Generell besagt doch die MMT, dass die Banken und vorallem der Staat Geld aus dem nichts schaffen kann um so alles mögliche zu finanzieren, auch Kriege.
Momentan gibt es zwei Wege wie der Staat Ausgaben finanzieren kann:
- Er nimmt Steuern ein. Die Steuern entsprechen realer Arbeitskraft (Energie und Zeit der jeweiligen Bürger) und können somit auch durch Realwerte (Häuser, Waffen Kleidung usw. ) repräsentiert werden.
- Er nimmt Schulden auf, das bedeutet dass er Kredite von Bürgern bekommt (die, die die Staatsanleihen aufkaufen) mit dem Versprechen diese irgendwann wieder zurückzuzahlen.
Wenn der Staat sich aber für Kredite entscheidet, was er in beliebiger Höhe machen kann solange es Käufer der Staatsanleihen gibt (weil notfalls die Zentralbank diese Anleihen aufkauft) erhöht sich gleichermaßen die Geldmenge, denn der Staat bringt diese Geldmenge in den Umlauf. Und wie immer, durch ein erhöhtes Angebot von Geld sinkt der Wert vom Geld. Es kommt zur Inflation. Das kann der Staat beliebig fortführen, bis ins Unendliche. Auch wenn die Verbindlichkeiten der Kredite auslaufen kann der Staat einfach neue Kredite aufnemen um die alten zu bezahlen.
Die MMTler sagen jetzt immer, die Staatsschulden sind wichtig weil die Schulden des Einen das Guthaben der anderen ist. In unserem heutigem System ist das tatsächlich so. Wenn hypothetisch jeder heute seine Schulden centgenau zurückzahlen würde, dann würde kein Geld mehr existieren. Das System ist also darauf angewiesen das Schulden existieren.
Was durch diesen Prozess aber real passiert ist, dass diese Schulden durch die zwangsweise auftretende Inflation mehr und mehr wertlos werden. Der Staat hat sich also die Arbeitskraft geliehen und zahlt sie nicht im gleichen Wert zurück. Gleichermaßen verlieren aber auch alle Guthaben den entsprechenden Gegenwert.
Zusammenfassend kann man sagen, dass der Staat durch aufnemen von Schulden die Inflation fördert und sich somit ungefragt an den Guthaben aller Menschen bedient, die diese Währung halten. Dieser Wertübertrag passiert ohne dass die Menschen es überhaupt merken. Mal ein Übertriebenes Beispiel: Wenn du 1 Millionen von maximal 21 Millionen Geld hast, dann bist du verhälltnissmäßig reich. Jetzt ruhst du dich auf deinem Geld ein wenig aus, hast vielleicht eine Firma die dir ungefär so viel einbringt wie du ausgibst, aber nach ein paar Jahren hast du auf einmal eine Millionen Geld von 10¹⁰ anderen Geldeinheiten die der Staat gedruckt hat. Auf einmal bist du deutlich ärmer geworden. Diesen Unterschied an Wert hat dir der Staat weggenommen indem er neues Geld gedruckt hat.
Um zum Eingangsthema zurück zu kommen:
Der Staat kann Kriege durch genau zwei Arten finanzieren: durch Steuern oder durch Geld drucken, was eine Enteignung aller Bürger gleichkommt. (Oder durch freiwillige unfinanzierte (ideologische) Kämpfer, aber auch die brauchen Waffen die finanziert werden wollen)
Die Steuereinnahmen kann der Staat verlieren wenn die Bürger nicht bereit sind den Krieg zu finanzieren. In diesem Fall muss der Staat aktiv den Bürgern das Geld wegnehmen und wird zunehmend auf widerstand stoßen weil immer mehr und mehr Menschen nicht bereit sein werden ihr Hab und Gut für irgend eine ideologische Sache herzugeben. (Einige vielleicht schon, aber nicht die Masse der Bevölkerung und es mag einen unterschied zwischen Verteidigung und Angriff geben).
Im zweiten Fall kann der Staat einfach die Bevölkerung ungefragt enteignen, die Währung inflationieren und somit den Krieg finanzieren ohne zu jedem Bürger hingehen zu müssen und ihm seine Ersparnisse abzunemen. Damit kann der Staat deutlich mehr Mittel aus der Befölkerung herrausholen um seinen ideologischen Krieg führen zu können.
Die Bürger können im Kreigsfall der Enteignung nur entkommen wenn sie ihre Werte schnell genug ins Ausland schaffen bevor der Staat sie daran hindern kann oder ihr Geld in andere Werte anzulegen die der Staat entweder nicht einziehen kann oder er muss seine Werte vor dem Staat verstecken. Die Währung des Staates kann der Bürger aber verstecken wie er will, durch Inflation wird ihm der Wert weggenommen.
Das alles sind Folgen des aktuellen Geldsystems das auf dem Prinzip des Geld aus dem Nichts besteht. Der Vorteil von Bitcoin ist nun aber, dass Geld nicht mehr aus dem Nichts erschaffen werden kann. Bitcoin entstehen nicht mehr dadurch dass du jemanden andere Bitcoins schuldest sondern sie sind im Geldsystem einfach da wie ein Rohstoff (die Entstehung mit Energie lasse ich hier erstmal außen vor. Praktisch ist die Erschaffung der Bitcoins mit Energie und Zeit der Miner schon bezahlt).
Mit solch einem System würde es Staaten nicht mehr möglich sein den Weg 2 zu beschreiten. Jeder Staat wäre gezwungen seine Ausgaben, auch für Kriege durch seine eigenen Einnamen (steuern) zu bezahlen. Das Argument gegen Kriege ist nun die Annahme dass man mit den eigenen Einnamen nie lange Kriege finanzieren kann da diese viel zu teuer sind. Kleinere kürzere kriege währen aber trotsdem möglich.
Natürlich könnte der Staat auch in diesem System sich die Bitcoins leihen. Allerdings währen die Leihkosten (Zinsen) viel höher und er könnte sich damit nicht die entsprechenden Summen leihen. Außerdem könnte in einem Bitcoinsystem ein Staaat auch pleite gehen währen er sich in heutigen System immer einfach neues Geld druckt, so viel er eben grade bracuht.