Eventuell auch von Interesse, ein YT Video von einer theoretischen Physikerin, die ich sehr kompetent finde (Sabine Hossenfelder) zu dem Thema QC, natürlich hier nicht direkt mit BTC Bezug: The Quantum Hype Bubble Is About To Burst - YouTube - sie hat allerdings ein bisschen den Ruf, eine „Spielverderberin“ zu sein, genau darum wirkt sie auf mich wahrscheinlich auch kompetent Ihr Fazit geht ein bisschen in die Richtung, dass QC momentan extrem gehyped sind und eine Menge der Projekte in diesem Bereich wohl wieder verschwinden werden - quantum winter is coming …
Ich schaue ihre Videos auch sehr gerne.
Bzgl. „Quantum Hype Bubble“ und Quantencomputer hatte ich sie bisher immer so verstanden, dass sie die bekannten potentiellen Vorteile natürlich nicht abstreitet. Also solche Algorithmen wie wir sie hier diskutieren, aber auch andere wie z.B. den Quantenschlüsselaustausch.
Sie stört es nach meinem Verständnis nur, dass zum Einsammeln von Drittmitteln erstens utopische Vorteile skizziert werden, die so vielleicht niemals eintreffen werden, und zweitens die Anwendung mancher Technologien in Bereichen untersucht wird, in denen das Overkill ist und die Kosten in keinem Verhältnis zum Nutzen stehen.
Die sogenannte „Quantum Supremacy“ wird z.B. sicher in spezifischen Anwendungsfällen irgendwann existieren oder existiert schon heute geringfügig.
Allerdings wurde sie von Google ja angeblich vor einigen Jahren schon praktisch demonstriert, wobei der Quantencomputer um viele Größenordnungen schneller gewesen sei als heutige Supercomputer. Abgesehen davon, dass das aber eine rein konstruierte, künstliche Anwendung war, kommt heute langsam heraus, dass man auf Supercomputern mit den richtigen Algorithmen fast genauso schnell gewesen wäre (Quelle).
Diese ständigen Übertreibungen, um sich „besser“ zu präsentieren und Investoren zu überzeugen, nerven einfach, gehören heute aber leider dazu.
Die Diskusion erinnert mich sehr an die Unknown Unknowns und die Known Unknowns.
Viele der Quantencomputer-Vorteile bzw. deren Angriffssenarien sind bekannt aber noch nicht wirklich realisierbar. Wie und wann das realisierbar wird ist unbekannt. das sind die known Unknowns, also die bekannten Unbekannten. Dinge die denkbar/durchdacht sind aber (noch) nicht realisierbar sind.
Dann gibt es die Unknown Unknowns, also Dinge die wir uns noch garnichts vorstellen können, zB. weil uns einfach Wissen fehlt. ZB. wusste vor 200 Jahren noch niemand was ein Schwarzes Loch ist und deswegen konnte noch keiner darüber nachdenken. Oder wie Elektrizität oder Halbleiter funktionieren war im Mittelalter schlicht undenkbar oder hexerei.
Das Problem von Bitcoin ist, dass einige der Sicherheitsmerkmale nicht bewiesenermaßen sicher sind. Beispiel der Hashalgorithmus. Nur weil es noch keiner geschafft hat ihn zu knacken bedeutet das nicht dass dieser nicht knackbar ist. In erster Linie ist das ein bekanntes unbekanntes Problem, da wir darüber Nachdenken können und uns schonmal andere Algorithmen zurechtlegen können für den Fall dass zB: Quantencomputer eine Sicherheitsbedrohung darstellen.
Aber solange wir Algorithmen verwenden, die nicht Bewiesenermaßen sicher sind, dann kann es immer ein unbekanntes und/oder unbedachtes Ereigniss geben, dass die Sicherheit von Bitcoin gefärdet.