Projektvorstellung: Monolith

Hi Leute,

auf meiner Quest aus dem korrupten Finanzsystem auszusteigen, bin ich auf folgendes Projekt gestoßen:

Monolith

Die bieten eine Kreditkarte an, welche die Rechnung nicht aus Euros in einem Bankkonto begleichen, sondern aus Kryptowährungen in einem Smart Contract auf der Ethereum Blockchain.
Im Prinzip genießt man damit die Akzeptanz des Visa Netzwerkes und behält dabei weitgehend Kontrolle über die Funds.

Ich sehe ein Problem: Die HODL-Frist für Kryptowährungen. Man darf die Karte vermultich erst dann Steuerfrei benutzen, wenn man die „verkauften“ Kryptowährungen, die die Karte decken, 1 Jahr gehalten hat.

Meinungen? Erfahrungen?

1 „Gefällt mir“

Wow hier zu würden mich mal paar Erfahrungen von euch interessieren wenn einer das nutzt ?

Quasi sowas wie das gute alte TenX :sweat_smile::ok_hand:

1 „Gefällt mir“

Wie TenX nur
(1) Non-custodial*
(2) ausschließlich Ethereum / ERC20

*Monolith kann auf den Smart Contract zugreifen um die Kreditkarte abzurechnen

Hab mir die Karte mal bestellt. Mal sehen…

1 „Gefällt mir“

Wie @renna schon schrieb, ist die Idee nicht neu.

Die Firma TenX (die jetzt vor kurzem endlich die Karten verschickt hat) bietet das auch an. Sogar mit Rewards und so.

Bei WireX erhält man auch eine Karte, muss diese aber vorher mit Euro aufladen, indem man Krypto einzahlt und in Euro umtauscht.

EDIT:
Ab hier habe ich (nachträglich betrachtet) Unsinn geschrieben. Siehe meinen nächsten Beitrag weiter unten.

* # * # * # * # * # * # * # * # * # * # * # * # *

Was nun die steuerliche Seite betrifft, so schreibst Du ganz richtig, dass man Krypto 1 Jahr hodln müsste, um steuerfrei zu sein. (Ich beziehe mich nur auf Deutschland!)

Allerdings gibt’s im §23 noch den Absatz 2:

Das bedeutet: Wenn Du das Wirtschaftgut (=Bitcoin, Ethereum,…) dafür nutzt, um sie gegen Gegenstände des täglichen Gebrauchs zu tauschen, gilt die 1-Jahr-Haltefrist nicht.

Von daher gesehen besteht keine Steuerpflicht, wenn Du mit Deine VISA-Karte mit Bitcoin, Ethereum usw. nutzt.

Die einzige Unbekannte hier ist sind die „Gegenstände des täglichen Gebrauchs“, denn es ist (soweit ich weiß) nicht 100%ig genau definiert, was denn diese Gegenstände sind.

Brötchen, Zahnbürste…okay…, aber wenn ich bspw. täglich mit dem Auto zur Arbeit fahre, wäre auch ein Auto ein „Gegenstand des täglichen Gebrauchs“?! :thinking:

Im Zweifelsfall würde ich einen Steuerberater fragen, falls Du größere Anschaffungen tätigen willst. Aber bei allen Artikeln, die man bspw. im Supermarkt kaufen kann, sehe ich überhaupt kein Problem.

2 „Gefällt mir“

Das ist die Frage, ob man das so auslegen kann.

Praktisch müsste Monolith ja deine ETH gegen EUR eintauschen um damit die Kreditkartenrechnung zu begleichen.

Und dadurch verkauft man ja ETH per se nicht gegen Konsumgüter.

2 „Gefällt mir“

Okay, ich hab’ mir das noch einmal genau durchlesen und je öfter ich es lese, desto mehr habe ich den Eindruck, dass dieser Absatz (auch von mir) falsch verstanden wurde.

Es geht nämlich nicht darum, dass der Kauf von besagten Gegenstände mit Bitcoin steuerfrei sind, sondern dass der Verkauf solcher Gegenstände nicht steuerpflichtig ist.

Bei dem Gesetz geht es ja um das Spekulationsgeschäft. Also Du kaufst etwas und erwartest, dass es im Wert steigt. Im klassischen Fall Gold, Bitcoin etc.

Es kann aber sein, dass Du einen „Gegenstand des täglichen Gebrauchs“ kaufst, ihn (aus welchen Gründen auch immer - nur eben nicht aus Spekulation) innerhalb eines Jahres wieder verkaufst und mehr dafür bekommst, als Du bezahlt hast.

Genau diese Geschäfte sind von der Besteuerung ausgenommen, weil Du nicht mit dem Ziel der Spekulation den Gegenstand gekauft hast, sondern weil Du ihn halt nutzen wolltest.

Das würde jetzt für die VISA-Karten bedeutet, dass man jede Ausgabe protokollieren muss.

Besitzt man keine Coins, die man schon über 1 Jahr hält, kann der Einkauf recht teuer werden, sollten BTC, ETH und Co. steigen, da man zusätzlich zum eigentlichen Kaufpreis der Waren noch die Spekulations-Steuer bezahlen muss.

2 „Gefällt mir“

In order to be free, one gotta HODL-

Makes sense.

Falls es jemanden interessiert: In der TenX-App kann man sich einen Finanzreport per EMail zuschicken lassen.

Leider ist es „nur“ als PDF verfügbar. Bei einer CSV könnte man diese direkt in ein Steuertool importieren. Aber besser als die Daten aus einer Übersicht herausfummeln zu müssen.

Grundsätzlich gut, nur könnte das mehr Schaden anrichten, als es hilft: Das Finanzamt könnte behaupten, dass die HODL Frist nicht eingehalten wurde, da zwischen Einzahlung und Abheben kein Jahr verging. Man müsste also zusätzlich den Nachweis erbringen, dass einem die Funds schon vorher gehört haben.

Wenn man das Kaufdatum (auf der Exchange) eh offenlegen muss, reicht es im Prinzip zu zeigen, dass die erste Abrechnung ein Jahr nach dem Kaufdatum war.

Wieso denn Schaden? Dass Du weiterhin das Kaufdatum belegen musst, bleibt ja bestehen.

Man importiert die Daten der Exchange (Kauf des Coins) und trägt manuell die Veräußerungen (Verkauf des Coins) aus dem TenX-Report in das Steuer-Tool seiner Wahl ein.
Das Tool ermittelt anhand von An- und Verkaufdatum die „HODL-Zeit“ und ggf. den zu versteuernden Gewinn.

Ich wollte mit meinem Screenshot nur zeigen, dass die Ausgaben (Verkauf des Coins) von TenX sauber geführt werden und man sie im eigenen Steuerreport übernehmen kann.

So eine Übersicht sollte man unbedingt vom Karten- bzw. Service-Anbieter bekommen, um die Daten für den Steuerreport übernehmen zu können. Ansonsten sucht man sich in den Tiefen der (Web-) Oberfläche den Wolf nach den richtigen Daten.

1 „Gefällt mir“