Normalerweise lauscht jede Anwendung auf unterschiedlichen Ports.
Edit: Erklärung für IPv4 ! Mit IPv6 läuft es meist ein wenig anders, hier bekommt jeder Service meist wirklich eine eigene IP, allerdings hab ich da weniger Ahnung weil ich noch nie ein IPv6 Heimnetz betrieben habe.
Sagen wir mal dein Raspi wird mithilfe deiner Fritzbos auf der Domain raspi.home angesprochen,
also dass dein Heimrouter ein DNS service hat, der die IP des Raspis mit der Domain raspi.home verbindet sodass alle Anfragen automatisch an die richtige IP weitergeleitet werden.
Wenn du zB. mit deinem Browser die Seite: raspi.home eintippst, dann erweitert der Browser automatisch die Anfrage mit dem standart Internetprotokoll https: https://raspi.home:443 und dein Router ändert quasi die Anfrage auf https://192.168.1.5:443 (oder was dein Raspi auch immer für eine IP hat).
Der Standartport für Verschlüsseltes HTTP ist 443 und dein Browser bekommt nur eine Antwort, wenn es auf dem Raspi ein Programm gibt, welches auf Netzwerktraffick auf dem Port 443 lauscht und antwortet.
Auf Linux kann man den Programmen meist sagen, welchen Port sie bedienen sollen. Für Ports unter 1000 bracuhst du Adminrechte, alles darüber kannst du so laufen lassen.
Meist bringt jedes Programm schon seinen eigenen Port mit, kleinere Webserver laufen zB. meist auf 8080, du kannst diesen Service dann mittels http://raspi.home:8080 erreichen. (80 ist der http port, also der unverschlüsselte Internetverkehr. 8080 hat sich desegen für eigene Webserver ohne Admin permissions eingebürgert. Mit Adminrechten würde man natürlich den Port 80 nehmen.)
Hast du jetzt zwei Webserver auf dem Gerät laufen, dann kannst du einfach einen anderen Port einstellen:
Webserver 1: http://raspi.home:8080
Webserver 2: http://raspi.home:8081
Webserver 3: http://raspi.home:8082
usw.
Die Ports sind natürlich nicht auf http beschränkt, jedes Netzwerkprotokoll könnte verwendet werden. Hast du einen Miningverteiler, dann brauchst du zB. stratum+tcp://raspi.home:3333 und einen Miningservice, welcher auf Port 3333 lauscht. Dann kannst du noch einen Teamspeak server aufsetzen, einen Mastodon server usw. Alle würden einfach einen oder mehrere andere Ports bekommen. Das kann alles auf einem einzigen Raspi laufen, nur dass mit der Anzahl der laufenden Services irgendwann doch die Rechenkapazität für die eintreffenden Anfragen fehlt.
Wie du den Port einer Anwendung festlegst hängt von der Anwendung/dem Service ab, den du betreiben willst. Meistens reicht es im Startbefehl den Port anzugeben, also zB:
$ webserver -p 8080
$ webserver -p 8081
Oder das Programm bietet eine Konfigurationsdatei, die du ändern musst.