Sicherheit des Ledger aufgeben? Geld benötigt! crypto.com Versicherungsklauseln im Detail

Hallo.
Ich habe seit einigen Jahren einen Ledger, mittlerweile ist ein Großteil meines Vermögens darauf gespeichert. Ich habe auf das Thema Sicherheit von Anfang an sehr viel bedacht genommen und nie meine Coins auf Exchanges liegen gelassen.
Die letzten 3 Jahre habe zu viel in Coins investiert sodass ich jetzt kein Fiatgeld mehr habe.

Aufgrund meines Jobs und stabilen Einkommens war es mir möglich diesen Trend so fortzuführen. Wegen Kündigung & Umzug ist dies nicht mehr möglich und ich stehe nunmehr vor riesigen finanziellen Herausforderungen ohne laufendes Einkommen.

Meine Coins, die auf dem Ledger verweilen werde ich keinesfalls verkaufen, das steht außer Frage. 1. wegen dem aktuell „niedrigen“ Kursstand und 2. weil ich in Zukunft ein sehr hohes Vertrauen in Bitcoin habe.
Auch wenn dort eine beachtliche Summe liegt, kann und will ich nichts davon verwenden und es hilft mir auch leider nicht weiter, wenn es dort liegt.

Ich überlege mir daher ernsthaft, mein gesamtes Vermögen nach crypto.com - Earn zu verschieben. Dort würde ich alleine durch Rendite ca. [Betrag durch Mod entfernt] pro Jahr verdienen, Geld, dass ich in meiner Lage so dringend benötige. Aber ich würde die „Sicherheit“ meines Hardewarewallets aufgeben.

Vor einigen Monaten noch hätte ich dies nie als Option gesehen, da es mir einfach zu riskant ist.
Crypto.com wurde aber vor Kurzem gehackt und seitdem haben sie das Worldwide Account Protection Program (WAPP) eingeführt, welches das Konto auf Einlagen bis zu USD 250,000 absichert wenn man spezielle sicherheitstechnischen Maßnahmen erfüllt. Das heißt, selbst wenn mein Konto von einem Hacker angegriffen wird wäre mein Kapital bis zu diesem Betrag abgesichert.

Ich habe mich die vergangenen Tage intensiv mit den Terms & Conditions beschäftigt.
Auf meine Anfrage habe ich folgende Policy erhalten:

Die ungünstige Formulierung bzw. der Schadensersatzhöhe und dass sie das Recht behalten, trotz der „Versicherung“ einen Rückzieher zu machen bzw. diese nur wahlweise zu gewähren gibt mir zu Bedenken.
Zudem gilt die Policy aktuell für australische Kunden, sagen aber dass die Insurance weltweit ist.
Für deutsche Kunden konnten Sie mir keine Policy übermitteln, sie meinten aber, ich kann mich daran orientieren.
crypto.com war außerdem bzgl. der fehlenden Lizenz in DE und AT zuletzt negativ in den Medien, siehe:
Österreichische Finanzaufsicht geht gegen Kryptobörse Crypto.com vor - Bitcoin - derStandard.at › Web

Und in den T&C´s bezüglich deren Earn Programs steht folgendes:
"Insurance. The digital assets held in your Earn Account are not protected by any governmentbacked insurance scheme including, but not limited to, the Federal Deposit Insurance
Corporation (“FDIC”) or the Canada Deposit Insurance Corporation (“CDIC”)."

Ich stehe vor einer schwierigen Entscheidung.
Auf der einen Seite bin ich in meiner Situation vollkommen auf dieses zusätzliche Geld durch Staking angewiesen. Auf der anderen Seite würde ich mein gesamtes Vermögen auf das Spiel setzen, wenn diese Versicherung im Schadensfall gar nicht greifen sollte, nur ein Teilbetrag ersetzt wird oder sich das Unternehmen abputzt.
Was würdet ihr in meiner Situation tun?

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Mal alleine aus Interesse. Bezieht sich die Rendite vor Steuern oder nach Steuern?

Mal alleine aus Interesse. Bezieht sich die Rendite vor Steuern oder nach Steuern?

Ich bin nach Dubai gezogen, hier gibt es 0% Steuern.
Ich versuche mich mit einer Firma selbstständig zu machen aber es kann noch eine Weile dauern bis das erstmal alles anläuft.

Du Glücklicher!

Zu dem Thema hat selbstverständlich jeder eine andere Meinung aber für mich läge das weitere Vorgehen auf der Hand. Coins anrühren! um Lebensqualität zu verbessern. Den dafür sind sie doch letzten Endes da oder nicht? Du musst ja nicht gleich alles umtauschen, sondern nur einen „anscheinend“ kleinen Teil, um zumindest halbwegs gut über die Runden zu kommen.

