Ein Junge rennt durch die Menschenmenge, an Nia vorbei. Das würde sie auch gerne. Er zieht ein kleines Staubwölkchen hinter sich her. Innerlich schwebt sie ebenso über die Straße, erfreut sich an dem Bild, dem Wind auf der Haut und der stummen Geselligkeit. Das alles hat sie vermisst. „Ich glaube, er ist mindestens einen halben Kopf größer, seitdem ich das letzte Mal draußen war“, sagt sie zu Jean-Baptiste. „Wenn nicht sogar mehr.“ Sie begleitet ihren Mann zu seiner Wahlkampfveranstaltung und würde nie wieder ohne dessen Zustimmung das Haus verlassen.
Er antwortet, doch Nia fühlt das Leben. Ihr Blick flüchtet in eine Seitengasse. Einfach hier abbiegen. Allein. Das wär’s. Ihr Tagtraum, so anders als die Realität, in der sie an Jean-Baptistes Seite Teil seiner Inszenierung ist, unfähig, ihre eigene zu entwerfen. Dann… [mehr]