Verwendet ihr On-Chain Metriken um ein Markt Top oder Bottom zu identifizieren?

Hallo zusammen,

dieser Beitrag richtet sich an alle BTC long term investoren. Mich würde interessieren ob ihr On-Chain Metriken verwendet um Tops oder Bottoms für Bitcoin zu identifizieren. Zum Beispiel wann ist das Top für den aktuellen Bullrun erreicht, um dann Gewinne mitzunehmen und später wieder einzusteigen.

Mich interessiert was so eure Meinungen dazu sind.

  • Ist es euch egal, weil ihr sowieso DCA betreibt und nicht verkauft?
  • Oder vertraut ihr eher eurem Gefühl?
  • Vielleicht folgt ihr lieber Leuten, die Regelmäßig Markt-Updates veröffentlichen?

Welche Metriken meine ich?
Mit On-Chain Metriken meine ich zum Beispiel MVRV Z-Score, HODL Wave, Exchange Balance. Zu finden unter anderem hier:

Ich bin gespannt auf eure Antworten.

Viele Grüße,
M4thias

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Als long term Investor sind mir diese Metriken egal, ich bleibe einfach drin. Was du hier beschreibst mit am Top verkaufen und dann günstiger wieder einsteigen ist trading und hat in meinen Augen nichts mit hodln zutun.

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Ich kaufe immer einmal im Monat, eigentlich nach zwei Regeln, also eigentlich nach Gefühl:

  • Nicht am ATH

  • Immer nach einer kleinen Korrektur

Ende. Langfristig macht selbst das keinen Unterschied.

Markttiming bzw. Trading ist meiner Meinung nach pures Glücksspiel. Erst recht nicht würde ich auf Markt-Updates und Empfehlungen von irgendeinem „Investor“ hören.
Wenn man solche Analysen spannend findet und meint, dadurch effizienter zu sein, von mir aus.

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Extrem riskant. Seit 2017/18 haben wir jetzt zwei neue „Risiken“ für diese Strategie:

  1. Inflation kann dazu führen, dass zwar die Kaufkraft fällt, aber der nominale Bitcoin Preis in Fiat gar nicht mehr sinkt (siehe Türkei). Das heißt du bräuchtest dann ein alternatives Asset, in dem du dein Kapital parkst, und von dem du annimmst, dass es besser performt als Bitcoin, und welches du dann auch wieder liquidieren kannst. Was soll das denn bitte sein? Bitcoin ist genau dafür da.

  2. Vielleicht sind wir schon im final cycle – dem letzten Zyklus. Das heißt, dass das stock to flow model in diesem Zyklus invalidiert wird – natürlich nach oben – und hyperbitcoinization erreicht wird.

In beiden Szenarien bekommst du keinen Wiedereinstieg mehr, und kommst am Ende mit weniger statt mehr Bitcoin raus.

Stay humble and stack!

Von der Schwierigkeit, den Top zu treffen will ich hier gar nicht sprechen…

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Nur Vollständigkeitshalber: Den bottom zu treffen ist genauso schwierig, also lasst es sein. Ich spreche da aus Erfahrung und ärgere mich heute noch😉

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Ebenso. Mein bottom kam dann im März 2020, aber darauf hatte ich natürlich nicht mehr gewartet.

Unterm Strich hat mir das vielleicht 5%, und eine Menge Stress gebracht.

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Vorsicht vor diesen Leuten. Das sind Hodler der ersten Generation die durch Bitcoin reich geworden sind und nun sowas raushauen. Vor allem bei youtube sind die Top Chanels was Trading angeht ausschließlich Multimillionäre. Die haben Ihr Geld schon gemacht weil sie zum richtigen Zeitpunkt eingestiegen sind. Von Trading haben die meinst keine Ahnung und hauen dreimal fibonacci Floskeln raus um seriös zu klingen. Ihre Haupteinnahme ist nicht das Trading sondern die Klicks auf Ihrem YouTube Channel. Sollten Sie dann doch mal in 10% der Fälle richtige liegen, wird das natürlich extra ausgeschlachtet. Sollten Sie verlieren jucken Sie die 100 K nicht.

ich spreche hier bspw. von

Christopher Jaszczynski aka MMC Crypto und Ben Armstrong aka Bitboy cryto um nur mal zwei der Größten zu nennen.

Bei deren Reichweite kann es mittlerweile bei Shitcoins auch zu selbsterfüllenden prophezeiungen kommen!

