Lastenausgleich

Hi, wenn es einen Lastenausgleich gibt und der Staat 50% meiner Bitcoins haben will und ich mich dagegen wäre, bekommen sie sie auch, obwohl sie auf dem Ledger sind? Danke im Voraus

Wenn du dem Staat sagst:
Schau mal her, ich habe soo viele Sats sie ihm freiwillig gibst, Ja.
Wenn du sie bei einem Bootsunfall verloren hast, Nein.

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Die Machtmittel eines autoritären Staates sind im Zweifel stets ausreichend, um jeden privaten Schlüssel aus dir rauszupressen. Mach dir da mal keine Illusionen.

Die Machtmittel sind ausreichend bei jedem physischen Gut.
Ebenso wenn du nachweislich im Besitz einer bestimmten Wallet bist.
Wenn aber kein Verdacht oder Nachweis besteht, dass du noch einen Besitz hast, gibt es auch nichts was man aus dir pressen kann.

Das stimmt. Aber „dank“ KYC weiß der Staat bereits jetzt ziemlich genau, wer wieviel Bitcoin besitzt. Es ist zwar möglich, das zu umgehen, aber doch mit erheblichem Aufwand verbunden, den wahrscheinlich nur die wenigsten auf sich nehmen. Die Geschichte mit dem Bootsunfall nimmt dir auch kein totalitärer Staat ab und spätestens wenn man die Coins auf der Blockchain wieder bewegt, verrät man sich.

Hallo DavidSheen,
Was Bar- und Krypto Vermögen angeht, kann in Zukunft die Rechtsform EWIV ein starkes Werkzeug sein. Mittels einer EWIV lässt sich Vermögen z.B. leicht ins Ausland transferieren, was wohl den besten Schutz gegen einen möglichen Lastenausgleich bietet.
Beim Thema Immobilien ist das ganze schon etwas komplizierter, aber auch hier gibt es mittel und Wege.

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Es gibt immer Lösungen, und wer sich still fügt, der hat schon verloren!
Liebe Grüße

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Ich kann die Aussage von @MurMur nur bestätigen. Bitcoin ist zensurresistent. Wenn der Staat unbedingt 50% deiner Bitcoins haben möchte (aus welchem Grund auch immer, und es wäre rechtlich schwer, so etwas umzusetzen), wird der Staat erhebliche Probleme haben.

Warum? Hier sind einige Gründe:

  1. Warum sollte der Staat die Menschen, die Bitcoin besitzen, so stark bestrafen wollen? Aus Gier? Dies wird ihnen nicht mehr Kontrolle geben. Wenn der Staat mehr Bitcoins haben möchte, ist die Lösung durch Steuern nicht immer die beste. Die Bürger würden sich dagegen stark wehren, und in dieser Hinsicht wäre sogar die Akkumulation als Staat die bessere Wahl.

  2. Da Bitcoin die Unabhängigkeit fördert, werden diejenigen, die Bitcoins besitzen, eher versuchen, sich diesem Gesetz zu entziehen. Warum blühen so viele Länder, die als Steuerparadiese gelten, wie Dubai, Zypern und die Karibikinseln? Die Menschen ziehen gerne dorthin, wo die Steuern niedriger sind.

  3. Aufgrund von Punkt 2 wird das Land geschwächt, da es Innovation und Arbeitskräfte aus dem Land vertreibt, anstatt diese anzuziehen. Die Schweiz und insbesondere einige Kantone gelten als Steuerparadiese. Wenn die Steuern erhöht werden sollen, ziehen große Unternehmen wie Roche und Siemens (die jeweils etwa 1 Milliarde Steuern pro Jahr zahlen) gerne in einen anderen Kanton oder sogar in ein anderes Land. In diesem Fall hat das Land durch die Steuererhöhung eher Verluste erlitten, da es immer weniger attraktiv wird, dort zu verweilen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass aufgrund der Zensurresistenz und Unabhängigkeit von Bitcoin Menschen schnell an Orte ziehen können, an denen es schöner und kostengünstiger ist. Das Land hat daher keine andere Wahl - es muss attraktiv sein, damit die Menschen dort bleiben und fleißig Steuern zahlen.

