Sehr alten BTC Bestand aus wallet.dat prüfen/ auf Hardewarewallet transferieren [unsicherer PC / Fork-Coins / Sicherheit / Privatsphäre]

Hallo Blocktrainer-Team und Community,

hier im Forum bin ich noch ganz neu, verfolge den Blocktrainer-Kanal aber schon seit Roman noch aus der Flasche getrunken hat :wink:
Ich denke - nicht zuletzt durch Romans fantastische Arbeit - habe ich schon ein ganz gutes Cryptowissen.

Nun habe ich aber ein seltenes Problem, welches ich mir trotz all dem guten Content nicht selbst beantworten konnte.
Daher hoffe ich, dass mir hier vielleicht jemand weiterhelfen kann.

Ausgangslage/ Problem:

  • es geht um einen sehr alten BTC Bestand (ca. von 2012 - demnach Adresstyp Legacy)
  • stark veraltete Software-Wallet vom original Bitcoin project (Version 0.8.1 - ca. 2013)
  • gespeichert sind die Schlüssel dort in der Datei wallet.dat
  • Adresse, Public-Key oder Privat-Key kenn ich nicht
  • Starte ich offline die alte Bitcoin Software erhalte ich einen Error: „Listening for incoming connections failed (listen returned error 10013)“ und „Fehler, es konnte kein Port abgehört werden. Wenn dies so gewünscht wird - listen=0 verwenden“
  • der PC ist sehr alt, langsam und unsicher. Er war seit sehr vielen Jahren nicht mehr online. Er hat keinen Schutz durch aktuelle Windows-Version oder Sicherheitsprogramme
  • Wenn die alten BTC „noch da sind“, sollten die Adressen und Schlüssel neben BTC auch noch in einer ganzen Reihe von Fork-Coins funktionieren (z.B. BCH, BSV und noch viele mehr)

Frage/ Schritt 1: Bestand prüfen
Wie kann ich sicher prüfen, ob der Bestand noch da ist, ohne den unsicheren PC dafür zu verwenden?

Später, wenn Schritt 1 erfolgreich ist:
Frage/ Schritt 2: Wie bekomme ich die alten Legacy-BTC auf eine BitBox 02 bei maximaler Sicherheit und Privatsphäre? Vermutlich neue Software-Wallet und eigene Node verwenden, oder?

Frage/ Schritt 3: Wie finde ich heraus welche Fork-Coin-Projekte es noch gibt? Wie kann ich diese Fork-Coins verwalten, verkaufen oder umwandeln in BTC mit maximaler Sicherheit und Privatsphäre? Wie muss man dabei organisatorisch und von den Zeitpunkten vorgehen? (Nach meinem Verständnis wären die Transaktion bei Schritt 2 sicherheitsrelevant für die Schritte in Fork-Projekten.)

Allgemeine Frage: Bietet die bCyber für die Unterstützung bei solchen Anliegen Dienstleitungen an? Oder gibt es vertrauensvolle Spezialisten, die bei sowas Erfahrungen haben?

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Dass du Fehler „Listening for incoming connections failed (listen returned error 10013)“ bekommst wenn der Computer offline ist, ist klar. Er kann sich dann ja nicht mit peers verbinden. Zeigt dir Bitcoin Core denn aber nicht die damals verwendeten Adressen an? Dann könntest du diese erstmal in einem Explorer checken, ob da noch Coins drauf sind.

Nein, leider nicht.
Beim Startversuch des alten Programmes kommen die beiden Fehlermeldungen in der oben genannten Reihenfolge.
Dann schließt sich das Programm bzw. es öffnet gar nicht richtig.

Verstehe. Du bist dir sicher dass in dem Wallet Coins sind oder hoffst es ? :smiley:

PS: Sei bitte vorsichtig, nicht dass dir hier jemand helfen will und die coins sind weg :wink:

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Du musst unbedingt die Transaktion offline signieren!

Die signierte Transaktion dann über ein Speichermedium übertragen.

Die alte Version von bitcoin-core kennt die neuen Adresstypen nicht. Du brauchst also ein Wallet, welches alte Adresstypen als Empfangsadresse generieren kann.

Wenn du die Transaktion aus einer alten Version von bitcoin-core erstellst (also die Anwendung startest), ggf. vorher die Festplatte klonen.

Coins nicht mit neuen Coins mischen. Sehr alte Coins könnten in der Zukunft einen Wert als solchen darstellen, weil sie womöglich als sauberer angesehen werden.

Ganz sicher kann man ja nie sein. :slight_smile:

Danke für den Hinweis! Bin so vorsichtig wie möglich. Den PC habe ich eben wegen der Sicherheitsbedenken und Forks ganz bewusst schon sehr lange nicht mehr online gehabt. Daher habe ich eigentlich ein ganz gutes Gefühl, dass in der Blockchain hoffentlich noch alles wie „damals“ sein müsste.

Danke für deine Hilfe!

Das Problem mit den 3 verschiedenen Adresstypen habe ich auch schon ausgemacht. Hier muss ich wohl auf einen neuen Adress-Standard wechseln, wenn ich flexibler sein will. Die maximale Privatsphäre würde mir dabei wohl eine eigene Full Node bringen.