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Nein, ihre Affiliate-Links zu bybit un Co. Du wirst nicht glauben, wieviel Provision die bekommen für jeden Neukunden der dort dann hebelt…

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Ja da hast du recht! Wobei das andere nicht zu unterschätzen ist. Die hauen ja teilweise 3 oder 4 Videos am Tag raus.

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Ich denke, dass wir wenigstens in den nächsten 10 Jahren immer noch sehr starke Blasen und Einbrüche haben werden, da Bitcoin noch sehr jung ist. Und weil ein Markt wie jeder andere bleiben wird, auch wenn immer mehr Firmen einsteigen.

Grundsätzlich wird Bitcoin auf einem Markt gehandelt, wie jedes andere Asset. D.h. auch das Marktverhalten der Händler wird so sein wie in allen anderen Märkten seit Jahrhunderten. Ich halte nicht viel von der Annahme, dass bei Bitcoin alles anders sein wird.

Bitcoin gibt es erst seit 12 Jahren. Momentan ist alles noch durch den langen Aufwärtstrend der ersten 10 bis 20 Jahre Preisfindung und Verknappung (Halvings) dominiert. Die Preisfindungsphase ist meines Erachtens dann abgeschlossen, wenn Bitcoin weltweit bekannt ist und jeder in der Lage ist nach Wunsch und Möglichkeiten zu investieren. Die Halvings werden irgendwann keinen großen Einfluss mehr haben (-> Invalidierung S2F Modell).

Von da an wird es einen fairen Wert geben, der sich langsam auf langfristiger Skala ändert. Dieser könnte z.B. dem Wert aller Güter weltweit entsprechen.

Ein gutes und ähnliches (!) Vergleichsbeispiel ist denke ich Gold. Ich kopiere hier mal ein bisschen was aus einem alten Beitrag.
Beim Gold wird auch immer gesagt, dass es über die Jahrtausende seinen Wert behält, und man deshalb an Gold die Inflation der Fiatwährungen ablesen kann.

Das stimmt auf einer langfristigen Skala. Beispiel ist z.B. immer wieder der gute Anzug, der in Gold über die Jahrhunderte immer gleich teuer bleibt. Allerdings unterliegt auch Gold kurz- und mittel-fristigen Wertschwankungen, abhängig vom Angebot (Minen), Nachfrage (Schmuck, Industrie etc.), Krisensituationen, Realzinsen etc. .

Man kann also nicht zu jedem Zeitpunkt exakt den Kaufkraftverlust der Währungen am Goldpreis ablesen, sondern nur sehr langfristig gemittelt.

Genauso wird der Bitcoin denke ich ein ähnlicher Maßstab sein. D.h. aber auch er wird kurz- und mittelfristig um seinen fairen Wert schwanken, ohne dass das immer einer grundlegenden Wertänderung entspricht.

Der faire Wert selbst ändert sich z.B. durch:

  • steigender Wert der Güter, denen BTC als Zahlungsmittel gegenüber steht
  • neue Use Cases
  • Attraktivität anderer Assets (Goldwert hängt z.B. stark von Realzinsen der Anleihen ab)

Kurzfristige Schwankungen kommen z.B. durch

  • Spekulationsblasen
  • Psychologie (Angst, Gier, Hypes weil andere investieren oder aussteigen etc.)
  • Black Swan Events

Lange Rede, kurzer Sinn:

Bitcoin wird nicht als einziges Asset der Welt plötzlich irgendwann nur noch 0,5 % pro Monat steigen. Es wird weiterhin Blasen und starke Einbrüche geben, wie eben z.B. beim Gold. Nur stärker, weil Bitcoin sich noch in der ersten Preisfindungsphase befindet, weniger Marktkapitalisierung hat, die Use Cases sich ändern etc. .

Ich sehe auch bisher noch keinen Grund, warum sich das zyklische Verhalten jetzt plötzlich verändern sollte. Dafür sind wir noch nicht weit genug angekommen und die Halvings wirken sich noch stark aus. Viele, die jetzt gerade neu von Bitcoin begeistert sind, werden vielleicht in Panik Ende des Jahres wieder aussteigen. Die wenigsten sind wahrscheinlich schon so grundlegend überzeugt wie wir hier.

Ich gehe also wie in den letzten Zyklen von einem starken Top dieses Jahr aus.

Noch kurz zur eigentlichen Frage (sorry). Mit reiner Charttechnik ist es praktisch unmöglich die Tops und Bottoms richtig zu identifizieren. Da schließe ich mich den Vorrednern an.

