Stillstand bei Hashrate Einbruch?

Was wäre wenn die Hashrate aufgrund von z.B. Naturkatastrophen, Sonnenstürmen etc. plötzlich so stark einbrechen würde, dass bei der geltenden difficulty das Finden des nächstes gültigen Block Hash mit der verbleibenden Rechenpower praktisch unmöglich wäre? Könnte man die difficulty in so einem Fall auch „zwischendurch“ runtersetzen um den Betrieb weiter zu ermöglichen oder wäre das das Blasen der Platze? :wink:

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… Es müsste schon ein Mega Sonnensturm sein, welcher die halbe Welt oder mehr betrifft. Und dann wäre mir die HR völlig egal… :joy:

Wir würden länger auf die nächsten Blöcke warten. Nach 2016 Blöcken wäre die nächste Difficulty-Anpassung. Jetzt könnte man natürlich annehmen, dass es ewig dauern würde. Bei einem Sonnensturm ist nur eine Hälfte der Welt betroffen. Vielleicht fällt maximal drei Viertel der Hashrate weg.

Als kompensatorischer Effekt werden viele interessiert sein schnell Hardware aufzubauen, da die Difficulty ja für alle gleich hoch ist, aber weniger Miner suchen. Es ist zwar gewissermaßen unwahrscheinlicher einen Block zu finden als BTC Netzwerk, aber für den Einzelnen plötzlich attraktiver, weil weniger suchen.

Selbst wenn 90% wegfallen, wird „nur“ 10mal langsamer ein Blick gefunden. Sagen wir also durchschnittlich alle 100min. Also gebe es nach 140 Tagen eine Anpassung. Zwar untypisch, aber auch damit käme das Netzwerk klar.

Theoretisch kann es immer eine Fork geben. Theoretisch möglich. Praktisch unwahrscheinlich.

Impliziert ein Blase. Ich seh keine. :stuck_out_tongue:

Wie Kraut schon schreibt. Wenn wirklich 99% der Hashrate ungewollt ausfällt, dann haben wir ganz andere Probleme. Für mich stellt Dein Fall eine sehr theoretische Annahme dar ohne reale Relevanz.

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Danke für eure Antworten, ja ich glaube auch dass hier die Dezentralisierung (der Miner) Resistenz bringt sodass man kaum einen relevanten Teil der Miner in so kurzer zeit „unschädlich“ machen kann. Und wenn die original Chain steht und der Fork weiterläuft ist halt der die Chain.

Es wäre Vernünftig, dann keine Transaktionen mehr zu tätigen. Das ist das Wichtigste.

Angenommen das Netzwerk forkt unfreiwillig, und die Netzwerkteilnehmer sind sich dessen bewusst. Das würde man an dem Abfall der Hashrate indirekt über die Blockfrequenz sehen.

Dann könnten die Miner weiter minen, in der Hoffnung, dass ihre Kette sich durchsetzt wenn das Netzwerk wieder zusammenfindet.

Vereint sich das Netzwerk schließlich wieder, entscheidet es sich für die längere Kette, d.h. diejenige, in die mehr Rechenleistung geflossen ist. Alle Transaktionen, die auf den alternativen Ketten getätigt wurden, werden annulliert. Deshalb sollte man für diese Dauer keine Transaktionen mehr annehmen, also keine Dienstleistungen und Güter gegen Bitcoin verkaufen.

Daraus folgt, dass für die Dauer eines solchen Ereignisses das Transaktionsvolumen stark absinken würde. Transaktionen, die sich dann noch lohnen, wären z.B. konsolidierende Transaktionen (intrawallet), die kein Risiko haben. Die könnten dann sehr günstig sein, aber ungewiss.

Es gibt noch ein paar interessante Implikationen:

Es ist insbesondere für Miner von Interesse, dass das Netzwerk schnell wieder zusammenwächst. Warum? Wenn ein Miner während der Phase Blöcke gefunden hat, sollte er sich möglichst schnell mit seinen Konkurrenten im gleichen Netzwerk befinden, damit er entweder nicht weiterhin umsonst mined oder eine starke Kette auf den von ihm gefundenen Blöcken wächst.

Tatsächlich ist die Gewinnerwartung für Miner auch gar nicht geringer. Lediglich die Volatilität der Erwartung einen Block zu finden wird größer. Die Miner deren Kette zur längsten wird, erlangen einen Vorteil, diejenigen deren Kette verworfen wird, gehen leer aus.

P.S.: Weil es nicht sinnvoll ist Transaktionen anzunehmen, würden auch nicht viele Coins in die Exchanges fließen. Die Exchanges würden keine Transaktionen annehmen, so dass gar kein großer Abverkauf stattfinden kann. Abgesehen davon wäre eine Preisfindung wohl kaum ohne funktionierendes Internet möglich. Erst nach dem Ereignis – wenn das Netzwerk wieder zusammengefunden hat, aber die Panik sich ausbreitet – würden sich vermutlich hervorragende Kaufgelegenheiten bieten ;-).

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Interessant, ich denke der Mempool würde erstmal beträchtlich wachsen und dann würden evtl. alle die Füße stillhalten.

Die Ketten könnten sich aber nach einem Fork nicht wieder vereinen denke ich (das ist ja die Definition eines Fork). Zum Weitermachen hätte ja die eine Seite eine „unzulässige“ difficulty Anpassung gemacht.

Für mich sieht es so aus als würde einem mitten auf der Autobahn der Sprit ausgehen. Wenn sich wirklich ein Fork bildet um die difficulty vorzeitig herabzusetzen müssten aber auch die Nodebetreiber davon erfahren und updaten. Ich denke so ein Szenario wäre denkbar wenn ein Großteil der Miner durch ein Ereignis gleichzeitig außer Gefecht gesetzt werden könnte. Hoffentlich unwahrscheinlich.

