Ich habe hier mal eine Frage. Das liegt zwar noch in der Zukunft, aber nehmen wir einmal an, dass der Bitcoin massiv an Wert gewinnt und die Transaktionskosten entsprechend steigen. Gibt es dann überhaupt noch Chancen für den durchschnittlichen Bürger, Bitcoins sicher auf der Blockchain zu verwahren? Im besten Fall gehen wir davon aus, dass ich mein gesamtes Erspartes in Bitcoin umwandle. Dann müsste ich ja die Satoshis von jemandem kaufen, der die Transaktionskosten tragen muss, damit diese Satoshis auf meiner Wallet landen. Das wird sich dann im Kaufpreis deutlich bemerkbar machen. Kann sich das dann überhaupt noch jemand leisten? Wenn die Satoshis erst einmal auf der Wallet sind, kann man zwar mit Second-Layer-Lösungen wie Lightning weiterarbeiten, aber mir geht es darum, dass nur noch wohlhabende Menschen sich Transaktionen auf der Blockchain leisten können, während der Durchschnittsbürger nicht mehr mithalten kann.
Es gibt sicherlich Lösungen dafür, jedoch sind sie nicht so sicher wie die Bitcoin-Blockchain selbst. Wie ist es also möglich, dass jeder Bürger zumindest eine Transaktion durchführen kann, um sein Erspartes in Sicherheit zu wissen? Ein weiteres Szenario: Ich habe den Verdacht, dass meine Wallet gehackt oder überwacht wurde, oder wenn ich einen Teil meiner Satoshis in eine andere Wallet verschieben möchte(z.B. für ein Honeypot). In einer Zeit, in der die Kosten pro Transaktion beispielsweise bei 1000 Euro liegen, wäre das dann überhaupt möglich? Habe ich da einen Denkfehler? Diese Frage beschäftigt mich schon seit Monaten. Ich wäre sehr dankbar für eine Antwort.
Von einem solchen Szenario sind wir zwar weit entfernt, aber geht man von einer weltweiten Nutzung aus, hast du Recht. Eine einfache Rechnung verdeutlicht dies: In einen Block passen ca. 5000 (kleine) Transaktionen (Transaktionsgröße 200 vB zugrundegelegt, entspricht ungefähr einer Transaktion mit 2 Input und 2 Outputs und segwit). In dem Zeitraum in dem ein Block entsteht (10 min) werden jedoch weltweit ca. 2500 Menschen neu geboren. Das heißt, jedem Menschen stünden im Durchschnitt in seinem ganzen Leben gerade einmal 2 on-chain-Transaktionen zur Verfügung. Das ist natürlich hoffnungslos zu wenig um eine weltweite Nutzung zu ermöglichen, selbst mit Lightning.
Allerdings entspricht es nur dem aktuellen Stand der Technik. Bitcoin entwickelt sich weiter und sollten wir uns je einem solchen Szenario annähern, werden sich unter dem Druck hoher on-chain-Transaktionskosten sicher technische Alternativen etablieren. 3rd-Layer-Lösungen, noch effizientere 2nd-Layer-Lösungen oder noch kleinere Transaktionen. Daher würde ich mir über solche aktuell sehr hypothetischen Szenarien nicht allzu sehr den Kopf zerbrechen.
Das ging echt schnell und ich danke dir sehr für deine Antwort!!