Von Lending würde ich einen großen Bogen machen. Du hast ja Bitcoin anscheinend verstanden, wenn du solch niedrige Zeitpräferenz hast. Dir kann also sogesehen kaum etwas passieren, wenn du deine Coins behältst oder findest du nicht? Erst dann wirds kritisch mMn, wenn du sie aus der Hand gibst… und da kann man mir am Ende noch so hohe Renditen versprechen. #notyourkeysnotyourcoins Allein das Gefühl wäre es mir nicht wert! :wink:

Was es mir allerdings Wert wäre, wäre die Sorgenfreiheit und dafür würde ich definitiv ein paar Satoshis veräußern.

Naja, für den überschaubaren Betrag die ganzen Coins riskieren?

Wäre ein (Teilzeit)job neben der Selbstständigkeit nicht eine Option, um die laufenden Ausgaben zu tragen?

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Ich bin persönlich nicht davon überzeugt aber ich möchte dir trotzdem gerne diesen Reddit-Beitrag zeigen, wo jemand erklärt, wie er ein hohes passives Einkommen mit Crypto Lending generiert :slight_smile:

https://www.reddit.com/r/Finanzen/comments/ssnts4/passives_einkommen_von_106757_eur_jährlich_129/

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Das ist wirklich ein zweischneidiges Schwert … wäre ich nicht darauf angewiesen könnte ich nur einen Teilbetrag staken. Aber da wäre die Rendite dann zu gering. Entweder alles oder nichts.
Schwierig Schwierig …

Du hast nicht gesagt, welche Coins du hältst. Es gibt ja ein paar Shitcoins, die du risikoärmer in self-custody staken kannst.

Wenn es um Bitcoin geht, gibt es ja noch die Möglichkeit die bei hodlhodl zu verleihen. Das geht über Multisig. Im Schadensfall bist du aber immer noch auf den Custodian angewiesen. Wie das genau funktioniert weiß ich nicht. Habe das selbst nicht ausprobiert und kenne niemanden der das getan hat. Ich kann deshalb auch keine Empfehlung aussprechen.

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Also auch wenn es für dich nicht in Frage kommt, schreibe ich dir dennoch meine Gedanken dazu nieder.
Ich würde meine Assets niemals vom Hardware-Wallet komplett auf eine Staking-Plattform verschieben, nur um die Rewards abzugreifen. Wäre mir einfach zu unsicher (Steuerthema fällt ja bei dir weg)! Ich würde tatsächlich eher einen Job annehmen, der ein bisschen Geld reinbringt, sparsam leben und wenn nötig bzw. ich keine/n Zeit/Bock auf einen Job hab, tatsächlich Monat für Monat einen kleinen Betrag vom Wallet holen, sodass ich damit leben kann. Umgekehrter DCA sozusagen… kann dein Gedanken dazu aber natürlich auch nachvollziehen.
Oder wie @Makowski auch schreibt: mit Cardano oder Tezos kannst du staken und gleichzeitig die Kontrolle über deine Coins behalten…

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Ich sehe das ähnlich wie meine Vorredner.

Zur Info: Beim echten Staking von Cardano erhält man aktuell Rewards von ca. 4 % pro Jahr, während sich die Coins in der eigenen (Cold) Wallet befinden.

Diese Rewards müssen allerdings noch versteuert werden. Auch Kursgewinne auf den Stake selbst müssen bei Verkauf innerhalb der 10 Jahre Haltefrist versteuert werden. Einziges Risiko ist der Kursverlust des Stakes.

Die Rewards sind also nicht besonders hoch. Allerdings befindet sich Cardano aktuell in einem Tief, was dem Projekt fundamental betrachtet meiner Meinung nach nicht gerecht wird. Wir befinden uns immer noch im „Sell the News“ der Smart Contracts und der FUD bzgl. mangelnder Skalierung. Also auch wenn es temporär noch weiter nach unten gehen kann, aktuell evtl. ein guter Einstieg.
Die nächsten Updates, die gehyped werden könnten, sind die Hydra Updates im Juni und Oktober. Am Ende hängt natürlich die grobe Richtung von Bitcoin ab.

Sollte ich tatsächlich irgendwann mal meine Coins auf eine Custodial Wallet legen, um höhere Erträge zu bekommen, dann auf jeden Fall bei mehreren und großen, bewährten Anbietern. Schließlich hat man keine rechtlichen Ansprüche, also sollte der Anbieter Erfahrung haben und ein Betrug sollte ihm wehtun (z.B. Börsen wie Binance).

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@dertt befindet sich in Dubai :wink:

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Aah, ok sorry! Dann sei’s ihm/ihr gegönnt. :slightly_smiling_face:

Danke für eure Meinungen.
Die Mehrheit ist dafür, also habe ich mich dazu entschieden das Risiko nicht einzugehen.
Was @piet und @Makowski auch empfohlen haben scheint die viel bessere Variante zu sein.
Ich bin zwar nicht so technikaffin, aber ich versuche nun einen ETH 2.0-Validator auf der Beacon-Chain zu betreiben. Das technische Wissen fehlt und es sieht für mich sehr kompliziert aus, aber man kann ja immer noch etwas dazulernen.