Steuersituation ohne Nachweis des Kaufes

Ich habe Mitte 2018 etwa xxx Bitcoin auf eine Hardware-Wallet transferiert und würde die heute gerne in Fiatgeld eintauschen. Leider habe ich keinen Zugriff mehr auf den Kauf des Bitcoins(EUR->BTC), sondern nur auf die Überweisung meiner Hardware-Wallet.
Wenn ich den Transaktion auf mein Bankkonto über einen handelsüblichen Kryptobroker mache und in der Steuererklärung mittels Screenshot beweise, dass die Bitcoins seit über 1. Jahr in meiner Wallet waren, wird das dem Finanzamt reichen?

Edit: Bitcoinmenge unkenntlich gemacht

Diese Frage wird dir sicherlich hier niemand verlässlich beantworten können. Bei solchen Fällen wird gerne auf einen Steuerberater verwiesen.
Ich frage dich mal naiv, warum musst du das angeben? Die [Bitcoins] sind doch steuerfrei, wie du sagst. Sollten die Geldbatzen, die zu deiner Bank fließen nicht allzu groß auf einmal sein, kommt da doch dann vielleicht auch keine Nachfrage und damit Meldung?
Ich kenne mich mit Auscashen im größerem Rahmen aber auch nicht aus…

Edit: Bitcoinmenge unkenntlich gemacht

  1. Wenn Du die Coins auf der HW Wallet seit 2018 nicht mehr bewegt hast, dann liegt der Beweis auf der Blockchain.
  2. Ich würde gegenüber dem FA gar nichts angeben. Das ist steuerfrei und Du machst nichts Verbotenes, also musst Du es auch nicht angeben. Keine schlafenden Hunde wecken, kein vorauseilender Gehorsam, Prinzip Datensparsamkeit walten lassen… :wink:
  3. Wer Dir allerdings Probleme bereiten könnte, ist die Exchange oder die Hausbank. Die könnten bei größeren Beträgen wissen wollen, wo die Kohle herkommt (AML Rules). Ich persönlich würde das Auszahlen in kleinere Tranchen unter 10.000€ aufteilen.
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Super, danke

Würde mich auch mal interessieren wie man dem Finanzamt die haltefrist nachweist. Habe vor 2 Jahren bei Bison und Nuri gekauft. Bei Bison konnte man anfangs nicht aus segwit Adressen auszahlen. Ich habe dann den Umweg über die BRD wallet genommen und dann auf den Ledger gesendet. Mittlerweile bin ich zur bitbox gewechselt, ich hoffe das Finanzamt will eines Tages keine lückenlose Transaktion history aller Transaktion und gibt sich mit dem Kaufbeleg von Bison und Nuri zufrieden. Habe in der Anfangszeit mit vielen wallet Apps herumexperimentiert auf die ich keinen Zugriff mehr habe. Notfalls müsste man in der Blockchain die Zahlung von den Börsen über diverse wallets bis zur Bitbox nachvollziehen können

Die Idee, mit der Blockchain zu argumentieren gefällt mir. Leider fasse ich meine UTXOs immer auf einer neuen Adresse zusammen. Mist, da muss ich also mit Börsenbelegen argumentieren.

Ich würde den Kontoauszug der Überweißung auf die Exchange, bei der du die BTC gekauft hast und die jeweiligen Blockchain Belege mit genauen Adressen in ne Exceltabelle hauen, ausdrucken un je analag und physisch abspeichern (so wie du es vorhast dem Finanzamt zu überreichen) und daraufhin gar nichts tun.
Falls das Finanzamt dann auf dich zukommen sollte, haste ja die Belege und gut!

Ja und? Die vorherigen Adressen sind auch deine. Und irgendwann wurden diese von einer (wohl nachprüfbaren) Adresse einer Exchange gesendet.

Aber ich verstehe schon. Man könnte dir vorwerfen, dass die Adressen, die du vorher benutzt hast, nicht dir gehören und falls nicht mindestens jeweils ein Jahr zwischen den Überweißungen vergangen ist und der Kurs dabei gestiegen ist, dir dann evtl Steuerhinterziehung vorwerfen…
Entweder: jetzt nicht verkaufen und erst verkaufen wenn dann immer ein Jahr zwischen den Überweißungen vergangen ist
Oder: Steuerberater hinzuziehen!

Ich habe mir ein System ausgedacht, dass ich ab sofort umsetzen will:

Alle Transaktionen (auch UTXO Konsoldierungen) an meine Hardware Wallet gehen in einem Kalenderjahr immer an die selbe Adresse. Das soll man zwar eigentlich aus Privacy Gründen nicht machen, aber so viel ist das nun auch wieder nicht und das beschränkt sich jeweils immer nur auf ein Kalenderjahr.

  • Alle Transaktionen in 2021 auf Adresse A
  • Alle Transaktionen in 2022 auf Adresse B
  • usw.

Das hätte meines Erachtens folgende Vorteile:

  • Die jeweiligen Adressen fasse ich danach einfach ein Jahr nicht mehr an
  • Es bleibt übersichtlich und leicht zu tracken, sogar im Blockchain Explorer
  • Ich brauche kein Steuer-Tool, um das auseinanderzufummeln
  • Der Beweis für die Einhaltung der Haltefrist liegt auf der Blockchain, besser geht es nicht
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Meistens machen die Broker bei größeren Summen Meldungen ans Finanzamt. Habe auch bei Bison gekauft und über diverse Software wallets als Zwischenstep auf den Ledger ausgezahlt. Bison konnte damals noch nicht auf native segwit Adressen auszahlen. Ich hoffe das Finanzamt begnügt sich später mit den kontauszügen von Bison als Anschaffungszeitpunkt.

Oder einfach stillschweigend auf dem Konto liegen lassen und der Steuerbehörde rein gar nichts mitteilen würde sicherlich auch sehr gut funktionieren…