Verlustvortrag nutzen?

Der Kurssturz ist für viele sicherlich schmerzhaft. Kryptos, gleich welcher Art, sind eben nur genau so viel Wert, wie andere bereit sind dafür zu bezahlen. So einfach ist das! Unter anderem dies begründet ja auch die hohe Volatilität.
Und nur weil etwas selten ist, muss es ja nicht zwingend etwas wert sein:
Gestern habe ich ein Bild gemalt. Das ist auf der Welt sehr selten; gibt’s sogar nur ein einziges mal!
Wer bietet? :sunglasses:

Aber zurück zum Thema:
Wenn’s schon knallt, dann kann man das vielleicht ja auch ein ganz klein wenig nutzen und den Schmerz wenigstens ein bisschen kleiner machen? → Kryptos mit Verlust verkaufen und dies bei der Steuererklärung angeben. Man erhält dann für die kommenden Jahre Jahr für Jahr eine Bescheinigung zusammen mit dem Steuerbescheid über den Verlust.
Und wenn dann die Kurse wieder steigen, dann kann man auch mal kurzfristige Kursgewinne innerhalb einer Jahresfrist mitnehmen und den Gewinn mit dem Betrag im Verlustvortrag gegen rechnen.
Der Verlustvortrag wird Jahr für Jahr dann neu ausgerechnet, bleibt aber prinzipiell über viele Jahre dauerhaft bestehen. Und so bleibt also ein Polster, wenn man mal Lust hat, kurzfristig einen Gewinn mitzunehmen ohne Steuern zu bezahlen.

…oder sehe ich da etwas falsch?

… also noch kurz, um das ganz konkret zu verdeutlichen:

Krytos jetzt verkaufen. Verlustbescheinigung erhalten.
Bald wieder zu einem nun niedrigen Kurs neu kaufen und ein Jahr behalten.
Wenn man dann nach einem Jahr die Kryptos steuerfrei (vielleicht mit Gewinn) verkauft, bleibt einem dennoch der „gut geschriebene“ Verlust für zukünftigen „Trading-Spaß“.

Absolut machbar und im Rahmen der eigenen Taktik legitim :)

Soweit ich weiß, kann man Verlust nur in das nachfolgende Jahr übertragen. Woher hast du die Info dass es mehrere Jahre möglich ist?

Außerdem sollte man in Betracht ziehen dass die nächste Regierung die Jahreshaltefrist abschafft. Das heißt mit jedem Neukauf muss man hoffen dass die Jahreshaltefrist noch mindestens 12 Monate geltendes Gesetz bleibt. Wahlen sind übrigens in knapp einem Jahr.

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Ich ziehe in meinen Steuerbescheiden einen Verlust von einigen hundert Euros schon über 10 Jahre mit mir her.

Und: Es schadet ja in keinem Fall, den Verlust schon mal „steuerrechtlich zu sichern“

Warum sollte man sich einen Verlust sichern, wenn die Gewinne auf Bitcoin eh nach einem Jahr Haltefrist steuerfrei sind? Das erschließt sich mir nicht.

Übrigens würden auch Gebühren für Verkauf und Neukauf anfallen. Die sind nicht steuerlich absetzbar, oder?

Von den plötzlichen Kurssteigerungen mal ganz zu schweigen. Niemand weiß vorher, an welchem Tag Bitcoin steigen wird. Wer Bitcoin einen Tag vorher verkauft hat, um sich seine Verluste zu sichern, kann sich mit Wiedereinstieg bei höheren Kursen schonmal auf die nächsten Verluste freuen :joy:

Nicht böse gemeint, aber nur weil du es so machst und das vielleicht noch kein Beamter nachgeprüft hat, muss es nicht korrekt sein. Oder sprichst du von Verlusten, die nicht durch Trading entstanden sind?

Doch, siehe

Und

Es gibt also durchaus Gründe, dies nicht zu tun.

Also das ist auch meine eigene Meinung/Erfahrung (Bin kein Steuerberater). Habe mit meinem Steuerberater gleichzeitig die Steuererklärung 2022 und 2023 deswegen abgegeben. Verlustvortrag gilt nur für das vorherige Jahr, davor verfallen Verluste. In der Steuererklärung ging es hauptsächlich um Cryptos, NFTs und Bitcoin

Ganz einfach:

Das Prinzip, zwischenzeitlich mal zu verkaufen, kann sogar auch bei Gewinnen Sinn machen, sogar für „Hodler“:
Man verkauft jetzt erstmal nach längerer Haltefrist steuerfrei.

Dann kauft man nach kurzer Zeit neu.
Das hält man dann erst einmal über ein Jahr.
Dann gibt es verschiedene Szenarien:

  1. Der Kurs ist niedriger → Verlust in den „Verlustvortrag“.
  2. Der Kurs ist weiter gestiegen →
    2a: weiter hodeln
    2b: wieder steuerfrei Gewinn sichern (zurück auf „Los“)
    2c: Die Gesetze haben sich geändert und die steuerfreie
    Haltefrist gibt es nicht mehr → dann ist es eh egal :sunglasses:

zu 2c: Eventuell kann man froh sein, vor einem Jahr die bisherigen Gewinne steuerfrei gesichert zu haben. Denn es garantiert ja niemand, dass auch Gewinne, die seit Jahren steuerfrei aufgelaufen sind, vollständig zu versteuern sind!!!
(Zu was der Gesetzgeber fähig ist, wenn „besondere Notlagen eingetreten sind“, haben wir ja in den letzten Jahren gesehen.

