Sind Menschen mehr wert als Tiere?

Sind Menschen grundsätzlich mehr wert als Tiere und wenn ja wie definiert sich dieser höhere Wert des Menschen? Beispielsweise könnte man sagen das der menschliche Geist höher entwickelt ist als die eines Hundes. Etwa die höhere Intelligenz. Doch wieso sollte eine höhere Intelligenz mehr wert sein? Und wertvoll für wen? Das Universum selbst hat keine Wahrnehmung und keine Bewertung dafür das Intelligenz wertvoll ist. Es ist eine subjektive Bewertung des Menschen. Intelligenz ist für uns wertvoll. Für das Universum selbst hat es keine Relevanz. Das Universum existiert auch ohne intelligente Lebewesen weiter.

Läuft es nicht auf eine Art rassistische Haltung hinaus? Das man als eine Art sich einfach anderen Lebewesen höher stellt und entsprechend agiert.
Ein totes Säugetier auf der Straße erregt nicht die Aufmerksamkeit und Maßnahmen die ein toter Mensch auf der Straße bekommen würde. Obwohl die Wissenschaft eigentlich ziemlich klar aufzeigt dass es Lebewesen mit einem Bewusstsein und Emotionen sind. Tiere werden nicht einmal ordentlich bestattet. Sie werden wie Müll verbrannt und das Tiermehl in der Industrie und Landwirtschaft genutzt. Man behandelt sie also wie leblose Ressourcen aus der Natur.

Es geht mir nicht darum das Menschen nicht Tierlieb genug sind, ich möchte vielmehr das moralische und psychologische Konstrukt hinter der menschlichen Haltung gegenüber andere Lebewesen verstehen.
Wenn ein Mensch einen anderen Menschen so sieht und behandelt wie ein Tier, dann gilt dieser Mensch als höchst problematisch und als gefährlich. Jemand der in einen Rassenwahn verfällt lässt sich dazu hinreißen sehr grausame Dinge zu tun.
Wir verurteilen das aber nicht aus Prinzip sondern weil es für uns als Menschen eine Bedrohung darstellt. Das selbe Verhalten gegenüber Tiere ist nämlich moralisch weitgehend akzeptiert.

Und ich frage mich ob das „Problem“ die Natur an sich ist. Ob also unser Verhalten gegenüber Tieren als natürlich und richtig angesehen werden muss. So tragisch es manchmal auch wirkt. Oder glaubt ihr es kann eine Entwicklung geben die solche Zustände überwindet und zu einer wirklich rationalen und konsistenten Moral führt?

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Servus @DeTec,

sind Pflanzen weniger Wert als Menschen?

Wir wissen heute das Pflanzen miteinander Kommunizieren und somit eine gewisse Art von Inteligenz aufweisen. Trotzdem isst die Kuh das Gras. Die Giraffe die Blätter der Bäume. Dem Gras und der Bäume gefällt das garnicht.

Ich glaube, dass Problem liegt darin wieviel man von etwas konsumiert. Die Giraffe ist die Blätter bis der Baum sich Schützt und die Blätter nicht mehr schmackhaft macht. Währenddessen, dass die Giraffe den ersten Baum ablaubt, warnt dieser über Duftstoffe die anderen Bäume, damit diese mit dem gleichen Prozess beginnen.

Wir Menschen müssen es halt immer übertreiben. Das liegt aus meiner Sicht nicht nur am Menschen, sondern es ist auch Systemverschuldet. Ich glaube, mit einer Harten Währung würden wir automatisch bewusster Konsumieren.

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keine Ahnung, aber sie schmecken teils echt lecker.

Die Frage fängt schon viel früher an. Ist ein Lebewesen mehr Wert als ein anderes?
Ist die 100 Jahre alte Eiche in meinem Garten mehr Wert als das „Unkraut“ in meinem Blumenbeet?
Ist die 100 Jahre alte Schildkröte mehr Wert als das Kaninchen auf dem Feld?
Ist das (Haustier-)Kaninchen mehr Wert als das Kaninchen in der Tiefkühltruhe im Supermarkt?
Und warum ist ein Hund eigentlich mehr Wert als ein Schwein, obwohl Schweine genetisch viel enger mit dem Menschen verwandt sind?

Es ist zum einen sehr viel von der Kultur abhängig, welche Tierarten und Lebewesen, welchen Stellenwert in der Gesellschaft haben.
Dieser Stellenwert ändert sich auch über die Zeit. Es braucht nur Zeit, bis das auch bei jedem ankommt.

Eine Fabrik mit Schweinen im Kastenstand ist von der Gesellschaft toleriert, weil „schmeckt teils echt lecker“. Eine osteuropäische „Fabrik“ zur Hundezucht (die noch nicht einmal getötet und gegessen werden) ist gesellschaftlich nicht toleriert.

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Für das Universum gibt es soetwas wie Wert ja nicht. Trotzdem müssen wir definieren, dass ein Mensch wertvoller ist als ein Tier, sonst geht es auf der Welt drunter und drüber. Es kann ja nicht sein, dass wir Menschen genau so behandeln wie Schmeißfliegen oder Mäuse (z.b.), d.h. wir können einfach nicht einem Tier denselben Wert zumessen wie einem Menschen. Sicher müssen Tiere entsprechend gut (entsprechend der Wissenschaft) behandelt werden, ich behaupte hier nichts gegenteiliges.

Das ist dasselbe wie die Sache mit dem freien Willen. Wir können unmöglich der Tatsache, dass es keinen freien Willen gibt, Rechnung tragen in der Hinsicht, dass wir juristisch jedem die Schuld für seine Taten absprechen.

Was ich sagen will ist, dass eine Gesellschaft sich gewisse künstliche Konstrukte und Regeln schaffen muss, damit das ganze irgendwie funktioniert und kein Chaos herrscht. Auch wenn diese Konstrukte und Regeln eigentlich nichts mit der Realität zu tun haben.

Und das obwohl Schweine sogar noch intelligenter sind als Hunde. Solche Tierfabriken gehören sich einfach nicht, egal welchen „Wert“ ein Lebewesen hat.
Ein Recht auf Freiheit sollte auch für Tiere gelten.

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Das (weltweite) Recht auf Freiheit für Menschen, hat die Menschheit in mehreren tausend Jahren noch nicht global anerkannt. Bis Tiere dran sind vergeht wahrscheinlich noch einige Zeit.

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Da sprichst du denke ich einen wichtigen Punkt an. Was man aus pragmatischen Gründen in Gesetzen definiert ist die eine Sache. Aber es ist leider so dass diese Gesetze nicht nur Ausdruck eines Pragmatismus sind sondern auch die in großen Teilen vorherrschende Moral und Haltung gegenüber Tiere widerspiegeln.

Beispielsweise halten gefühlt 99% der Menschen nicht für ein verletztes Tier auf der Straße an. Egal ob ein Igel oder aber größere Tiere. Manche Tiere sind nur verletzt und manche können gerettet oder von ihrem unnötigen Leid erlöst werden. Um das zu tun muss es eigentlich keine Gesetze geben die das vorschreiben.

Die menschliche Moral ist wirklich seltsam. Die Empathie reicht in manchen Fällen nicht mal aus um anderen Menschen zu helfen. Gab genug Experimente in der Öffentlichkeit wo jemand offenkundig in einer Notsituation ist. Es dauert in vielen Fällen eine Weile bis einer Hilfsbereitschaft zeigt. Wieso ist das so? Ist die Vorstellung vom gütigen humanistischen Menschen eine Selbsttäuschung oder ist das kooperative Wesen des Menschen einfach sehr fragil und von verschiedenen Faktoren abhängig?

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