Ihr redet von völlig unterschiedlichen Sachen.

Makowski redet davon, dass ein realistischer Grund dafür, dass plötzlich die Hashrate einbricht, der sein könnte, dass das Netzwerk unfreiwillig forkt, z.B. weil Teilnehmer verschiedene Softwareversionen laufen haben, und plötzlich kommt ein ungewöhnlicher aber gültiger Block daher, der wegen eines Bugs in einer solchen Version von vielen Teilnehmern nicht akzeptiert wird.

Dass das Netzwerk sich wieder „vereint“, heißt in dem Zusammenhang, dass die meisten Teilnehmer wieder kompatible Software laufen haben, aber natürlich nicht, dass sich irgendwelche „Ketten vereinen“, das ist klarerweise Unsinn.

Also kurz, Makowski redet über die Situation 1) unfreiwilliger fork bewirkt 2) Hashrateeinbruch, der sich wieder löst, sobald 3) das Netzwerk wieder zusammenfindet.

Du hingegen redest über die Situation 1) katastrophaler Hashrateeinbruch wegen Naturkatastrophe oder was weiß ich, der 2) zu einem freiwilligen fork führt, um die difficulty künstlich runterzuschrauben, damit die Bewohner deines postapolalyptischen Szenarios nicht 100 Jahre auf den nächsten Block warten müssen, und du willst 3) die Auswirkungen von sowas wissen.

Wär sicher interessant, sich die Strategien der Teilnehmer in der Situation genauer durchzuüberlegen, aber auf die Schnelle würde ich mal sagen: Entweder die Zerstörung ist so massiv, dass es auch kein Internet mehr gibt, du also mit deinem Fork nichts erreichst, oder sie ist es nicht, dann sollte sich in absehbarer Zeit auch wieder genug Hashrate aufbauen lassen, um den Sprung zum nächsten adjustment zu schaffen.

Nein, das meine ich nicht.

Ich meine tatsächlich, dass zwei alternative Ketten existieren, weil Gruppen von Netzwerkteilnehmern in einem apokalyptischen Szenario keinen Kontakt mehr zueinander haben.

Ich verwende den Begriff fork hier so wie er auch verwendet wird, wenn zwei Miner gleichzeitig konkurrierende Blöcke finden. Dann gibt es auch vorübergehend zwei Ketten. Das ist völlig normal.

Ich bezeichne den fork als unfreiwillig, weil ein äußerer Einfluss vorliegt. Würde er durch den Betrieb unterschiedlicher Software ausgelöst wäre er ja gerade freiwillig.

Mit vereinen meine ich, dass die Netzwerkteilnehmer wieder Kontakt miteinander bekommen und einander mit ihren Ketten konfrontieren. Die Konsensus Regeln sorgen dann dafür, dass eine Einigung stattfindet.

Doch. Die Ketten würden sich wieder vereinen, es sei denn die Netzwerkteilnehmer entscheiden sich bewusst dagegen, weil sie auf die Kette bestehen, an die sie in der Zwischenzeit geglaubt haben. Ansonsten besteht das vereinen gerade darin, dass alle Alternativen bis auf eine verworfen werden. Vereinen meint nicht, dass die Blöcke sich in irgendeiner Weise verzahnen. Ich meine damit, dass die Nodes sich über ihre Blöcke und Transaktionen austauschen wie im Protokoll vorgesehen, und ggf. einen Teil ihrer Kette verwerfen. Die einzige Besonderheit ist, dass der zu verwerfende Teil der Kette nun länger ausfällt als sonst.

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Potato potato, ich meine auch unfreiwillig, z.B. bips/bip-0050.mediawiki at master · bitcoin/bips · GitHub. Was ich nicht richtig verstanden habe, ist, dass du da auch von einer Naturkatastrophe ausgehst, aber der Grund für das Kommunikationsproblem, das zum fork führt, ist ja letztlich egal.

Wo spreche ich denn von einer Naturkatastrophe??
Bitte aufmerksamer lesen.

Ok.

Ich: OP redet von dauerhaftem Hashrateeinbruch wegen Naturkatastrophen, Makowski hingegen redet über temporäre Netzwerksplits, die sich von selber wieder lösen, wie es z.B. wegen Softwarebugs schon passiert ist.

Makowski: Nein, ich rede nicht über Bugs, sondern über ein apokalyptisches Szenario.

Ich: Ok, mein Fehler, Makowski redet also auch über Naturkatastrophen, aber der Grund für den temporären Split ist ja letztlich egal.

Makowski: NEIN, ICH REDE NICHT ÜBER NATURKATASTROPHEN, ICH REDE ÜBER EIN APOKALYPTISCHES SZENARIO

Ich: Ok.

Also, wenn ich das richtig sehe, geht die Hashrate gerade stark in den Keller und die Blöcke werden nur noch alle 20min gefunden? Sind das die Auswirkungen vom China Mining Verbot?

Schaue mal nach auf mempool.space - also so langsam wurde das Netzwerk auch nicht
Oder auch hier median-confirmation-time

Ja ich denke das ist die Auswirkung des Miningverbots. Bei mir wird eine difficulty Anpassung von -27,94% angezeigt, das ist schon viel und heißt nichts Anderes als dass die Blöcke um fast 1/3 zu langsam reinkommen. Ist aber auch nicht schlimm, wenn die Miningfarmen umgezogen sind geht die Hashrate wieder nach oben.

hab eben nicht schlecht geguckt, als meine Umbrel Node eine Hashrate von nur noch 68 EH/s anzeigte… am WE war es noch 100 EH/s und davor war es 180 EH/s.