Coins mischen hatte ich nicht vor.

Dachte an eine separate BitBox02 (Bitcoin only), als aktuell sicherste Aufbewahrungsmöglichkeit.
Oder sollte man Legacy beibehalten? Dass würde die BitBox ja ausschließen.

Das mit dem offline signieren müsste ich mir nochmal im Detail anschauen. Aber dann wäre ich ja schon bei Schritt 2.
Aktuell bin ich leider noch bei Schritt 1, und wollte erstmal gucken, ob noch alles da ist :slight_smile:

Ich hatte das gleiche Problem. Habe damals einfach die Wallet erstmal gesichert. Da ich noch einen Laptop hatte, habe ich den mit Ubuntu bespielt, bitcoin core aus git gezogen und dann die wallet entsprechend importiert, die ganze Node synchronisiert und zum Schluss alles an die Hardware Wallet gesendet.
War insgesamt recht aufwändig, da ich mehrfach Starten musste (Speicherverbrauch) und das syncen halt echt lange dauert.
Da du bei so einer alten Wallet BTC, BCH und BSV hast, musst du ein wenig aufpassen nichts zu verlieren. Am besten da mal reinlesen. So wie ich es (evtl falsch) verstanden habe replizieren sich die Chanins teilweise auf einander.

Danke für deine Antwort!
Das macht mir Mut, dass es bei dir geklappt hat :slight_smile:

Die wallet.dat auf einem neuen und sicheren System zu importieren sollte eine mögliche Lösung sein.
Welche Version nimmt man dafür. Die alte oder die neuste? Bzw. ist jede noch so alte wallet.dat mit den neuen Versionen kompatibel und kann importiert werden?

Ich kann bestätigen, das sich eine wallet.dat von März 2013 problemlos im aktuellsten Core-Client importieren lässt. Ich hatte leider keine Coins mehr drauf, wollte aber zu Sicherheit lieber nochmal nachschauen und hab nun auch die Transaktionshistorie für cointracking.info :wink:

Danke und Glückwunsch, dass der Import bei dir geklappt hat :wink:

Dann werde ich mir für Schritt 1 erstmal ein sicheres Gerät anschaffen müssen.
Was ist denn das sicherste PC-System oder Laptop der Welt, was für meine Zwecke geeignet ist?
Kann ich das System auch als Full Node verwenden, oder diese lieber später separat als Raspberry Pi ?

OS: Ubuntu?
Internet nur über TOR?

„Das sicherste“ ist ein Absolutismus den es meiner Meinung nach nicht gibt. Da das Ziel ja eine Hardware Wallet ist, würde ich das Thema auch nicht überstrapazieren.

OS: Solange es aktuell und sauber durchgepatcht kann man da meiner Meinung nach nicht viel falsch machen. Ich würde drauf achten, dass es hintern einem Router/DSL Modem steht welcher keinen direkten Zugriff aus dem Internet auf den PC mit Bitcoin core erlaubt. Von dem PC aus nicht mit einem Browser surfen, keine weiteren Dienste freigeben. D.hh nur bitcoin core, sonst nix.

Was du dir von Tor versprichst weiss ich nicht.

Im ersten Schritt am besten erstmal mit bitcoin core anfreunden und was an Kommandos benötig wird.
Für BTC, BCH und BSV brauchst du jeweils eine extra Version bon bitcoin core, welche sich auch die Blockchain je runterlädt. Geht evtl geschickter, aber so habe ich es damals gemacht, damit alles sauber getrennt ist.
Da ist mir damals auch mein Fehler unterlaufen, durch das senden der BCH habe ich auch meine BSV „genullt“. War jetzt kein Drama, aber auf der anderen Seite was man hat, das hat man.
Und da sicher zu sein würde ich (und habe damals auch) vom wertvollsten zum günstigen gearbeitet. D.h. erst BTC, dann BCH, dann hatte ich BSV versucht, aber die waren ja weg.

Vielen Dank! „Sicher“ sollte genug sein. TOR ist wohl keine gute Idee, wenn man die ganzen Blockchains noch runterladen muss :slight_smile:
Mein Plan, um erstmal zu schauen ob noch was da ist, wäre jetzt wie folgt:

  1. neues sauberes, sicheres System aufsetzten/ oder neues Laptop kaufen. OS auf den neusten Stand bringen. Alles deaktivieren was nicht benötigt wird.

  2. Bitcoin Core in der neusten Version installieren und erstmal die ganze Chain synchronisieren. Darf ich das parallel auch für die Forks-Coins machen, auf dem selben System?

    (für 1 und 2 werden wohl ein einige Tage oder Wochen vergehen)

  3. Import der alten wallet.dat auf dem neuen System in die Bitcoin-Softwares.
    → dann sollte ich erstmals sehen können, ob der BTC Bestand noch da ist. Und sich der Aufwand gelohnt hat.

Solange ich dann noch keine Transaktionen mache, und das neue System nicht unnötig lange ins Internet lasse, sollte wenig schief gehen können, oder?

