Kurze Frage zu meiner Fullnode

Ich habe nun meine Fullnode unter Windows 10 und Bitcoincore 23.0 eingerichtet und die gesamte Blockchain synchronisiert. Das ganze läuft auf einem Notebook von Lenovo, welches schon einige Jahre auf dem Buckel hat und bei uns in der Firma nicht mehr genutzt wurde. Es verbraucht nun um die 6 Watt. Wie ist dies im Verhältnis zu einem Raspi einzuschätzen?

Im Firmennetzwerk konnte ich bisher noch keine Inbound Connections freischalten…

If you want to support the Bitcoin network, you must allow inbound connections.
When Bitcoin Core starts, it establishes 10 outbound connections to other full nodes so it can download the latest blocks and transactions. If you just want to use your full node as a wallet, you don’t need more than these 10 connections—but if you want to support lightweight clients and other full nodes on the network, you must allow inbound connections.

Ich versuche, daß in den nächsten Tagen hinzubekommen, aber was genau bringt und macht eine Fullnode ohne dies?

Freue mich über Hinweise!

Thomas

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Moin Thomas,

ich bin kein Techi, versuche mich aber trotzdem mal an einer Antwort.

Der Raspiblitz verbraucht 7W bei Volllast.

Hierzu fällt mir nur Anonymität ein, die Du mir Blick auf Deine Adressen genießt.

Transaktionen werden nicht funktionieren.

Bin auf die Antworten der Techis gespannt :smiley:

Eine Full-Node benötigt diese Verbindungen, um mit anderen Nodes/Peers kommunizieren/syncen zu können. Sie tauschen Daten untereinander aus. Beispiel: Du verbindest deine Wallet mit deiner Node und schickst eine Transaktion los (an/über deine Node). Deine Node kommuniziert diese Transaktion an das Netzwerk, also an die X Nodes, mit denen deine Node verbunden ist. Diese Nodes tragen die Transaktion weitere an weitere Nodes, mit denen wiederrum sie verbunden sind. Und so weiter. Und andersrum. Im Groben bildet man somit das Mempool, indem Transaktionen „rein geworfen“ werden.

Übrigens finde ich es grandios, dass du eine Windows-Kiste für die Node verwendest. Auf einer der letzten Bitcoin-Konferenzen gab es einen Vortrag (den ich leider nicht wiederfinde, hier im Forum allerdings bereits angesprochen hatte), warum RasPis für eine Bitcoin-Fullnode aus Sicherheitsaspekten weniger geeignet sind und man idealerweise auf alte Laptops setzen soll.

Den Stromverbrauch hast du selbst gemessen? 6 Watt? Krass wenig.

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Hi @Tom1963 ,

ich habe hierzu schon vor Längerem eine Messung gemacht

Das Tutorial kennst du anscheinden schon, da du daraus zitiert hast:

Running A Full Node - Bitcoin

Das Bitcoin Netzwerk ist ein Peer-to-Peer-Netzwerk (P2P), d.h. es besteht aus Nodes, die paarweise beliebig untereinander verbunden sind.

Eine Verbindungen zwischen zwei Nodes kommt zustande, indem eine Node eine andere, bekannte (!) Node anfragt. Kommt die Verbindung zustande, ist es egal welche der beiden Nodes dabei zuerst angefragt hat. Über eine etablierte Verbindung werden in beiden Richtungen alle relevanten Infos ausgetauscht, wie @RottingCleaner schon geschrieben hat (Blöcke, Transaktionen etc.).

Die Funktion der Node bei etablierten Verbindungen zu anderen Nodes ist also dieselbe, unabhängig davon ob Inbound Connections zugelassen werden oder nicht.

Aber: Eine Node kann von anderen Nodes nur nach einer Verbindung angefragt werden, wenn eben diese Inbound Connections zugelassen werden.

