Spieltheorie zum einem Szenario auf der Welt wo es einen BTC Standard gibt und SELF CUSTODY verboten ist

In einer spieltheoretischen Überlegung zu staatlichen Eingriffen in die Nutzung von Bitcoin, besonders wenn es um das Verbot von Self-Custody und die Einführung staatlich kontrollierter Wallets geht, entstehen verschiedene Szenarien mit unterschiedlichen Anreizen und Konsequenzen für die beteiligten Akteure.

Staatliche Perspektive:

Vom Standpunkt eines Staates aus könnten solche Maßnahmen dazu dienen, finanzielle Transaktionen zu überwachen und zu regulieren, um Geldwäsche, Steuerhinterziehung oder die Finanzierung illegaler Aktivitäten zu bekämpfen. Der Staat könnte argumentieren, dass durch die Einführung von regulierten Wallets und dem Verbot von Self-Custody die Sicherheit und Transparenz im Finanzsystem erhöht werden.

Nutzerperspektive

Auf der anderen Seite könnten die Nutzer von Kryptowährungen solche Eingriffe als einen erheblichen Verlust an Privatsphäre und Freiheit betrachten. Einer der Hauptvorteile von Bitcoin ist ihre Fähigkeit, Nutzern mehr Kontrolle über ihre finanziellen Mittel zu geben und Zensur zu widerstehen.

Ein staatlich kontrolliertes Wallet-System könnte als Versuch angesehen werden, diese Vorteile zu untergraben. Dies könnte zu Widerstand führen, etwa in Form von vermehrter Nutzung von Technologien, die Anonymität und Dezentralisierung fördern, oder durch den Wechsel zu alternativen Kryptowährungen, die weniger leicht zu regulieren sind.

Spieltheoretische Dynamiken

In einem spieltheoretischen Modell könnten diese gegenläufigen Interessen zu einem „Katz-und-Maus-Spiel“ führen, in dem der Staat versucht, Regulierungen durchzusetzen, während Nutzer und Entwickler von Kryptowährungen nach Wegen suchen, diese Einschränkungen zu umgehen. Dies könnte zu einem ständigen Wettrüsten führen, bei dem der Staat immer ausgefeiltere Überwachungs- und Kontrollmechanismen entwickelt, während die Bitcoin Gemeinschaft nach immer raffinierteren Methoden der Verschlüsselung und Anonymisierung sucht.

Was denkt ihr dazu? ist ein Hardware Wallet Verbot denkbar bzw. umsetzbar?
Was wäre wenn Staaten eigene Wallets den Nutzern anbieten mit denen die Nutzer nur legale Transaktionen durchführen können?
Dann hätten die Staaten doch auch die Macht die gehosteten neuen Wallets der Nutzer zu kontrollieren und das würde natürlich komplett gegen dem stehen wofür BTC einsteht oder?

Wieviele Menschen würden die Self Custody über Hardware Wallets aufgeben wenn es illegal wäre diese zu verwenden?

Mich interessiet die Meinung der Community dazu.

NYKYC.

Auf durch den Staat generierte Seeds zurückgreifen geht gar nicht.

Wenn der Staat nur die Software bereitstellt, dann ist es eine Frage der Umsetzung.

Wenn die Software Open Source ist und in Sinne der Anwender, wieso nicht?

Es wäre also relevant zu wissen, welche Daten der Staat in dem Szenario erhebt.

Bzw. wie soll entschieden werden wann eine Transaktion legal ist? Eine frisch generierte Adresse kann ja niemandem zugeordnet werden.

Erlassen werden kann jedes denkbare Gesetz. Umsetzen und kontrollieren ist schwierig. Niemand kann mich davon abhalten bspw. einen SeedSigner zu nutzen.

Wenn die Wallet über all diese Funktionen verfügt, klar. Aber wie es wirkt schon sehr unwahrscheinlich dieses Szenario. Wir leben immer noch in einer (sozialen) Marktwirtschaft.

Naja, ich muss ja auch die Wallet Software des Staates mit einer HW nutzen. Ansonsten kann man ja auch gleich beim Bankensystem bleiben.

Letztlich eine Frage über die man nur mutmaßen kann. Ich denke sowohl als auch. Der ein oder andere würde sicher übers Auswandern nachdenken.

Die aktuelle Entwicklung ist wohl eher big-KYC. Alles andere ist auch illusorisch und aus meiner Sicht praktisch nicht wirklich umsetzbar.