Ich sehe die Zukunft von Ländern wie El Salvador als vielversprechend an. Wenn es ihnen gelingt, die Sicherheit des Landes und die Attraktivität aufgrund der steuerlichen Vorteile von Bitcoin aufrechtzuerhalten, werden viele Menschen, Start-ups und Großkonzerne sich dort niederlassen. Das Land wird aufblühen, es wird mehr Arbeitsplätze und Arbeitskräfte geben sowie mehr Innovation und Fortschritt im Land.

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In dem Fall bekommst du ja ggf. sogar noch Geld. Das Bürgergeld.

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Wegzugsbesteuerung für Unternehmen gibt es in Deutschland schon heute. Es besteht die Möglichkeit, dass dies auch für Privatpersonen eingeführt wird. Vermögenssteuer ist auch denkbar, das gibt es in mehreren Ländern. Der Staat hat immer das Gewaltmonopol um Steuern einzutreiben, auch rückwirkend. Wenn du heute behauptest du hättest deinen Seed verloren, später aber deine Coins bewegst, bist du dran wenn es eine Vermögenssteuer gibt. Es ist davon auszugehen, dass der Staat Dienstleister beauftragt um die Blockchain zu analysieren oder dies zum Teil sogar selbst übernehmen wird.

Naja schau dir einfach an was in Deutschland passiert. Immer mehr gebildete Fachkräfte wandern aus, hunderttausende bildungsferne Minderleister die unsere Sozialsysteme aussaugen wandern jährlich ein. Und die Politik sagt: „Weiter so“.

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Naja wenn das konsequenzen hat, dann triffts aber viele unschuldige, all die z.b. deren seed schlicht geklaut wurde, oder wo jemand den trezor (ohne sicheres element) der verloren ging, geknackt hat. Also in einem Rechtsstaat sollte das erstmal kein Problem sein wenn die Bitcoin sich bewegen.

Deswegen verliert man seine Schlüssel / seinen Seed auch nicht, sondern wird offiziell Opfer eines Scams. Dann bewegt man einmal seine Coins auf eine andere Wallet - was natürlich der Scammer war. So hat man seine Coins immer noch, offiziell hat sie aber jemand anders.

edit @Amsel gleicher Gedanke fast zeitlich :wink:

Das ist sowieso eine interessante Fragestellung. Nehmen wir mal den typen, der 7000 BTC auf dem verschlüsstelten stick hat.

Die kann man ihm nicht als Vermögen anrechnen, aber in eine par Monaten, vielleicht doch. Und dann, wenn er die passphrase vergisst, wieder nicht.
Das lässt sich von „so tun als ob“ unmöglich unterscheiden, ohne etliche Leute die es wirklich vergessen haben (wie z.b. der mann mit den 7000 btc) unschuldig zu belangen.

Was wenn jemand bei einer Privatinsolvenz keine Bitcoin hat, danach aber doch wieder?
Oder wenn jemand unterhaltspflichtig ist und dann plötzlich alles weg ist, und dann 1 monat später wieder da. Alles plausibel.
Das wird noch interessant was die Gerichte dazu so sagen.

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Nur was willst du dann mit diesen Coins kaufen ohne dass es auffällt? Einen Coffe2go geht sicher, große Anschaffungen aber nicht.

Die verkauft man im Zweifelsfall gegen Bargeld? Ein Haus kann ich damit natürlich nicht mehr kaufen.

Da hätte ich schon meine Zweifel, dass das Finanzamt einem eine so durchschaubare Ausrede abnehmen würde. Mit Rechtsstaat hätte ein solches Verbot ohnehin nichts mehr zu tun.

Wenn es dann jemals soweit sein sollte, dass der Staat so repressiv vorgeht, dann ist es sowieso höchste Zeit das Land, mit seiner Seedphrase im Kopf, zu verlassen, da es dann immer übler werden wird. Zumindest mir reichen meine ersten Lebensjahre hinter einer Mauer für den Rest des Lebens aus …

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