Das ist aber nur bedingt eingetroffen., eigentlich im Gegenteil.
Diese Datenmühlen haben Platz und Zeit geschaffen, neue Aufgaben und Techniken zu entwickeln, haben nicht nur immer gleiche Tätigkeiten in der Verwaltung übernommen.
Ähnlich wird es mit der KI werden. Es werden andere Qualifikationen benötigt und neue Arbeitsfelder entwickelt.