Ich weiß, das Thema wurde hier schon einmal besprochen, aber der Inhalt, welchen ich ansprechen möchte, jedoch nicht.
In so ziemlich allen Ländern gibt es eine Steuer, wenn man BTC mit einem Gewinn verkauft, wenn man seine BTC über Lightning ausgibt, sieht das Finanzamt das ja auch als „Kursgewinn“ und man müsste doch die Differenz zwischen Ankauf und Verkauf/Ausgeben der Coins versteuern.
Jetzt meine Frage, ich verwende kein Lightning zumindest nicht mehr seit 2021 wegen der neuen Regelung (Aufhebung der 1 Jahreshaltefrist in Österreich) aber meine Frage ist folgende:
Kennt jemand von euch irgendjemanden, der sich bei jeder Lightning-Zahlung ausrechnet, wie viel er nun dem Finanzamt schuldet? So wird das mit Lightning nichts werden, wer möchte den schon mit Bitcoin/Lightning bezahlen, wenn man sich damit gleichzeitig einen Rattenschwanz aufbindet und sich ausreichen muss, wie viele € man am Ende des Jahr Steuern zahlen muss…
Bei manchen wallets (phoenix, wallet of satoshi) kann man ja csv exportieren. Dann ist es letztendlich das gleiche spiel wie onchain, was die Steuer betrifft.
Dann stellt sich die Frage Allgemein für kleine transaktionen, wie man damit umgeht.
Ich versuche gerade, die Experimente mit Phoenix und Wallet of Satoshi zu Übungszwecken in Cointracking einzupflegen, das geht (imho) nämlich nicht mit den csv-Dateien (zumindest bei meinen Versuchen). Die einzigen echten „Ausgaben“, die ich tätigte, waren zwei Spenden via Lightning, der Rest war nur hin- und her- Gebuche. Und doch ist es wahnsinnig kompliziert, das mathematisch korrekt in die Buchungshistorie zu integrieren (Gebühren!).
Also ist es (meiner Erfahrung nach) leichter gesagt, als umgesetzt.
Gleiches gilt auch für die Bitpanda-Visa-Card (…wenn man mit BTC im Geschäft bezahlt…) - hier berechnet Bitpanda ja auch (nach einem für mich transparenten Algorhythmus) die Gewinne / Steuerpflicht der Ausgaben, denen ja ein automatischer BTC-EUR Swap zu Grunde liegt.
Für mich ist das ‚Raketenwissenschaft‘, obwohl ich seit über 40 Jahren meine Steuererklärungen (erfolgreich) selbst mache.
Da stimme ich 100 % zu. Wenn BTC von den Behörden beim Bezahlen als steuerpflichtiger Anlagegewinn statt als Geld klassifiziert wird, dann ist eine Bezahlung mit BTC unmöglich bzw. so unkomfortabel, dass es überhaupt keinen Sinn macht.
Meine ohnehin schon vorher gefestigte Meinung, dass Bitcoin ausschließlich als digitales Gold, als Wertaufbewahrungsmittel zur Speicherung von Lebenszeit und nicht als Geld nutzbar ist, wird damit weiter zementiert.
Deine Meinung resultiert aus kurzfristigem Denken. Natürlich wird es ein Staat solange wie möglich erschweren, eine andere Währung als die seinige zu nutzen. Aber nur weil das so ist, heißt nicht, dass Bitcoin kein Geld ist. Mit steigender Adoption, mit freiwilliger Annahme und der Erkenntnis unserer butterweichen Währung muss auch ein Staat auf lange Sicht einknicken. Wie lange das HIER dauert, kann niemand sagen. Woanders werden diese Hürden deutlich schneller fallen.
Ja, BTC wird bei uns erstmal Wertspeicher, zahlen kann ich damit trotzdem. Dass hier Steuergeschichten eine Hürde liefern, ist nicht der Technik an sich geschuldet, sondern der Bevormundung anderer
Das liegt aber daran dass ein Dritter dir es verbietet/erschwert und nicht an Bitcoin. In anderen Ländern kann das anders sein. Also besser die Leute wählen die es dir erlauben beim nächsten mal.
Es ist natürlich nervig und erfordert Planung und anschließend dauerhafte Disziplin, aber am Ende ist es natürlich keine Raketenwissenschaft nachzuhalten, zu welchem Kurs man Bitcoin erhalten hat (gekauft, getauscht, erarbeitet, whatever) und wieder abgegeben hat (verkauft, getauscht, verschenkt usw.). Im Gegenteil, das ist von der Sache her extrem simpel.
Aber ich will auch nicht runterspielen, wie nervig das im Alltag dann halt ist. Ich kann daher nachvollziehen, wie frustrierend das ist und daher sollten die Bürger in Österreich sich dagegen auch wehren.
Das wird nichts werden xD es gibt vermutlich keine 5.000 Bitcoiner in Österreich die das Thema interessiert. Aber auch wenn es mehr währen. Der Staat lässt sich sicher nicht darauf, ein Bitcoin, als Währung einzustufen (zumindest nicht in den nächsten 50 Jahren)
Ich glaube tatsächlich, dass wir bezüglich dieses Themas ein Luxusproblem haben, welches sich mit der Zeit mehr oder weniger von selbst löst. Luxusproblem, weil wir, diejenigen die jetzt schon Bitcoin als Tauschmittel bzw Geld nutzen, so früh dran sind, dass es uns nebenbei noch massivst an Kaufkraft- bzw „Kursgewinnen“ einbringt. Und klar das ist insofern nervig, als dass man die „realisierten Gewinne“ dann versteuern muss.
Zukünftig gehe ich allerdings davon aus, dass man mit abnehmender Volatilität auch kaum noch kurzfristig realisierte Gewinne hat, ähnlich wie es auch bei anderen Fremdwährungen der Fall ist. Da bleibt man im Normalfall ja auch unter den steuerlichen Freigrenzen und -Beträgen und hat somit nicht jedes Jahr steuerliche Angaben zu machen.
Bei mir persönlich ist es aktuell (noch) relativ einfach. Ich nutze Lightning momentan ausschließlich mit steuerfreien Sats. Sollte sich das allerdings zukünftig auch für Deutschland ändern (wovon ich früher oder später ausgehe), werde ich versuchen die Sats mit den meisten unrealisierten Gewinnen im Cold-Storage zu halten und möglichst die „neusten“ Sats im Alltag zu nutzen, dadurch sollten sich die Steuerbeträge dann hoffentlich in Grenzen halten. In ganz ferner Zukunft, wenn man vllt sogar mal sein Gehalt in BTC bekommt, könnte ich mir ähnliches vorstellen. Die Sats die neu aufs Wallet kommen, werden für die monatlichen Kosten ausgegeben und der Rest geht auf die Hardware Wallet.
Trotzdem sprichst du aber einen guten Punkt an. Vor allem bürokratisch könnte das echt nervig werden und viele Leute von der Nutzung im Alltag abschrecken. Vielleicht ist das dann wieder so ein Szenario, wo die westliche Welt sich bzw seine Bürger durch die Überbürokratisierung selbst beschneidet und dadurch Bevölkerungen und Länder, die hier libatärer agieren, aufholen können.
Ich habs noch nicht probiert.
Ich hatte mal versucht einen LN Kanal vkn Electrum händisch abzutippen, aber das war was die Gebühren betrifft auch sehr komisch, es ging irgendwie nicht auf und ich musste iwas schätzen.