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Stellen wir uns vor, ein Land beschließt, dass Bürgerinnen und Bürger nur noch „staatlich genehmigte“ digitale Geldbörsen, sogenannte Wallets, für ihre Kryptowährungen nutzen dürfen. Alle anderen Wallets, die nicht auf einer offiziellen Liste stehen, sind tabu. Was bedeutet das für die Nutzerinnen und Nutzer von Bitcoin?

In so einem Szenario stehen die Menschen vor einer schwierigen Wahl:
Sie könnten den neuen Regeln folgen und ihre Kryptowährungen in den staatlich genehmigten Wallets aufbewahren, wodurch ihre Transaktionen leicht zu überwachen wären. Die Alternative? Sie entscheiden sich dafür, weiterhin ihre privaten Wallets zu nutzen, die nun im Schatten der Legalität stehen, also quasi illegal sind.

Die Frage ist: Was würden die meisten machen? Die Antwort ist nicht einfach und hängt von vielen Faktoren ab, darunter das Vertrauen in die Regierung, die Bedeutung, die man der Privatsphäre beimisst, und die technischen Fähigkeiten, sich auch außerhalb der vorgegebenen Pfade zu bewegen.

Dadurch gewinnt der Staat kaum etwas gegenüber KYC Regeln. Transaktionen sind damit auch jetzt leicht zu überwachen.

Eher werden Anonymisierungs-Dienstleister verboten bzw. die Nutzung dieser verboten. Aber früher oder später hat jede UTXO irgendwo in ihrer Historie wahrscheinlich solch eine Transaktion.

Naja, letztlich eine hinfällige Diskussion.

Am Ende entscheidet eben jeder selbst, ob eine staatliche Wallet nutzt oder nicht. Das Bitcoin Netzwerk kann nicht zensiert werden.

Lediglich off und on ramping. Und das erleben wir ja auch schon heute.

Naja, was sollen die Bürger dann mit den Bitcoins machen dürfen? Dürfen sie die trotzdem noch uneingeschränkt versenden?
Darf ich damit quasi etwas im Ausland bezahlen?
Für den Staat sieht es dann so aus, als ob Bitcoins von einer KYC-Adresse auf eine unbekannte Adresse gesendet wurde… ohne dass der Staat überhaupt weiß, wer sich dahinter verbirgt (Zuständigkeitsbereich). Nun könnte es Regelungen geben, die bei einer derartigen Transaktion ein Bekanntgeben des Adressaten erfordern. Die Frage ist, was passiert, wenn ich es nicht angebe? Anklage wegen Geldwäsche? Bei sagen wir 20€ Gegenwert?
Ok, im Mainlayer dürfte dies alles noch umsetzbar sein, doch für wirklich normale Zahlungen wird früher oder später Lightning bzw. ein dritter Layer verwendet. Da kann dann nichts mehr von außen überwacht werden.

Ich halte derartige Verbote/Verordnungen für möglich, aber aussichtslos…

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könnte die verwendung von taproot adressen einen schutz bieten vor derartigen fiktiven Szenarien?

Magst Du Deinen fiktiven Schutz etwas erläutern?

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ich wollte wissen ob durch verwendung von taproot theoretisch jemand den Ursprung der Transaktion nicht eindeutig zuweisbar ist?bessere anonymität durch taproot?

Bitcoin ist bisher nicht anonym nutzbar.

Das wäre sogar kontraproduktiv!

Anonym würde bedeuten, dass Zahlungen nicht bis zum Anfang zurück verfolgbar wären. Dadurch lässt sich zwangsläufig die Geldmenge nicht mehr überprüfen.

Würde also jemand einen Inflationsbug finden oder durch ein Update einbringen, würde es niemand merken. Dann wäre Bitcoin nur Fiat 2.0.

Daher werden Privacycoins wie Monero auch irgendwann verschwinden. Es würde mich nicht wundern, wenn irgendwann herauskäme, dass Monero „gedruck“ worden sind, abseits vom Mining.

Kurz: Bitcoin muss immer nachvollziehbar bleiben.

Mit Taproot lässt sich die Privatsphäre erhöhen, indem nicht mehr klar ersichtlich ist, dass es sich bei der Adresse um eine Multisignatur Wallet handelt. Aber sonst ist es noch immer nachvollziehbar, woher die Coins kommen. Das muss es auch, wie oben beschrieben.

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ok danke für die antwort