Moin zusammen!
Ich habe wieder einen kleinen Reisebericht für euch. Diesmal allerdings nicht so ausführlich und auch nicht mit soviel Bitcoin-Bezug, aber vielleicht interessiert es ja trotzdem den einen oder anderen. Ich war die letzten 2 Wochen in China, habe u.a. einen Kumpel in Shanghai und einen in Peking besucht und so Einblicke in die Expats-Communities aber auch ins Land selbst bekommen.
Zur Vorbereitung auf die Reise, habe ich mir bereits in Deutschland über LNeSIM.com eine Simkarte mit Datnvolumen für China und ExpressVPN eingerichtet. Hat beides die gesamte Zeit ohne Probleme funktioniert und ich konnte die Services völlig anonym mit Sats bezahlen. Außerdem ist ja bekannt, dass in China so gut wie alles über die Bezahl-Apps Alipay und WeChat läuft. Auch hier habe ich mir Alipay schon vorher eingerichtet und habe über einen meiner Freunde Guthaben auf Alipay schicken lassen, gegen Sats. Ich kann schon mal spoilern, ich habe auch in China keine Kreditkarte gebraucht, sondern bin an alles was ich vor Ort brauchte mit Sats bzw über das Guthaben bei Alipay gekommen.
Zu China kann ich sagen, dass es ein sehr interessantes Land ist, allerdings fand ich es teilweise sehr anstrengend dort zu reisen, weil wirklich so gut wie NIEMAND englisch spricht. Ich war u.a. auch 4 Tage in einer „ländlicheren“ Gegend (Zhangjiajie), aber selbst in den großen Städten oder sogar am Flughafen in Peking, muss man teilweise ewig suchen bis man mal eine Person findet, die versteht was man von ihr will. Oder man nutzt halt einen Übersetzer, manchmal ging das tatsächlich nicht anders. Jedoch hat trotz Sprachbarriere auch immer alles gut geklappt. Teilweise saß ich in Bussen, wo ich nicht wusste, ob ich auch wirklich dort ankomme, wo ich hin will. Aber ja, ich bin immer überall angekommen.
Ein Thema was mich „positiv“ überrascht hat war Alipay. Die Bezahl-App, die man für wirklich ALLES im Land braucht. Bargeld habe ich die 2 Wochen tatsächlich nur einmal gesehen als es mir explizit gezeigt wurde, nicht aber zum Bezahlen. Das kann ich sogesehen allerdings auch nachvollziehen, weil Alipay wirklich extrem stabil und schnell läuft. Ich hatte nie Probleme mit Bezahlungen, man kann über die App auch Taxis und Uber bzw DiDi bestellen, sie dient als Public Transport Card, man kann sich Stadtfahrräder damit leihen, Flüge buchen, Essen und Einkäufe bestellen, wie gesagt die App kann wirklich alles und wird auch dementsprechend genutzt. Heißt natürlich auch, dass die Betreiber dann alle Daten von einem haben. Was ich auch gruselig fand war, dass ich als Ausländer permanent so viele Single Points of Failure hatte. Man ist IMMER auf sein Handy angewiesen um Sachen bezahlen zu können. Heißt wenn das Handy oder der Akku schlapp macht, ist man aufgeschmissen, genauso wenn mal der VPN oder das Internet nicht funktioniert. Es ist bei mir nie vorgekommen, aber allein der Gedanke (ohne Übersetzer und ohne Geld zu sein) machte mich permanent unruhig.
Die beiden Chinesen die ich dann mal auf Alipay angesprochen hatte meinten, dass sie die App super finden, weil man im Prinzip nichts anderes mehr braucht. Um ihre Privatsphäre machen sie sich keine Sorgen. Bitcoin haben sie schon mal gehört, wussten aber nicht was es ist. Ich schätze über diese Schiene (Zahlungen) wird sich, anders als zB in Lateinamerika, niemand in China mit BTC beschäftigen, einfach weil kein Bedürfnis für sie besteht. Über meinen Kumpel in Shanghai habe ich allerdings erfahren, dass vor allem der Punkt Geld aus dem Land rauszubekommen sehr interessant für Chinesen sein könnte, denn dort gibt es jährliche Limits, die man nicht überschreiten kann/darf. Allerdings habe ich auf der gesamten Reise keine Einheimischen getroffen, die sich mit BTC beschäftigt haben.
Das Bitcoin-Highlight der Reise war, dass mein Kumpel für den letzten Abend in Peking ein kleines Bitcoin Meetup mit ein paar Expats organisiert hat. Dort hat man dann gemerkt, dass sich doch auch in China ein paar Leute mit dem Thema befassen und den Nutzen für sich sehen, sich zumindest mit Bitcoin zu beschäftigen. An dem Abend konnte ich dann sogar noch meine Pizza und meinen Transport zum Flughafen direkt mit Sats zahlen.
Alles in allem war es ein guter Trip und defintiv die lange Reise wert. Ich hatte aufgrund der Verbote auch nicht erwartet, dass ich in China groß mit BTC in Kontakt komme, daher war ich positiv überrascht dass es zumindest unter ein paar Expats ein Thema ist. Und auch, dass die Services wie eSim und VPN so super funktioniert haben, ist echt cool. Die Kiste an Werkzeugen, wie man Sats für sich nutzen kann, wird immer größer.
Eventuell hat ja jemand anders noch Kontakte nach China, oder ist öfter mal dort, und kann noch ein paar Sachen ergänzen. Würde mich auf jeden Fall mal interessieren. Vor allem das Thema Mining müsste ja in China noch relativ groß sein, auch wenn es eher im Untergrund stattfinden wird. Aber das allein müsste ja bedeuten, dass sich doch noch einige Leute mehr im Land mit Bitcoin beschäftigen.