Mal ein kleiner Gedankengang. Durch Menschliches versagen ( Seed verlieren ) besteht doch immer die Möglichkeit das Bitcoins unwiderruflich verloren gehen und somit über kurz oder lang extrem verknappen oder gar irgendwann nicht mehr verfügbar sind. Dadurch disqualifiziert sich doch Bitcoin als Weltwährung oder nicht ?
Warum?
Kannst ja auch Geldscheine verbrennen…
1 BTC = 100.000.000 Satoshi’s …
Warum genau sollte sich BTC wegen verlorengegangender Einheiten disqualifizieren?
Man schätzt ~4 Mio. BTC sind für immer verloren.
Nein. Wie kommst Du zu dieser Annahme?
Da die theoretische Möglichkeit besteht das immer mehr Bitcoins nach und nach verschwinden könnte man doch irgendwann an Punkt kommen wo es weniger Satoshis als Menschen auf der Erde gibt.
Wenn wir gerundet mal von 21.000.000 Bitcoin ausgehen und 10.000.000.000 Menschen die es irgendwann mal geben wird, dann könnte man mit nur 100BTC jedem einen Satoshi geben oder anders gesagt von Bitcoin wären dann nur noch 0,00047% verfügbar.
Sehr sehr sehr unwahrscheinlich oder?
Das was du annimmst wird auch passieren und ist im Space auch Konsenss dass es so kommen wird.
Aber: In einem monetären System dessen Anzahl der Recheneinheit fest begrenzt ist und teilbar genug ist, spielt es keine Rolle, wieviele Einheiten es davon gibt.
Beispiel: Selbst wenn es nur 100 Bitcoins auf der Welt gäbe, wäre der Gegenwert einfach viel mehr wert. Angebot vs. Nachfrage. Je weniger es gibt, desto höher die Nachfrage und somit auch höher der Preis. ABER solange eine Einheit, in unserem Fall 1 Bitcoin, in genügend kleinen Einheiten teilbar ist, ist es auch für den praktischen Wertaustausch geeignet.
1 Bitcoin kann man in 100.000.000 Teile aufteilen (Satoshis)
Aber spielen wir mal dein Worst Case durch (Und da können mich die anderen korrigeiren wenn ich falsch liege):
Wenn in 500 Jahren die Weltbevölkerung auf bspw. 30 Milliarden Menschen gewachsen (inkl. Mond und Mars) und gehen wir davon aus, es gäbe nur noch 10 Bitcoins die im Umlauf sind während alle anderen verloren sind. Dann können wir zu Not immer noch die Bitcoin Entwickler, Miner und Nodebetreiber den Konsens finden, dass man einen Bitcoin in noch kleinere Teile aufteilt. Also eine Regeländerung hinzufügt. Wenn sich alle einigen. Der Gesamtbestand und Wert ändert sich nicht.
Das aktuelle Geld liegt entweder auf dem Bankkonto oder in deinem Geldbeutel. Bei den Kryptos wird das genauso sein. Ein Großteil wird „custodial“ von Institutionen verwaltet werden, die das (wenn sie seriös arbeiten) nicht verlieren werden.
Natürlich kannst du deinen Seed leichter verlieren als deinen Geldbeutel. Aber dementsprechend gibst du dir sicher auch mehr Mühe (z.B. mehrere Speicherorte, Steel Wallet).
Also mal abgesehen davon wie unwahrscheinlich das ist, da aktuell eine Größenordnung von 1E10 Menschen einer Größenordnung von 1E15 Satoshis gegenüber stehen.
Der Wert der gesamten verfügbaren Menge an Bitcoin entspricht einem gewissen Wert. Wenn man die Anzahl der verfügbaren atomaren Währungseinheiten (hier Satoshi) verändert, dann hat das doch keinen Einfluss darauf, ob man die Währung weiter verwenden kann. Sollte es nur noch halb so viel Sats geben, dann ist eben jeder Sat doppelt soviel wert. Geht aber dann genauso.
In dem unwahrscheinlichen Fall, dass ein Sat dann irgendwann keine Einheit mehr ist, die klein genug ist, könnte man das auch immer noch im Bitcoin Protokoll anpassen.
Außerdem hat man die Möglichkeit in Second Layers wie dem Lightning Netzwerk zu bezahlen. Dort kann man auch Bruchteile von Sats transferieren, womit das Problem auch gelöst wäre.
EDIT: Da haben sich unsere Beiträge wohl überschnitten, @Alexander1 und @Basti , aber ihr habt das gleiche zusammengefasst was ich sagen wollte.
Vielen Dank für die umfangreichen Antworten.
Moinsen in die Runde,
ich bin relativ neu im Bitcoin Universum und versuche noch den ein oder anderen Zusammenhang zu verstehen und stelle mir ab und an noch Verständnisfragen.
