Hi,
aktuell sind im Mempool nur sehr wenige Transaktionen. Meine Node hat auch nur ca 3000 TX im Speicher. Was ist hier los?
Nichts. Also wortwörtlich, nichts ist los.
Es ist das Signal für ein bisschen UTXO management
Irgendwie sehen mir die meisten Bitcoiner das etwas zu sorglos.
Aktuell machen die Transaktionsgebühren nur noch etwa 0,5 % der Einnahmen der Miner aus. 99,5 % stammen von den 3,25 BTC Block Subsidy. In nur 11 Jahren sinkt diese auf 0,40 BTC, Tendenz gegen Null.
Es darf daran erinnert werden, dass der Wert von Bitcoin in der Stabilität und Sicherheit eines großen, dezentralen Netzwerks liegt. Bitcoin als „Wertspeicher only“ wird nicht funktionieren, wie wir sehen.
Der Trend, dass es so wenige Transaktionen gibt, obwohl der Kurs so hoch ist, könnte darauf hindeuten, dass die Mehrzahl der Bitcoiner einfach nur noch HODLt. Und Bitcoin als Zahlungslösung keine Rolle spielt.
Ich darf noch einmal an das Zitat von Satoshi Nakamoto erinnern: „In ein paar Jahrzehnten, wenn die Block Subsidy gegen Null geht, wird es entweder ein sehr großes oder gar kein Transaktionsvolumen geben.“
Das hieße ja Du rechnest damit, dass der Bitcoin in 11 Jahren weniger als das 8-fache des heutigen Wertes hat.
Wenn der Wert größer / gleich dem 8 fachen ist, hätte sich zu heute nichts verändert. Oder hab ich einen Denkfehler?
Es wird für Miner immer einen Anreiz geben, Mining zu betreiben, solange Bitcoin einen Wert hat und eine Blocksubvention existiert – unabhängig davon, wie viele Bitcoin pro Block ausgeschüttet werden.
Die Miner mit den höchsten Kosten (für Hardware, Strom, Miete usw.) werden als Erstes aus dem Markt gedrängt.
Dadurch sinken die Hashrate und die Mining-Schwierigkeit.
Für die verbleibenden Miner wird es dann wieder attraktiver, Mining zu betreiben, da die Konkurrenz geringer und die Ertragslage besser wird.
Das Bitcoin-Ökosystem reguliert sich somit durch Angebot und Nachfrage von selbst.
Wenn aktuell wenige Transaktionen stattfinden, sehe ich das als Zeichen für ein starkes Halten der Währung – was positiv ist. Es ist ein typisches Merkmal eines Wertaufbewahrungsmittels.
Gleichzeitig scheint die Nachfrage nach Bitcoin weiterhin höher zu sein als das tägliche Angebot neuer Coins, die in Umlauf kommen.
Die Folge? Der Bitcoin-Preis steigt – und damit bleibt der Anreiz für Miner bestehen, weiterzumachen.
Oder wie seht ihr das?
Nein, Du bist gedanklich genau auf dem richtigen Pfad. Allerdings hätte ich einen Einwand:
Die von Dir angesprochene notwendige Verachtfachung des Kurses ist noch nicht inflationsbereinigt. Sprich: Pi mal Daumen müsste ich lt. meinem Gefühl das Kapital alle 10 Jahre verdoppeln, um die Kaufkraft zu erhalten. Die staatlichen, offiziellen Inflationsdaten mal außen vor. D.h. Du bräuchtest, kaufkraftbereinigt, schon mal eine ver-16-fachung des Kurses, sprich: 1,6 Mio. Euro pro Bitcoin in 2036.
Und das Spiel endet ja nicht, kaufkraftbereinigt brauchst Du alle 4 Jahre dann mehr als eine Verdopplung, nur um die Miner-Einnahmen konstant zu halten. Du merkst selbst, dass das irgendwann nicht mehr geht, weil die Block Subsidy einfach gegen 0 geht.
Also entweder ist das gesamte Bitcoin-System langfristig alleine durch Transaktionen tragfähig. Oder es ist gar nicht tragfähig. Aktuell sind die Transaktionsgebühren auf dem niedrigsten nur denkbaren Stand: 1 sat/vb. Das ist kein Einmalereignis. Extrem niedrigen Gebühren haben wir seit Monaten. UND die Blöcke sind nicht einmal mehr voll.
Warum ist das so? Sollte das nicht anders sein, bei all den positiven Bitcoin-News der letzten Monate?
Ökonomisch gesehen gibt es nur ein Urteil: Es gibt seit Monaten immer weniger Nachfrage nach Bitcoin-Transaktionen.
Ist das ein Anlass zur Sorge? Ich finde ja.
Stichwort: Security Budget.
Das ist korrekt. Die Frage ist in dem Zusammenhang (Sicherheit des Netzwerks) aber eine andere: Wie teuer sind 51 % Attacken auf das Netzwerk. Früher hieß es immer: Das hängt vom Bitcoin Security Budget ab. Also den Einnahmen der Miner, die sich aus Transaktionsgebühren und Block Subsidy zusammensetzen. Dieses Security Budget fällt seit Monaten, obwohl der Preis für Bitcoin steigt. Das ist eine beunruhigende Entwicklung, weil Attacken auf der einen Seite dadurch nicht nur billiger werden, sondern auch lohnender, je wertvoller auf der anderen Seite das Asset Bitcoin wird.
Da hast du recht. Ich bin jedoch der Meinung, das je länger Bitcoin existiert und somit relevanter/verbreitet wird, auch der innere Schutzmechanismus von jedem einzelnen Teilnehmer aufkommt wenn jemand versucht das Netzwerk anzugreifen mit einer 51% Attacke.
Eine 51% Attacke müsste ja möglichst schnell (unbemerkt) und konstant passieren damit es erfolgreich ist.
Ich denke aber, wir würden das Netzwerk aus Eigeninteresse verteidigen, auch wenn es nicht rentabel wäre was Miningbelohnung angeht.
Als Beispiel: Sollte die Hashrate sehr tief sein und eine 51% Attacke für ein Land/Organisation lohnen, wird die Hashrate sehr schnell steigen (Die Blöcke werden plötzlich sehr schnell gefunden) und alle die Bitcoin bzw. das Netzwerk nutzen, wären sehr schnell alamiert (Social Media, Medien usw.), dass da etwas nicht stimmt - Man würde gleich bemerken das eine 51% Attacke beginnen könnte.
Wenn ich in dieser Situation das mitbekommen würde, würde ich umgehend Zuhause mein Gaming-PC einschalten und mit Mining beginnen um gegen die Attacke zu „kämpfen“ - Sprich, ein Wiederstand leisten. Auch wenn mein einzelner PC nicht viel bewirken kann, können viele Rechner dezentral von privaten Personen wie du und dich sowie Rechenzentren weltweit die das Interesse von Bitcoin Unterstützen, automatisch verteidigen.
Ich hab einfach das gefühl, sollte so etwas einmal tatsächlich passieren und zur Bedrohung werden, werden wir alle dagegen ankämpfen.
Der Angreifer hätte keine Chance.
Und das schöne, ohne Blutvergiessen. Reiner Kampf um Rechenpower.
Mir wären die Stromkosten und den Verschleiss meines Gaming PCs für die paar Tage oder Wochen egal wenn es um die Sicherheit des Netzwerks geht.
Irgendwie logisch nicht? Mein Vermögen und Existens was in Bitcoin dann theoretisch gespeichert ist, könnte in Gefahr sein und da würde ich alles dagegen unternehmen damit der Angreifer keine Chance hat.