@ Schwemelinho:
… vielleicht hatte ich Glück. Vielleicht hat sich aber auch die Gesetzeslage verändert.(Wie gesagt: Bei mir > 10 Jahre)
Bei mir ist es jedenfalls so. Und meine Steuerberaterin sagte mir, das sei korrekt.

Das klingt nach purem Stress. Abgesehen davon:

Vorher weißt Du, dass Du (2b) das Top erwischt und nicht zu früh verkauft hast? Oder: (1) wie viel größer ist dein Verlustvortrag als dein Euro Gewinn?

Klingt für mich alles nur nach Aktionismus. Lebe ihn gern, für mich ist das nichts

  1. Ich muss es ja nicht beim Top erwischen. Ich investiere ja weiter und sichere nur die aktuelle Steuerfreiheit meiner Gewinne.

  2. Den Verlustvortrag habe ich dann schon mal eingesackt. Per Saldo verkaufe ich ja nichts.

Stress?
Für das Vermeiden von einigen tausend Euro Steuerzahlungen kann man schon mal 30 Minuten am PC sitzen.

Mit Dauerhodln spare ich mir selbst diese 30 Minuten.

Du kannst bestehende Verlustvorträge immer wieder weiter ins nächste Jahr vortragen und mit neuen kumulieren. Kein Problem und ist im Sinne des Erfinders.

@ Achse
Die Finanznot der BRD wird noch viel größer werden und die Buchungstricks und die Findigkeit der „Ampel“ sind bemerkenswert. Diese Regierung bastelt doch gerade schon wieder an verfassungsrechtlich fragwürdigen Umbuchungen für den Haushalt 2025.
Dann wirst Du vielleicht alle Deine bisherigen buchtechnisch vorhandenen Gewinne versteuern.
Aber „starke Schultern“ tragen gerne die Schwachen.

Bitte aufpassen bei sowas! Ich hatte schonmal eine Aufmerksamkeitsmachung von meiner Bank bekommen, aufgrund von unbeabsichtigten realisierten Verlusten und danach folgendem Kauf.

Verkauf und Kauf aus steuerlichen Gründen

Verkaufen Kunden Wertpapiere an sich selbst oder – nach vorheriger Absprache – an andere Personen, verweisen sie häufig auf steuerliche Gründe. Durch solche Geschäfte werden Verluste mit Gewinnen verrechnet. Dies ist jedoch nach gesetzlichen bzw. börsenrechtlichen Vorschriften nicht zulässig. Zwei der häufigsten verbotenen Geschäfte im Börsenhandel sind die sogenannten „mit sich selbst Geschäfte" („Wash-Trades") und „abgesprochene Geschäfte mit anderen Personen", z. B. mit Ehepartnern, Kindern, Eltern oder Freunden („Pre-Arranged Trades").

Wichtige Hinweise, danke dafür. Aus steuerechtlicher Sicht also wie es aussieht ok. (Gleichzeitiger Verkauf und Kauf von Wertpapieren aus steuerlichen Gründen - MERKUR PRIVATBANK)

Der von den Finanzämtern durchaus akzeptierte Verkauf und Kauf von Wertpapieren „an sich selbst" kann eine strafbare Marktmanipulation darstellen. Nach börsenrechtlichen Vorschriften ist darüber hinaus die Eingabe „gegenläufiger Geschäfte" verboten.

Bin mir nicht sicher, ob für Kryptohandelsplätze auch ähnliches wie in der Artikel angeführten Börsenordnung greift.

Falls ja, dann scheint des Pudels Kern scheint mir, dass es keine gleichzeitig eingestellte Sell und Buy-Order sein sollte, die gleichzeitig im System stehen und zur Ausführung kommen. Wie ich es lese, wäre eine Limit/Market-Sell Order mit später erst eingestellter Buy Order unkritisch.

Ebenso aus der oben zitierten Quelle:

Wie mache ich es richtig

  • Achten Sie bitte immer darauf, dass die zuerst eingegebene Order bereits zur Ausführung gekommen ist, bevor Sie die zweite Order zum selben Wertpapier in das System eingeben!
  • Sie können die Orders beispielsweise auch an zwei unterschiedlichen Börsenplätzen platzieren. Bitte prüfen Sie hierbei vorher die Handelbarkeit und Liquidität des entsprechenden Wertpapiers an der jeweils ausgewählten Börse.

Danke für den Hinweis, ForrestGump!

Aber soo offensichtlich, dass man fast gleiche Krypto-Mengen fast gleichzeitig verkauft und dann sofort wieder kauft, sollte man dies natürlich nicht machen. „Gestaltungsmissbrauch!“
Aber das Angebot an Kryptos ist groß und es kann ja sein, dass ich mir von der Performance einer anderen Währung mehr erwarte. Und es kann ebenso sein, dass ich wieder reumütig zurück komme.

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