In 2017/2018 hätte es zuviele, in diesem Moment sinnvoll erscheinende Zeitpunkte gegeben, in denen man verkaufen bzw. wieder einsteigen hätte können. In einigen Fällen hätte man schon unter dem späteren Bottom verkauft (z.B. 2017-06 oder -09).
Dann wäre man Monate später wegen FOMO wieder mit Verlust eingestiegen, bevor der Bitcoin dann noch weiter gefallen ist (z.B. 2018-02, -04 oder 07).

Bei Bitcoin hat man aber wie du sagst den großen Vorteil, dass man (fast) kostenlose Indikatoren dafür bekommt, wie der Rest des Markets da steht, nämlich die on-chain Indikatoren. Zum Beispiel kann man ablesen, wieviele Investoren gerade wie weit im Gewinn sind (z.B. „Net Unrealized Profit/Loss (NUPL)“, „Market Cap to Thermocap Ratio“, „Percent Entities in Profit“). Bei anderen Assets muss man für diese Infos zum Smart Money gehören.

Ich selbst bin noch am Hadern mit mir selbst, ob ich in der zweiten Jahreshälfte versuche zu verkaufen, um dann wieder einzusteigen. Ich würde allerdings vor bzw. am vermuteten Top anfangen, in Teilbeträgen auszusteigen, um dann später auch wieder stückweise einzusteigen. Dafür würde ich mich am Sentiment, am Chart, am Volumen, an der langfristigen Liquidität in den Orderbüchern und am NUPL orientieren.

Wahrscheinlich lasse ich es aber, zumindest beim Bitcoin. Bei den Altcoins werde ich ziemlich sicher mal zwischendurch aussteigen.

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Wow! Erstmal danke an alle Antworten! Ich habe nicht erwartet, dass über Nacht so viel Antworten reinkommen. :slight_smile:

Markttiming bzw. Trading ist meiner Meinung nach pures Glücksspiel.

Stimme ich voll und ganz zu. Was ich mit Gewinne mitnehmen meine ist einen Teil zu verkaufen. Zum Beispiel 10%. Einmal um Psychologisch druck abzubauen oder auch um weniger Volatile Werte umzuschichten, bzw bisschen zu Warten und dann wieder rein.

  1. Inflation kann dazu führen, dass zwar die Kaufkraft fällt, aber der nominale Bitcoin Preis in Fiat gar nicht mehr sinkt (siehe Türkei). Das heißt du bräuchtest dann ein alternatives Asset, in dem du dein Kapital parkst, und von dem du annimmst, dass es besser performt als Bitcoin, und welches du dann auch wieder liquidieren kannst. Was soll das denn bitte sein? Bitcoin ist genau dafür da.
  2. Vielleicht sind wir schon im final cycle – dem letzten Zyklus. Das heißt, dass das stock to flow model in diesem Zyklus invalidiert wird – natürlich nach oben – und hyperbitcoinization erreicht wird.

Der erste Punkt klingt für mich Plausibel und ich denke das wird sich auf die „Fall Höhe“ auswirken. Der Markt wird nicht so stark abfallen wie in den vorherigen Zyklen. Es sind aber trotz Instis noch viele Emotionen drinnen, wo eine News den Markt bewegen kann. Daher denke ich schon das zu einem Top oder nennen wir es überhitzung kommen wird und danach entspannt es sich wieder.

Punkt 2: Ich denke nicht, dass wir im final cycle sind. Dazu ist noch die Marktkapitalisierung zu niedrig. Dazu müssten auch Zentralbanken BTC aufs Balance Sheet nehmen.

Von der Schwierigkeit, den Top zu treffen will ich hier gar nicht sprechen…

Stimmt! Das top kann man nicht genau treffen. Man kann aber zumindest vorher schon bisschen was mitnehmen.

Zu den Youtube Tradern…

Vorsicht vor diesen Leuten.

Stimme ich voll und ganz zu! Die Frage ist auch, wenn die schon Millionen verdient haben, warum machen die dann Werbung für die ganzen Trading Plattformen, wo sie weiterhin verdienen? Eig haben die das garnicht mehr nötig. Würde ich auch nicht so viel Wert drauf geben.

Meine Frage mit den „Empfehlungen“ war eher auf Leute gerichtet, die die Dinge nüchtern erklären, mit Fakten belegen und nicht sagen „Kaufe jetzt sofort“ Am Ende muss man sowieso seine eigenen Recherchen durchführen und seine eigenen Entscheidungen treffen. Wie gesagt es gibt um long term und nicht short term (Trader).