Das würde ich bis dahin genauso machen. Ab da würde ich persönlich dann den Weg über die Exodus-Wallet gehen. Also aus dem CoreClient via „dumpprivkey“ die private-keys exportieren und unter Exodus in der Bitcoinwallet rechts im Menü „Move Funds“ einfügen. Anschließend kann man mit einem Click unter Support BCH,BTG und BSV claimen. Dann haste alle Coins inkl. der Forkcoins im Exodus und kannst sie „wohin auch immer“ verschicken. Am besten die Forks verkaufen und die Bitcoins auf den Ledger packen :wink:

Vielen Dank für die Bestätigung und deinen Tipp.
Neues System ist schon in Arbeit :slight_smile:

Das mit der Exodus-Wallet hört sich sehr praktisch an. Hoffe ich komme soweit, dass ich dies brauchen kann. :slight_smile:
Kennt die Exodus-Wallet automatisch alle noch aktiven/ relevanten Forks?

Die Forks würde ich auch am liebsten direkt verkaufen/ oder in BTC umwandeln. Jedoch würde ich dabei ein großes Stück Privatsphäre aufgeben müssen, oder?

Für die Bitcoins dachte ich an eine BitBox02 anstelle von einem Ledger. Hat der Ledger irgendwelche Vorteile, wenn ich eh nur „BTC only“ verwalten will?

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Nein, Exodus kann nicht alle Forks die es bei irgendwelchen Coins mal gab. Aber BCH, BTG und BSV wird unterstützt, das sollte alles bezüglich Bitcoin abdecken.

Weil dann die Börse deine puplic keys kennt oder an welcher Stelle vermutest du den Verlust deiner Privatsphäre?

Im „Bitcoin only“ Fall denke ich ist die Bitbox die bessere Wahl. Ich bin zwar ein Ledger-Fan, aber ich habe eben auch noch diverse Altcoins (Altbestände …ich war jung und brauchte die Coins :sweat_smile:)

Ja, und mich die Börse überhaupt kennt.
Die Coins sind ca. 10 Jahre alt und vermutlich aktuell kaum mit meiner Person in Verbindung zu bringen. Quasi ohne KYC erhalten.
Vor- und Nachteile davon würde ich dann nochmal abwägen, wenn ich sehe, ob die Coins
überhaupt noch da sind und wie viel es ist.
Vielleicht werde ich den kleinen monetären Vorteil des Verkaufens der „Shitcoins“, der Privatsphäre noch einige Jahre unterordnen. Auch wenn die Forks wahrscheinlich eher immer weniger Wert haben werden.
Ein schnelles ausgeben der BTC ist eh nicht geplant. Für „einen Lambo“ bräuchte ich eh noch Geduld :wink:

Da muss ich mich korrigieren, Exodus schreibt

„This process does not actually „import“ the private key. It sweeps the funds from the private key’s address into your Exodus address so that the „imported“ funds remain associated with your 12-word phrase.“

Das heißt statt die Claim Funktion unter Support zu nutzen, müsste der private key unter den jeweiligen Coins eingefügt werden. Ergebnis ist aber dann das gleiche.

Update zu Schritt 1:
Habe ein neues sicheres System aufgesetzt. Bitcoin Core in aktueller Version installiert und erstmal komplett syncronisert. Kein neues wallet erstellt.

Die alte wallet.dat habe ich dann einfach nur in den leeren Ordner […]\Appdata\Roaming\Bitcoin\Wallets kopiert. (Bitcoin Core vorher geschlossen)

Bitcoin Core gestartet und dann wurde mir direkt der verfügbare Bestand angezeigt und die alte Historie. Hat also soweit prima geklappt. :slight_smile: Danke für die Tipps!

Der Client zeigt mir ein Schloßsymbol an: „Wallet ist verschlüsselt und aktuell gesperrt“. Kann mich dunkel erinnern, dass ich dies damals noch gesichert hatte. Entsperren habe ich noch nicht versucht, aber bin da erstmal optimistisch.

Komischerweise habe ich während der langen Inaktivität einmal eine Minitransaktion erhalten. Quasi ein Mini-Airdrop, welchen ich mir nicht erklären kann. Weiß jemand zufällig, was es damit auf sich haben könnte?

Schritt 1 also soweit erfolgreich.

Neue Ausgangslage:

  • neuster Bitcoin Core Client auf sicherem System
  • sehr alter anonymer Bestand mit allen Fork-Coins auf Legacy Adresse

nächste Ziele sind:

  • BTC Bestand auf Hardwarewallet BitBox02 (btc only) verschieben
  • Sicherheit und Privatsphäre beim Umgang mit den Fork-Coins

Bevor ich nun Transaktionen oder einen Wechsel der Walletsoftware mache, will ich eine gute Strategie haben, wie ich mit dem Fork Coins vorgehe.

Zu BTC Forks habe ich sehr umfangreiche Infos unter https://forkdrop.io/ gefunden.

Hier mal ein paar Auszüge :

Kennt jemand diese Seite? Habe noch nicht alles lesen können. Aber für mich sieht das alles gut durchdacht und seriös aus.

Was haltet ihr von den Methoden, welche dort empfohlen werden?