Tust du das nicht, können sich neue Nodes, oder alte Nodes mit zu wenigen Verbindungen, nicht mit deiner Node verbinden. Würde das im Bitcoin Netzwerk niemand zulassen, kämen also gar keine Verbindungen zustande.
Es wäre also egoistisch, sich nach Belieben mit anderen Nodes zu verbinden, in der Erwartung dass diese das zulassen, während man selbst für niemanden verfügbar ist. Damit würdest du auch nicht zur Sicherheit ggü. Ausfällen oder Angriffen auf Teile des Netzwerks beitragen.

Auf deiner Node kannst du bitcoin-cli getpeerinfo eingeben, um eine detaillierte Liste all deiner Peers zu sehen, also den Nodes, mit denen du verbunden bist. Unter den connection_type bzw. inbound Einträgen siehst du, von wem die Verbindung ausging.

Da das recht unübersichtlich ist, kannst du auch direkt eingeben:

bitcoin-cli getpeerinfo | grep \"inbound\"\:

Tauchen in dieser Liste ein oder mehrere Einträge mit "inbound": true auf, lässt deine Node Inbound Connections zu.

Falls du kein Tor nutzt, müsstest du dafür eine Portweiterleitung des Ports 8333 konfigurieren. In der Firma wahrscheinlich schwierig bzw. ungewollt.

Falls du Tor nutzt, brauchst du keine Portweiterleitung. Stattdessen musst du dafür einen Tor Hidden Service konfigurieren, siehe z.B. hier (Linux und Windows):

Setting up a Tor hidden service - Bitcoin Wiki

Alternativ kannst du auch einfach diesem Einrichtungs-Tutorial folgen (allerdings Linux Basis):

https://raspibolt.org/

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Ich werde den Stromverbrauch mal über einen längeren Zeitraum messen, aber es ist auf jeden Fall in der Größenordnung. Auf dem Notebook ist frisch Windows 10 installiert und sonst nur noch die Fullnode. Wenn später mal mehrere Dinge darauf laufen ist es sicherlich ein wenig mehr.

Jetzt schaue ich mal, ob ich das mit den Inbounds hinbekomme;=)

Habt Ihr einen Tipp für eine Lightningnode unter Windows?

Mit besten Grüßen

Thomas

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Je nach Messgerät misst man mitunter Mist, wenn man misst. Für einen mehrere Jahre alten Laptop, ohne weitere Details, erscheinen mir nur 6W sehr sehr niedrig.
Ein Thinkpad T540 unter Ubuntu 22.04 mit Bitcoin Core, das aktuell einen CPU-Kern mit der Synchronisation einer Bitcoin Core Wallet mit mehr als 20k Descriptoren auslastet, saugt jedenfalls mehr als 25W aus der Leitung und zwar dauerhaft, solange ein CPU-Kern praktisch immer auf ~100% schuftet.

Ich habe mehrere qualitativ gute und messtechnisch einigermaßen zuverlässige Stromverbrauchsmessgeräte, die einer Raspi-Node etwa so um die 5-6W im Durchschnitt ausweisen, kaum Unterschied mit mehreren meiner Messgeräte ermittelt (wenn auch eine Lightning-Node mitläuft, dann kommt es sicherlich auch auf die Anzahl aktiver Kanäle an, die einen Raspi mit zunehmender Zahl schon etwas belasten können).

Eigene Firma? Wenn nicht, ist dir eine Bitcoin-Node im Firmen-Netzwerk genehmigt worden? Wenn nicht, dann wäre ich an deiner Stelle ganz ganz vorsichtig, das kann dir sonst viel Ärger einbringen.

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Die Messdaten, sowohl für den Laptop als auch für die Node, kann ich so bestätigen. Sie decken sich ziemlich genau mit den von mir durchgeführten Messungen.

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Es ist meine eigene Firma, das Netzwerk wird jedoch nicht von mir gewartet, da ich davon wenig Ahnung habe;=)

Bei mir zuhause habe ich das mit den Inbounds durch Freigaben auf meiner Fritzbox und der entsprechenden Portfreigabe hinbekommen;=)

In diesem Sinne mal besten Dank an alle für die guten Tipps und Infos!

Mit besten Grüßen

Thomas