Monatliche Zahlungen nach Venezuela

Hallo
Eine Bekannte von uns in Deutschland schickt ihrer Mutter monatlich Geld nach Venezuela über konventionelle Bank-Zahlungen. Dabei gehen ca 15% verloren.

Jetzt fragt sie, wie sie das besser machen kann. Ich vermute über Bitcoin und Lightning.

Wie läuft nun der gesamte Prozess ab?
Praktisch, nicht theoretisch.
Sie startet in Deutschland mit Euro und ihre Mutter in Venezuela braucht am Schluss entweder Bolivar oder USD. Man bedenke dabei, dass die Mutter nicht technisch affin ist, und in Venezuela Geldbezug am Automaten potentiell gefährlich ist.

Danke!

Bis zu dem Punkt wo die Mutter Bitcoin wieder in Fiat tauscht ist es einfach. Der Knackpunkt ist das sie das sie erhaltene kryptos ja irgendwie vor Ort wieder tauschen muss.
Da sucht ein Kumpel auch noch eine Lösung, zwar für ein anderes Zielland, aber das Problem ist in seinem Fall noch ungelöst.

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Die Bekannte in Venezuela müsste Leute finden die Interesse haben Vermögen aus dem Land heraus zu schaffen, meistens haben derartige Personen schon ein Konto in den USA und eventuell auch dort Bekannte oder Verwandte. Die Suche nach der artigen Personenkreisen ist ein wenig tricky aber möglich. Ein Konto bei einer US Bank zu eröffnen von außerhalb der USA ist auch kein Problem. Vor Ort in Venezuela erfolgt dann die Geldübergabe entweder in bar mit Dollar 1:1 oder als Überweisung in Bolivar, natürlich nicht zum Regierungskurs. Aber Achtung es gibt auch schwarze Schafe und Geschäftsleute die Gebühren nehmen. Ein wenig Vertrauen ist also notwendig, oftmals sind Ärzte oder andere Besserverdiener Ansprechpartner.
Es gibt meiner Meinung nach zwei Wege einmal über die Krypto Schiene dann fallen so gut wie keine Gebühren an. Und zum zweiten über offizielle Zahlungskanäle mit Gebühren allerdings kann in diesem Fall, da eine Rechnung erstellt wird, die Familienhilfe von der Steuer abgesetzt werden. Im ersten Fall ist es natürlich nicht möglich. Das muss jeder für sich überprüfen und funktioniert.

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Herzlich willkommen im Forum, Kayakster!

Solange es bei uns in Deutschland kein Strike oder ähnliches gibt, muss man sich wohl etwas mit der Technik auseinandersetzen. Die regelmäßigen 15% würden es meiner Meinung nach rechtfertigen, die Mühe und Verantwortung auf sich zu nehmen, aber das muss natürlich jeder für sich wissen.

  1. Welche Form hat das Geld beim Versender, wie wird es in diese Form umgewandelt?
  2. Über welches Medium wird das Geld verschickt?
  3. Welche Form soll das Geld beim Empfänger haben, wie wird es dahin umgewandelt?

Da gibt es an sich viele Kombinationsmöglichkeiten.

Wie man in Venezuela sicher Geld abheben kann, fragt man besser in Venezuela, denke ich. Dann würde ich auch in Frage stellen, ob das Geld vor Ort wirklich Bar in Bolivar oder USD vorliegen muss. Es gibt doch auch in Venezuela Onlinehändler und bargeldlose Zahlungen.

An irgendeiner Stelle in dem Prozess muss mindestens eine der Beteiligten etwas flexibler werden und etwas neues ausprobieren. Da Bitcoin/Lightning aus meiner Sicht aber in jedem Fall die beste Lösung ist, kann ich hier auch gar nichts anderes empfehlen, als dass Mutter und Tochter sich mit Bitcoin beschäftigen.

