Persönlicher Kodex: Über Wahrheit, Lüge und Grenzen

Hallo zusammen :)

Ich habe mich mit ChatGPT über das Thema Lügen, Wahrheit und gesellschaftliche Erwartungen unterhalten. Dabei wollte ich herausfinden, warum Lügen eigentlich als etwas „Böses“ gilt.

Im Verlauf der Diskussion bin ich bei einem persönlichen Kodex gelandet, der sich für mich stimmig anfühlt.

Ich teile ihn hier einfach mal — vielleicht regt er jemanden zum Nachdenken an oder lädt zum Austausch ein:

Persönlicher Kodex: Über Wahrheit, Lüge und Grenzen

Meine Wahrheit gehört mir.
Niemand hat ein angeborenes Recht auf meine Gedanken, Gefühle oder Wahrnehmungen. Ich entscheide, wann, wie und ob ich sie teile.

Lügen ist nicht von Natur aus falsch.
Eine Lüge kann ein Schutzschild, eine Grenze oder ein Mittel sein, um meine innere Welt zu bewahren. Sie ist kein moralisches Versagen — sondern ein Akt der Selbstbestimmung.

Wahrheit ist ein Geschenk, keine Pflicht.
Wenn ich ehrlich spreche, dann weil ich mich bewusst dafür entscheide, etwas Echtes zu geben — nicht, weil ich es jemandem schulde.

Ich zwinge andere nicht in meine Wirklichkeit.
So wie ich meine eigenen Grenzen verteidige, respektiere ich auch die der anderen. Ihre Wahrheit gehört ihnen — ob sie sie teilen oder nicht. Ich werde niemanden dazu drängen, für mich zu lügen oder in meinem Namen zu sprechen.

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Wir leben in einer erstaunlichen Zeit: In der Menschen mit künstlicher Intelligenz „diskutieren“ müssen, um zu den Werten zu kommen, die mir schon meine Eltern mitgegeben haben oder die schon vor Jahrhunderten in menschlichen Gesellschaften als Wertekanon definiert wurden.

Der zunehmende Verlust an menschlicher Empathie, Kreativität und Intelligenz ist evident!

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hier sieht man auch , welche Gefahren mit KI heraufziehen können.

Was ist, z.B. in diesem Kontext, wenn die KI glaubhaft überzeugend darlegt, dass Lüge der Kern jeglicher Aussage, jeglichen Handeln sein muss?

Das ist ein Punkt, wo ich Elon Musk folgen kann, der sich sehr kritisch über KI äussert und sie sogar als Gefahr erkannt hat.

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KI ist zwar schön und gut, aber auch hier gilt immer:

… und nicht immer blind der Antwort(en) vertrauen ! :wink:

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KI Beiträge im Forum sind nervig. stummgeschaltet!

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Nicht grundsätzlich, aber in den meisten Fällen ist es schädlich für eine Gemeinschaft wenn ihre Mitglieder viel lügen um sich z. B gegenseitig zu betrügen.

Wann wird man den gezwungen seine Wahrnehmung zu teilen? Das einzige was mir einfällt ist wenn man vor Gericht in den Zeugenstand gerufen wird

… und sich mit der Wahrheit nicht selbst belastet …

Dann aber besser nicht die Unwahrheit sagen

Wenn man Angeklagt ist, kann man nicht von der Klägerseite/Staatsanwaltschaft in den Zeugenstand gerufen werden, man kann sich nur vom eigenem Anwalt in den Zeugenstand rufen lassen wenn dies für den Fall förderlich wäre.

Wenn man Zeuge ist kann man die Antwort auf bestimmte Fragen verweigern um sich nicht selbst zu belasten.

Man wird nie gezwungen sich selbst zu belasten und die meisten Menschen werden wahrscheinlich nie in ihrem Leben in den Zeugenstand gerufen.

Ja, anders als das Verweigern der Aussage ist lügen unter Eid immer strafbar da man damit einen Meineid begeht.
Zusätzlich zum Meineid könnte man evt noch für Behinderung der Justiz, Strafvereitelung, oder ähnliches angeklagt werden.
Wenn man jemanden falsch beschuldigt ist man haftbar für daraus resultierende Schäden.

Auch als Angeklagter muss man sich nicht selbst belasten - hier verweigern, als Angeklagter kann man sehr wohl Zeuge sein in Bezug auf evtl. Mitangeklagte.

Nicht jede Aussage erfolgt unter Eid.

Aber egal, ich denke, das ist alles klar

Das habe ich doch gesagt

Dann wird meistens als Gegenleistung die eigene Klage fallengelassen oder sibieso per Deal außergerichtlich geklärt.

Vor Gericht schon

Du sagst, dass Lügen in den meisten Fällen schädlich für eine Gemeinschaft seien, z. B. wenn sie zum Betrug führen. Das ist ein häufiges Argument – aber es basiert auf der Annahme, dass man die Folgen einer Lüge im Voraus kennt, was unmöglich ist.

