On-chain Transaktionen zur Lightning Wallet

Hi, ich verstehe noch nicht, wie Lightning bei der Skalierung von Bitcoin helfen soll wenn man ständig seine Lightning Wallet per On-Chain Transaktion von der Hodl-Wallet aufladen muss. Wenn man die Lightning Wallet als Portemonnaies betrachtet auf der nur so viel drauf sein soll wie man bereit ist zu verlieren, müsste man sie in einer Bitcoin-Welt ja ein Mal pro Woche aufladen. Wenn alle das machen, kann man Bitcoin auch nicht skalieren. Außer man erhält sein Gehalt per Lightning und betrachtet die Lightning Wallet als Girokonto. Oder habe ich einen Denkfehler?

Du brauchst eine Funding-On-Chain Transaktion, um deinen Portmonnaie-Kanal zu erstellen. Zunächst sind deine Sats dort auf der lokalen Seite, du kannst nur damit bezahlen, noch keine Sats empfangen.

Mit jedem Bezahlvorgang über deinen Portmonnaie-Kanal verschiebst du Sats von deiner lokalen Seite auf die Remote-Seite und diese Verschiebung, je nach Ausmaß, gibt dir Empfangskapazität für diesen Kanal.

Hast du deine Sats weitgehend auf die Remote-Seite verschoben, bräuchtest du eine Lightning-Transaktion, die dir die Sats wieder zurück auf deine lokale Seite deines Kanals schiebt. Das könnte z.B. über einen weiteren (ggf. besser abgesicherten) und größeren eigenen „Girokonto“-Kanal passieren, der z.B. nur einmal im Monat „beladen“ werden muss, entweder per Submarine-Swap, was eine On-Chain-Transaktion beinhalten würde oder auch per Lightning allein. Soweit ich Lighning verstehe, müsste das über eine zwischengeschaltete Lightning Node passieren, so grob à la:
Portmonnaie-Kanal \leftarrow Intermediate-LN-Node \leftarrow Girokonto-Kanal

Nun könntest du zu Recht einwenden, daß man einen Girokonto-Kanal deutlich höherer Kapazität bräuchte, wo man doch lieber nicht soviel Kapital in Kanäle binden sollte. Das ist nicht von der Hand zu weisen.

Aber mal angenommen, du hättest eine fortschrittliche Bank, die auch Lightning-Zahlungen deines konventionellen Girokontos anbietet, wie genau deine Bank das nun umsetzt, kann dir egal sein. Du könntest aber mit sowas die Sats deines Portmonnaie-Kanal von der Remote- auf die Lokal-Seite schieben. Und wenn die Bank einen Lightning-Kanal mit sehr großer Kapazität hat, kann sie viele Transaktionen von Kunden bündeln, bevor dann mal vielleicht ein On-Chain-Submarine Swap nötig ist. Kapazitätsverschiebungen können auch rein durch Lightning-Routing gemanagt werden, wenn ausreichend viele (auch große) Lightning-Kanäle zur Routing-Steuerung vorhanden und aktiv gemanagt werden. Eine kluge Bank oder Lightning-Dienstleister sollten solch ein geschicktes Routing hinbekommen, dann braucht es nur ein Minimum an On-Chain-Transaktionen.

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Hey, vielen Dank für die ausführliche Antwort!
So wie ich es verstehe müsste man also sein Gehalt über Lightning erhalten und kann dann auch über Lightning wieder Geld ausgeben. Ob man da nun sein Girokonto und sein Portemonnaie getrennt hat kann man sich dann aussuchen. Kein Problem bis hierhin.

Was ich aber immer noch nicht verstehe, ist wie die Hodl-Wallet, die nur über On-Chain gefüllt und geleert werden kann, als eine Art Tagesgeldkono gesehen werden kann. Wenn man entweder monatlich etwas sparen will oder monatlich sein Erspartes auf die Lightning Wallet schieben will um es auszugeben, ist jedes Mal eine On-Chain Transaktion nötig.

Wieviele On-Chain Transaktionen sind im Monat möglich? 10 Mio? Das würde ja nicht mal für Deutschland reichen, und was wenn dann eine Transaktion auch noch 1000€ kostet? Dann hab ich mir entweder was zusammengehodlet aber kann es nicht mehr ausgeben, oder ich kann gar nicht erst sparen.

Heutzutage alles kein Problem, die Blöcke sind leer, aber wir reden ja immer von Bitcoin als Alternative zum Fiat-System, was ja bedeuten würde, dass Milliarden Menschen monatlich On-Chain Transaktionen durchführen müssten.

Block Size war ja lange kein Thema mehr, aber ich schätze, wenn Bitcoin bei Allen im Alltag eine Rolle spielen soll, kommt das wieder hoch.

probier die Muun Wallet - da musst du nix hin und herschieben