Vom YouTube-Kanal Bitcoin Trading DE wurde ein Video veröffentlicht, in dem auf die aktuelle Situation des Bitcoin-Kurses eingegangen wird. Dabei wurden auch On-chain Daten analysiert. Hier entsteht der starke Eindruck, dass der Markt massiv durch Wale manipuliert wurde. Zunächst wurden große Positionen Bitcoin verkauft und anschließend Short-Postionen auf einen fallenden Bitcoin-Kurs eröffnet. In diesem Fall hätten diese Wale quasi doppelt kassiert, was für mich ziemlich skandalös klingt. Bei sehr niedrigen Kursen wurden dann sogar mehr Bitcoin nachgekauft, als vorher besessen wurden.
Hier der Link zum Video (ab Minute 15:26 wird’s interessant)
Ja. Durch diese Akkumulation entsteht immer mehr Macht, die sich auf wenige Entitäten zentralisiert. Je mehr Bitcoin diese Wale besitzen, um stärker sind die normalen Hodler von deren Strategie abhängig.
Das sollte aber keinen wirklich überraschen.
Wer das nötige Kapital hat oder zur Verfügung gestellt bekommt, hat eben bei allem was gehandelt wird diese Möglichkeiten.
Das wird bei allem Idealismus in der Bitcoingemeinde mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch der Kryptosektor nicht ändern können.
Im Video zeigt er die Spot Exchange Inflows von Cryptoquant. Ich finde das ein bisschen komisch - einmal, weil Cryptoquant auch die viel aussagekräftigere Statistik von Netflows liefert, also der Summe aller Inflows- und Netflows. Entscheidender noch sind die Exchange Reserven, um Rückschlüsse über die Anzahl an Verkaufswilligen ziehen zu können. Außerdem gibt diese Statistik keinen Aufschluss darüber, wie groß der Anteil der Wale an diesem Volumen ist. Dazu liefert Cryptoquant auch eine Statistik, die All-Exchanges Whale Ratio, wo die Menge der 10 größten Transaktionen zum gesamten Inflowvolumen in Relation gesetzt wird - dieses Verhältnis war zum fraglichen Zeitpunkt tatsächlich besonders niedrig. Dass gehebelte Shortpositionen eröffnet wurden ist ein educated guess, aber nicht auf der Chain zu sehen. Das lässt sich auch nicht von den Derivative Exchange Inflows ableiten, da bei so großen Schwankungen fast alle mit Hebel am Markt beteiligten ihre Sicherheit aufstocken müssen, um eine Liquidation zu vermeiden. Das führt natürlich eher dazu, dass der Totalverlust noch größer wird, aber Panik ist Panik.
Etwas das übrigens häufig passiert ist, dass Wale große Mengen an BTC auf die Exchanges schieben ohne die Absicht zu verkaufen, um Trader zu erschrecken und einen Abverkauf erwarten zu lassen, sodass auch billiger nachgekauft werden kann. Dass das verlässlich funktioniert zeigt, dass Wale gar nicht nötig haben so ein großes Risiko einzugehen um den Markt zu manipulieren. Natürlich gibt es bei jeder Marktbewegung ein paar Wallets, die ganz fett kassieren konnten - über die wird dann geredet weil’s so spannend klingt. Aber das heißt noch lange nicht, dass deren Verhalten für irgendeine Grundgesamtheit über sich selbst hinaus repräsentativ ist…
Hat man ohne eine subscription eigentlich Zugriff auf diese Daten in niedrigerer Auflösung / mit Zeitverzögerung?
Unfair wäre das doch nur, wenn man gezwungen werden könnte, zu verkaufen. Also eher in ein monetäres System wo man nur vom eigenen Willen zu Wohlstand gezwungen werden kann, alle Entscheidungen gut zu überdenken
Geht gar nicht um fair und unfair, eher darum das die reichen, sofern wir wirklich irgendwann ein System haben wo BTC die Leitwährung ist, dann noch mächtiger sind als heute weil sie quasi gleich 90% aller Werte besitzen und 99% haben dann die restlichen 10%. Was dem heutigen cantillioneffekt ja durchaus ähneln würde.
Das wäre einfach keine gute Entwicklung.