Eine davon ist:
Bitcoin ist ja auf fast genau 21 Millionen Coins limitiert.
1 BTC sind 100 Millionen Satoshis.
Was passiert eigentlich, wenn im Laufe der Zeit immer mehr BTC verloren gehen oder einfach nicht benutzt werden? Was ja scheinbar jetzt schon der Fall ist.
Die Verfügbare Menge würde dann immer kleiner werden.
Klar, man könnte dann einfach die Satoshis nochmal in 100 Mio Mini Satoshis unterteilen usw…
Aber birgt das nicht auch Problematiken?
Oder gibt es so eine Art „Verfallsdatum“? Also wenn z.b. ein BTC nach 10 Jahren nicht einmal benutzt wurde, wird der „gelöscht“ und muss neu geminte werden?
Kann ich mir jedoch nicht vorstellen, das es so etwas gibt.
So etwas (was natürlich sehr gut durchdacht sein müsste, wozu ich nicht in der Lage bin ) Wäre ja vlt ganz cool. Da sich so keine Bitcoinmassen bei finanzstarken Identitäten, Firmen oder auch Entitäten stapeln würden.
Oder wäre das trotzdem ok wenn Bitcoin „verschwinden“ Oder nur stumpf gesammelt werden?
Klar, Sparen würde mit BTC wieder Sinn ergeben aber ich könnte dem System auch Mittel entziehen und so die „Armen“ Unter Druck setzten, da sie immer weniger Möglichkeiten haben an BTC zu kommen…
Ich höre jetzt mal hier auf da ich merke abzuschweifen…
Also, Meine Hauptfragen waren ja:
Was passiert mit „verlorenen“ oder „ungenutzten“ BTC? Wie geht das Netzwerk damit um? Gibt es dafür überhaupt eine Definition?
Vielen Dank liebe Community schonmal im Vorraus für Antworten
Verlorene Bitcoins wandern automatisch in meiner Tasche
Wurde hier schon diskutiert. Siehe oben.
Isses wirklich so einfach ja…
Als Grundlage nehme ich an, dass die Quantitätsgleichung gilt, die allerdings auch immer wieder mal in Frage gestellt wird. Diese Gleichung sagt, dass bei gleichbleibender Umlaufgeschwindigkeit des Geldes (= wie oft wird dasselbe Geld pro Zeit zum Bezahlen verwendet), der Wert der gesamten Geldmenge proportional zum Wert aller damit gehandelten Güter ist.
Wenn wir für unsere Betrachtung jetzt mal annehmen, dass in Zukunft Bitcoin als Geld verwendet wird, und die Bitcoin Umlaufgeschwindigkeit sowie der gehandelte Güterwert für einen Moment konstant bleiben, dann bleibt auch der Gesamtwert aller Bitcoin für unsere Betrachtung konstant.
Die Quantitätsgleichung beschreibt aus meiner Sicht einen Gleichgewichtszustand. In der Realität passt sich der Wert der Geldmenge immer nur langsam dem Güterwert an.
Jetzt zur Unterteilung:
Angenommen man müsste nun ein Satoshi weiter unterteilen, wäre das eine bewusste und gewollte Geldmengeninflation der kleinsten Einheit. Entscheidend ist dabei nun, wie du die neueste kleinste Einheit bezeichnest!
Wenn die Fed z.B. mehr USD druckt, dann behält 1 Cent als kleinste Einheit, sowie das 100fache davon (1 USD), weiterhin ihren Namen und ihre Bedeutung. Es gibt also nachher mehr USD und Cent als vorher.
Wenn ich annehme, dass der Gesamtwert aller USD gleichbleibt (Quantitätsgleichung), dann wäre 1 Cent und 1 USD also nachher weniger wert als vorher. Geldmengeninflation → Kaufkraftentwertung des Geldes
Anders sieht es aus, wenn die kleinste Einheit nicht ihren Namen behält.
Würde man einen Satoshi in 1000 Teile unterteilen, könnte man die neue kleinste Einheit
als 1 mSat bezeichnen. Es gibt also nach der Unterteilung dann genauso viele BTCs und Sats wie vorher, d.h. 1 BTC und 1 Sat bleiben gleich viel wert!
Sollte man sich beim Bitcoin entscheiden, dass die kleinste Einheit weiterhin ihren Namen behält (1 Sat), und 1 BTC weiterhin das 10^8fache davon ist, wären 1 BTC und 1 Sat nachher weniger wert als vorher.
Da die Unterteilung allerdings schlagartig passiert, würde das die Wirtschaft ins Chaos stürzen. Auf der Mainchain hätte jeder plötzlich das Dreifache in der Wallet, aber man könnte nicht überall gleichzeitig die Preise und Second Layer Balances anpassen.
Deshalb gehe ich davon aus, dass man der neuen kleinsten Einheit einen neuen Namen gibt, und das zu keiner Inflation führt.