In der Realität sind die Folgen oft unvorhersehbar:

Ein Betrugsversuch kann scheitern, entlarvt werden, oder sogar unbeabsichtigt etwas Positives bewirken – z. B. mehr Wachsamkeit oder persönliche Einsicht und Wachstum. Es kann also auch sehr positive Folgen haben, vor allem langfristig. Deshalb finde ich, dass man die moralische Bewertung einer Lüge nicht am erwarteten Ergebnis festmachen kann.

Man muss die Konsequenz einer Handlung nicht im voraus mit Gewissheit kennen um sie moralisch einzuordnen, alles was man braucht ist das erwartbare Ergebnis zu kennen, oder noch besser:
„Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.“

Soll man Mord versuchen weil er scheitern kann und dann nur noch versuchter Mord ist?

Der Vorteil davon sind ja mur weniger Betrug, aber weniger Betrug ist effektiver darin für weniger Betrug zu sorgen als mehr Betrug und dann mehr Wachsamkeit

Ich hatte ChatGPT mal ausprobiert und ich kann nicht verstehen, wie man sich damit unterhalten kann. Eine Maschine, die Mainstream nachplappert und die man in jede gewollte Richtung lenken kann. Wikipedia mit Cockpit, mehr nicht.

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Natürlich kann man es in jede Richtung lenken, das ist ja der Zweck

denk mal über dein Blasen-Mainstream nach

Denk mal über einen Benimm-Kurs nach.

Das ist der Zweck? Verstehe ich nicht. Von einer KI erwarte ich doch nicht, dass sie mir nach dem Mund redet.

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Ich verstehe, dass du damit zeigen willst, dass der Versuch einer schädlichen Handlung bereits moralisch problematisch ist – da stimme ich dir zu, wenn es um Gewalt oder konkrete Schädigung geht.

Mein Punkt war aber ein anderer: Ich wollte nicht sagen, dass ein Betrugsversuch gut oder harmlos ist, weil er scheitern könnte.

Sondern: Die Wirkung einer Lüge ist nicht eindeutig vorhersehbar – sie kann schaden, sie kann scheitern, sie kann auch neutral oder sogar unbeabsichtigt hilfreich sein. Deshalb finde ich es schwierig, jede Lüge pauschal nach einem erwarteten Ergebnis zu bewerten. Das war der eigentliche Kern meiner Aussage.

Für mich ist Lügen nicht per se moralisch problematisch. Es ist in erster Linie ein Mittel, um die eigene Grenze zu wahren – also etwas, das in bestimmten Situationen Schutz bietet.

Problematisch wird eine Lüge für mich dann, wenn sie in die Autonomie eines anderen eingreift – etwa, wenn sie dazu dient, jemanden zu manipulieren oder zur Mitwirkung an etwas zu bewegen, das er oder sie ohne diese Irreführung nicht gewollt hätte.

Weniger Betrug ist sicher wünschenswert – aber ich sehe nicht, warum das allein dazu führen sollte, dass langfristig weniger betrogen wird.

Eine Gesellschaft, die keinen Betrug kennt, ist doch ein gefundenes Fressen für Betrüger – die auch von außerhalb dieser Gesellschaft kommen können. Wenn niemand mit Täuschung rechnet, fehlt auch die gesunde Wachsamkeit – und dann kann ein einzelner Betrug besonders weitreichenden Schaden anrichten.

In der Realität ist es oft eher umgekehrt zu deiner Aussage: Erst die Erfahrung von Täuschung führt zu Wachsamkeit, Reflexion und manchmal sogar zu einem klareren moralischen Bewusstsein – und dieses Bewusstsein kann langfristig besser vor Betrug schützen als eine bloße Abwesenheit von Betrug.

Daher bin ich nicht überzeugt, dass „weniger Betrug automatisch zu weniger Betrug führt“. Ohne Auseinandersetzung mit Täuschung fehlt oft die Grundlage, um überhaupt ein stabiles Unterscheidungsvermögen für Wahrheit, Vertrauen und Manipulation zu entwickeln.

Erstaunlich ist es aufjedenfall. Ich sehe es weniger kritisch. Leute können mit der KI nämlich über alles mögliche diskuttieren. Ich denke viele führen Diskussionen mit Sprachmodellen wo sie sich das mit echten Menschen bzw. den Menschen in ihrem Umkreis nicht zutrauen. Zweifelt jemand an seinem Glauben oder seiner politischen Überzeugung kann er seine Zweifel einem privaten Ansprechpartner (KI) vorbringen und vielleicht so Raum für kritisches Denken zu schaffen.

Die KI sollte natürlich möglichst unvoreingenommen sein. Aber die Welt ist nicht perfekt. Wenn ein Gläubiger seine Zweifel mit einem Atheisten diskuttiert, könnte man auch sagen dass der Atheist voreingenommen ist und den Gläubigen gezielt aus seiner Religion herausführt. Aber das ist nicht so wichtig. Wichtig ist dass man Strukturen hat die überhaupt Widerspruch zulassen und dem ein Raum bieten und die KI kann das auf sehr diskrete Art anbieten.

Aber ja, man kann auch diesen Prozess und diese Möglichkeit auch kritisch betrachten und es ist sicher nicht ohne Probleme und Gefahren. Aber nichts ist ohne Probleme und Gefahren, auch die Interaktionen und Diskussionen mit anderen Menschen bieten Herausforderungen.