Meiner Meinung nach gibt es aktuell für langfristige Investoren keinen vernünftigen Grund zu verkaufen. Ich finde das was jetzt passiert fällt unter Rauschen.
Dort liegt ein Berg von Bitcoin und man kann daran über die Aktie partizipieren und man zahlt einen Aufpreis dafür dass immer mehr Bitcoin dazu kommen. Das wars. Eigentlich. Dann fragen aber Leute wieso die Aktie nicht weiter deutlich steigt und Bitcoin nicht ausreichend folgt. Und eigentlich weiß das niemand wirklich und jeder hat so seine These wieso es gerade korrigiert und stagniert.
Man hat also gute Zahlen von dem Unternehmen Strategy, sie halten immer noch riesige Mengen Bitcoin, sie kaufen weiter Bitcoin aber der Kurs stagniert. Sie sind mit den Vorzugsktien gut aufgestellt und können viel Kapital anziehen. ABER die Aktie struggelt… weil? Weil unbekannt eigentlich. Thesen gibt es viele, wirklich nachweisbar ist kaum etwas. Daher ist das ganze aktuell ein Glaubenskrieg. Wer glaubt an was. So ein Zustand kann eine Aktie irrational hoch aber auch runter drücken.
Es mangelt auch nicht an Verschwörungstheorien. Neulich habe ich gelesen es gäbe rund um die MSTR Aktie illegale OTC Aktivitäten wo die Politik ein paar Freunden aus der Finanzwelt Rückendeckung gibt, indem sie gestattet das die OTC Auflagen nicht strickt eingehalten werden müssen und das Opfer davon soll MSTR sein.
Man kann sich das Interview mit Lyn Alden und dem im Artikel erwähnten Andy Constan hier anschauen. Man sollte vielleicht wissen, dass Constan Strategys Kommunikation nicht nur als betrügerisch bezeichnet, sondern das ganze Bitcoin-Treasury Konzept von Strategy als Ponzi-System verurteilt. Ist vielleicht relevant zu wissen, weil suggeriert wurde, dass Constan ein kompetenter und seriöser Investor sei, der wisse, wovon er spricht. In der klassischen Finanzwelt ganz bestimmt. Aber auch er hat damit zu kämpfen, das Neue, das Bitcoin in den klassischen Finanzmarkt bringt, zu verdauen.
Ich verstehe schon, dass man auf Blocktrainer auch Raum für berechtigte Kritik geben möchte. Aber manchmal habe ich das Gefühl, das Ganze ist einfach ne Welle, auf der mitgereitet wird. Ok, da ist jetzt einmal ein Grund für eine etwas fundierte Kritik entstanden, und schon wird von vielen so getan, als wäre das ne Trendwende. Aber wenn man genauer hinschaut, sieht man immer noch, dass die Kritik zum Großteil keine tiefe Substanz hat und Leute immer noch behaupten das ganze sei ein Ponzi-System.
Abgesehen davon ist es ein sehenswertes Interview.
Irreführend an dieser Kommunikation ist jedoch, dass der Gewinn auf den im zweiten Quartal gestiegenen Bitcoin-Kurs zurückzuführen ist. Der Kurs kann theoretisch auch wieder fallen und somit immense buchhalterische Verluste verursachen, während die Gewinne anderer Unternehmen als stabiler beziehungsweise wiederkehrender einzuordnen sind.
Ich finde, diese Bewertung hängt sehr stark davon ab, was man über zukünftige Bärenmärkte bei Bitcoin glaubt. Was, wenn die Rücksetzer nicht mehr so stark ausfallen? Dann müsste man Gewinne aus Bitcoin Wertsteigerungen sehr wohl mit einer gewissen Stabilität betrachten. Könnte es sein, dass Strategy genau das so sieht und es deswegen so kommuniziert hat? Dass das vielen nicht passt, weil sie immer noch von einer hohen Fragilität des Bitcoin Kurses ausgehen, ist schon klar.
Das sind Bullen die Bitcoin für einen Bruchteil des heutigen Preises gekauft haben, sich einen Teil ihrer hundert Bitcoin jetzt ohne Rücksicht auf den aktuellen Preis für Kks und Ntten ausgeben und sich ihr Leben quasi von der Masse finanzieren lassen die erst später dazustoßen