Unter der Annahme, dass Bargeld zugunsten von CBDCs abgeschafft werden könnte, wäre es ohnehin ratsam sich damit frühzeitig zu beschäftigen, um nicht überrumpelt zu werden.

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Auf der Seite von Finanzfluss habe ich eine Artikel gefunden, der sich u.a. auch mit kostenpflichtigen Auslandsüberweisungen beschäftigt.

Finanzfluss empfiehlt wohl Wise. Allerdings wird dort die venezolanische Landeswährung nicht aufgeführt. Die Überweisung müsste dann ggf. in Dollar erfolgen.

Hier noch ein YouTube Video von Wise:

Ich wäre generell vorsichtig. Hatte eine ähnliche Situation und der Empfänger war sehr besorgt nur offizielle Zahlungsmittel zu verwenden. Er hatte große Sorge vor dem Risiko, aufgrund nicht transparenter Zahlungen als ‚ausländischer Agent‘ zu gelten. Da war die Fee dann doch das kleinere Übel.

Sprich wie Makowski sagte: lieber ‚in Venezuela‘ nachfragen - der Crypto-Part der Transaktion wäre ja relativ unspektakulär. Uphold & Strike sind dort noch nicht verfügbar, Crypto-Offramp könnte also etwas problematisch werden.

Muss es den Bargeld im Zielland sein oder könnte dort das Geld auch mit ner Karte ausgegeben werden? Im Zieland holt man sich z.B. ne Karte von Crypto.com und von Deutschland schickt man BTC aufs „Konto“

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Warum nicht einfach Western Union nutzen?

Die offiziellen, wie Western Union, haben teilweise miserable Wechselkurse und außerdem höhere Gebühren. Der Vorteil hierbei besteht allerdings dass man die Familienhilfe von der Steuer absetzen kann. Geringere .Gebühren entstehen beim PayPal „ZOOM“ Dienst oder LN, Allerdings gibt es da keine vernünftige Rechnung die man absetzen könnte.
In Venezuela lebende einfache wenig technikaffine Leute müssen für Dinge des täglichen Bedarfs auf dem Markt Dollar oder Bolivar zur Hand haben, da hilft der krypto Space nicht weiter. Die Rente reicht halt nicht mehr aus, das lässt sich mit Mittel europäischen gutsituierten Dasein schwer verstehen. Mir bekannte Leute machen es so wie schon oben beschrieben.

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Also landet das Geld auf einem Bankkonto.
Weshalb dann nicht einfach die Bitcoins (oder noch besser Solana wegen den absolut geringsten Gebühren) auf eine Exchange wie Kraken senden und von da aus aufs Konto auscashen lassen?

Oder noch einfacher:
Diejenige in Venezuela erstellt ein Kraken Account.
Du überweist die Bankeinzahlung direkt auf Ihren Kraken Account?

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Schade. Sobald etwas Neues bekannt wird, wäre ich interessiert.

Hallo Siggi
Vielen Dank für die Antwort.
Ich hab’s aber nicht ganz verstanden.
Wieso braucht sie jemanden, der Vermögen aus dem Land schaffen will? Also davon ausgehend, dass sie Bitcoin in Venezuela hat. Sie will dann ja in Fiat tauschen. Oder wie meinst du das?
Danke und Gruss

Hallo Makovski
Vielen Dank, dass du dir die Zeit und Mühe genommen hast dich mit der Frage auseinanderzusetzen.

Was genau meinst du mit bargeldlosen Zahlungen? Meinst du damit westliche Kreditkarten wie VISA und AmEx? Ich bin nicht sicher ob normale Bürger in Venezuela überhaupt Zugang zu solchen Kreditkarten bekommen. Müsste ich nochmals nachfragen. Aber selbst wenn dem so wäre - wie bekommt man Bitcoin auf das VISA Konto des Empfängers? Gibt es da eine Lösung?

Danke und Gruss

Die Bekannte in Deutschland hat mehrere konventionelle Transfer-Methoden verglichen, und die günstigste gewählt.
Soweit mir bekannt ist, ist Western Union i.d.R. die teuerste Transfer-Methode.

Hallo Basti
Danke für den Vorschlag.
Das kenn ich nicht. Was für eine Karte ist das? Ist das eine Kredit Karte von Crypto.com? Wird diese Karte überhaupt von Händlern in Venezuela weitgehend akzeptiert? Und muss man kreditwürdig sein, um die Karte zu bekommen?
Danke und Gruss

Hallo KrisenSicher
Interessanter Vorschlag!
Das kenn ich nicht.
Wie funktioniert der Geld-Transfer zwischen dem Kraken Account und dem Venezolanischen Bank-Konto? Über eine Kreditkarten-Zahlung? Oder wie geht das?
Danke und Gruss

Hallo Siggi
In dem Zusammenhang wäre es interessant zu wissen, ob die steuerlichen Ersparnisse die 15% Transferkosten überwiegen oder nicht.
Wenn nicht, ist es eine Win(Absender)-Win(Empfänger)-Win(Staat) Situation.

Der einzige der dabei verliert, ist der Wegelagerer.

Musste mal selbst recherchieren. Ich bin da nicht auf dem aktuellen Stand. Es gibt einige Anbieter, unter anderem glaube ich, dass z.B. die Exchange Bitfinex selbst eine Karte anbietet, wenn ich mich recht erinnere.

Eine andere Möglichkeit wären gift cards, also Gutscheine. Hier muss man aber darauf aufpassen, weil sie oft länderspezifisch sind. Auch weniger schön an der Methode ist, dass man damit nicht die lokalen Händler unterstützt, sondern die großen.

Ich lese grad nur oberflächlich, kurz vor dem Schlafen mal durch den Thread. Evtl komme ich morgen nochmal ausführlicher darauf zurück.

Venezuela ist leider von vielen Services als restricted country eingestuft (z.B. glaube ich auch von Crypto.com und für bestimmte Aktivitäten auch von Kraken), sodass man auf normalen Weg als VenezoleanerIn keinen Account dort erstellen kann.

Ich habe viele Leute aus Venezuela in Kolumbien kennengelernt, die dort arbeiten und ihr verdientes Geld nach Venezuela geschickt haben. Die haben dafür tatsächlich Dash (eine relativ alte Kryptowährung, die in Südamerika ziemlich verbreitet ist/war) und Bitcoin bzw das Lightning Network benutzt. Dementsprechend muss es in Venezuela Möglichkeiten geben diese in Bargeld umzutauschen. Einer hat erzählt, dass auch untereinander in Venezuela mit Kryptowöhrungen bezahlt wird, allerdings inoffiziell. Ich habe leider keinen aktiven Kontakt mehr in die Richtung, sonst würde ich selbst nachfragen, aber evtl kann sich die Empfängerin ja mal erkundigen, ob es nicht Möglichkeiten gibt Bitcoin in Bargeld umzuwandeln. Notfalls halt an einem Bitcoin ATM, wobei die meiner Erfahrung nach in Lateinamerika (abgesehen von El Salvador) auch heftige Gebühren fordern…

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Meine Bekannten in Venezuela haben keine Ahnung von Crypto und kennt sich mit der Technik nicht aus aufgrund des Alters. Diese Personen benötigen Am besten Dollar Weil die Rente nicht reicht. Auf der anderen Seite gibt es Venezuela gut verdienende Leute die ihre Dollar im Ausland meinst USA parken wollen und diesen Leute kannst du dann Euro senden. Meines Wissens hat eine hohe Anzahl an Venezolanern Verwandtschaft in USA über diese laufen dann die Kontakte.Du kannst nicht Dollar nach einem venezolanischen Bankkonto senden, dann bekommt deine Verwandtschaft miserable Umtauschkurse in Dollar/Bolivar. Das muss über ein Drittland gehen.