In dem Sinne. Stay humble and stack!

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Vielleicht machen sie es gerade, weil sie es nötig haben. Ich finde z.B. Bitboy Crypto aus anderen Gründen ganz unterhaltsam. Aber wenn man sich ansieht wie er tradet, kann man sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass da was bei rauskommt.

Ich finde es auch sehr suspekt, dass fast alle dieser Kanäle niemals erwähnen, dass und wieviel sie durch die Reflinks verdienen (Bitboy, Ivan on Tech, The Moon etc.). Wenn das für sie nur ein unwichtiges Nebengeschäft wäre, könnten sie offener darüber sprechen.

Über ihre falschen Tradingempfehlungen sprechen sie natürlich auch sehr selten. Außer Bitboy, der ständig erzählt wieviel er wieder verloren hat.

Stimmt, die gibt es auch. Ich sehe mir ganz gerne Benjamin Cowen, Robert Rother auf BTC-Echo und Mango Research an. Die oben genannten ByBit Werbekanäle sehe ich mir zwar auch hin und wieder an, aber eher zur Information und um möglichst viele Meinungen zu hören.

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Exakt so habe ich es auch geplant. Werde das damit erwirtschaftete Geld dann wenn der BTC wieder günstig ist, in BTC fließen lassen. Neue Alts werden dann wieder mit neuen Geld gekauft und das Spiel beginnt von neuen :grinning:

Weil Geld nicht stinkt und man nie genug davon haben kann, denken sie. Und natürlich für schlechte Zeiten. In gewisser weise haben sie auch recht.

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Ich schätze die Meinung von https://twitter.com/woonomic
Der ist schon länger dabei, ist sich der Zyklen und Schwierigkeiten bei Vorhersagen bewusst, und nach meiner Einschätzung einigermaßen Hype-resistent.

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Auf Ihn bin ich auch schon gestoßen. Das sind eher personen die fundamentaler und ohne emotionen arbeiten. Das ist dann auch die Kanäle, die ich oben meinte. Der Newsletter von Glaasnode Insights finde ich auch nicht schlecht.

Letztendlich ist es denke ich wichtig, dass man mehrere Informationsquellen hat bzw mehreren Personen folgt. Daraus kann man sich dann seine eigene Meinung bilden. :slight_smile:

Schönen Sonntag noch :sun_with_face:

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ich sehe Krypto ebenso als long-term Play, allerdings machen On-Chain-Metriken, die eine Fundamentalanalyse darstellen, mMn wirklich Sinn weil sie wesentlich schwerer zu verfälschen sind. Dementgegen werden bspw. Indikatoren der technischen Analyse sehr häufig manipuliert.

Ich habe schon einige wenige Online-Analysen durchgeführt und habe dazu auch Videos auf YT (Finanzwal) gemacht. Schaut sie euch bei Interesse mal an und teilt gerne eure Gedanken. :slight_smile:

Hmm ich denke mir da immer: umso mehr Trader wiederum auf die On-Chain-Daten schauen, umso mehr wird dann dort wieder manipuliert.
Oder was meinst du genau mit On-Chain-Daten? … Das Alter der BTC auf den verschiedenen Adressen? Transfers von BTC von Wallets auf Exchange und vice versa? Was machen die Wale?

Da stimme ich dir zu, kein Indikator wird lange genutzt werden können, wenn Mainstream werden sollte… aber je mehr Daten man nutzt, desto mehr Überblick bekommt man und desto schwieriger wird es für die Manipulatoren. Ich habe 11 on-chain Daten identifiziert die auf Peak und Bottom eines jeden Zyklus hinweisen, zb Puell Multiple, MVRV z Score, Reserve Risk , usw.

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Kannst diese ja gerne hier einmal etwas ausführlicher vorstellen.
Viele interessieren sich hier zwar nicht vordrangig für Chartanalysen aber interessant kann es für den ein oder anderen allemal sein. Finde ich persönlich auch nicht falsch solche Infos aufzusaugen ;D

Ich habe leider keinen schriftlichen Content drüber , das wäre ohne Grafiken und verbalen Erklärungen aufgrund der Komplexität auch schwer möglich. Schau auf YT unter Finanzwal, da hab ich das Wichtigste kompakt zusammengefasst. Kannst gerne deine Gedanken dazu teilen :wink: