Mempoolfilter = Zensur?

Hallo zusammen dies ist mein erster Post,

luke-jr hat vor ein paar Tagen einen mempoolfilter für das Ordinals-Protokoll rausgebracht. Damit kann man zwar nicht verhindert, dass bei bereits bestätigten Blöcken die Bilder heruntergeladen werden. Man kann allerdings seine Node anweisen, entsprechende Ordinals-Transaktionen im mempool dem Netzwerk vorzuenthalten. Wenn genügend Miner und Nodes den Patch einspielen würden, dann könnte man auf Konsensusebene solche Transaktionen zensieren.

Mich würde interessieren:
Was haltet ihr von mempoolfiltern? Geht das eher in Richtung Zensur oder gehören sie zur legitimen Definition des Netzwerkes mit dazu?

Eigene Meinung:
Ich finde, zumindest in diesem Fall, wäre der mempoolfilter eine tolle Möglichkeit den sozialen Layer von Bitcoin zu demonstrieren, zu zeigen das Bitcoin eben nicht nur Code ist, sondern auch die Menschen dahinter. In Zukunft wird sich Bitcoin wohl weiterhin auch in Richtungen entwickeln, welchem nicht jedem passt, aber für das Wohlergehen der Mehrheit müssen wir solche demokratischen Prozesse respektieren.

Wenn du mich fragst vollkommen nutzlos.

Luke Dahjir kann ich sowieso nicht wirklich Ernst nehmen.

Das „oder“ kannst du hier eigentlich streichen. Transaktionen mit Inscriptions nicht in den eigenen Mempool aufzunehmen bzw. weiterzuleiten ist Zensur aber selbstverständlich auch eine völlig legitime Maßnahme die jeder Node bzw. jedem Nutzer zusteht. :slight_smile:

Ob das effektiv ist steht allerdings auf einem anderen Blatt.

Sehr unwahrscheinlich.

Solange Nutzer eine hohe Nachfrage nach Inscriptions haben, wird es eigentlich immer Möglichkeiten geben diese Nachfrage auch zu erfüllen. Sicherlich kann man das erschweren, aber man kann es nicht verhindern.

Selbst wenn fast alle Nodes und die meisten Mining Pools eine solche Policy gegen das Ordinals Protokoll führen, müsste nur ein einzelner Pool/Miner sich bereit erklären besagte Transaktionen aufzunehmen. Dafür könnte er dann sogar (ggf. out-of-band) eine überdurchschnittlich hohe Gebühr einnehmen.

Der finanzielle Anreiz von Netzwerkgebühren steht sämtlicher Zensur immer entgegen – vor allem weil dieser Anreiz bei zunehmender Zensur ebenfalls steigt. Für Miner gibt es keinen rationalen Grund eine solche Policy durchzusetzen.

Ähnliches gilt übrigens umgekehrt auch für die Diskussion um die Full-RBF Policy. Egal wie viele Nodes sich hier quer stellen und mempoolfullrbf auf False lassen; für Miner gibt es einen klaren Anreiz Full-RBF zu erlauben da sie damit einfach mehr Gebühren einnehmen können.

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Ok also meinst du, dass mempoolfilter vielleicht maximal nett gedacht sind.

Das habe ich jetzt nicht ganz verstanden. Ich hatte mir das so vorgestellt, wie bei Corona: Wenn man genügend „geimpfte“ Nodes hat, dann werden entsprechende Transaktionen nicht weiter propagiert und erreichen den Miner nicht.

Deine Node = deine Regeln!
Wenn du diesen Filter haben möchtest, dann stimmst du doch dessen Funktion zu.
Verstehe die Frage ehrlich gesagt nicht ganz.

Ich verstehe was du sagen möchtest, allerdings hängt dein Gedanke an einem ganz entscheidenden Punkt: Gewisse Transaktionen nicht mehr in deinem mempool zuzulassen heißt nicht, dass deine Node einen Block, der diese Transaktion enthält, auch ablehnt. Angenommen alle Nodes dieser Welt implementieren das genannte Skript, so wird und kann ein Miner wie @sutterseba bereits schrieb, eine solche Transaktion trotzdem in einen Block aufnehmen und minen… und alle Nodes dieser Welt sehen diesen Block als gültig an (weil er es ist).

Was du erreichen möchtest, das Verhindern des Minens eines solchen Blocks ist nur durch einen Fork möglich.

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Bitcoin an sich kann halt nicht einfach zensiert werden – das ist doch der Witz! Policies sind sehr gut geeignet um neue Funktionen zu verbreiten oder z.B. um die eigene Node zu schützen. Zensur ist natürlich in der Theorie möglich, aber in der Realität sehr unrealistisch.

Parameter wie die maximale Mempoolgröße, das Dustlimit oder die minimale Transaktionsgebühr haben ja nichts damit zu tun dass du bestimmte Transaktionen zensieren willst sondern es geht darum dass deiner Node nicht der Arbeitsspeicher voll läuft, nutzlose Transaktionen im UTXO Set landen oder sie mit Transaktionen die nichts bezahlen voll gespamt wird.

Will man Inscriptions komplett zensieren dass muss das auf Konsensebene stattfinden, also müssen Transaktionen mit Inscriptions üngültig werden. Das wäre sehr riskant, da es vor allem aktuell keinen Konsens darüber gibt. Einen solcher Streit wäre in meinen Augen für das Netzwerk viel schädlicher als es Inscriptions je sein könnten.

Du kannst dir aber frei aussuchen mit welcher Node du verbunden sein möchtest, z.B. direkt mit dem Miner.

Natürlich wird die Propagierung erschwert wenn z.B. 99% der Nodes eine solche Policy fahren, aber so eine nahezu Einstimmigkeit wirst du sowieso nicht ohne weiteres erreichen.

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Ahh… stimmt, ja dann sind die wirklich nutzlos :sweat_smile:

Ich hatte mir das jetzt so gedacht, dass es vielleicht so auch auf technischer Ebene möglich ist, den Node-Betreibern eine Art „demokratische Stimme“ zu geben. Im Nachhinein ist es wahrscheinlich besser, dass es nicht funktioniert. Sonst könnte ja jemand auch das Netzwerk zensieren, indem er einfach nur ein Haufen Nodes betreibt.

Dann lassen wir halt den Markt entscheiden, wie der Blockspace sinnvoll genutzt werden soll. Ich denke sowieso, dass Finanztransaktionen einen viel höheren Anreiz bieten und wenn die Blockchain dann richtig ausgenutzt wird, verschwinden die meisten Bilder von alleine und die Blöcke werden wieder kleiner. Kann man dann bestimmt im nächsten Bullrun gut sehen.

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Das würde sowieso nicht funktionieren, denn diese Nodes muss erstmal jemand benutzen.

Wenn ich bei mir 100 Nodes ins Wohnzimmer stelle habe ich dadurch nichts gewonnen, da ich der einzige bin der diese Nodes überhaupt nutzt. Konfiguration die ich dann bei diesen 100 Nodes vornehme interessiert das restliche Netzwerk überhaupt nicht bzw. nicht mehr als es bei einer einzelnen Node der Fall wäre.

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