Könnten libertäre Ideen die nächste große Revolution seit der Aufklärung auslösen?

Im Folgenden möchte ich einige vorläufige Gedanken teilen. Es handelt sich dabei nicht um abschließende Ideen oder Argumente, sondern um eine These, die noch weiter ausgearbeitet oder kritisch hinterfragt werden kann.

Kurzfassung (KI)

Freiheitliche Bewegungen gab es schon immer – als Keim in der Gesellschaft, der unter günstigen Bedingungen aufblüht und manchmal in revolutionären Umbrüchen mündet. Ich vertrete die These, dass Freiheit der wichtigste Nährboden für Fortschritt und Wohlstand ist. Ideen entstehen überall – entscheidend ist, ob sie in einem Umfeld der Toleranz und Freiheit gedeihen können. Historisch war das der Schlüssel zur Stärke Europas und der USA.

Doch diese Grundlagen werden zunehmend unterschätzt. In der EU dienen autoritäre Regime wie China in manchen Bereichen, etwa beim digitalen Euro, als Vorbild. Massenüberwachung und Bevormundung nehmen zu – wir entfernen uns von den Prinzipien, die uns einst erfolgreich machten. Der Wohlstand autoritärer Staaten wie China entsteht nicht wegen, sondern trotz fehlender Freiheit. Ihr Potenzial bleibt gehemmt, da Macht und Kontrolle über individuelle Entfaltung gestellt werden.

Die Welt besitzt heute enormes, aber gebremstes Potenzial. Politische Systeme weltweit ähneln sich zunehmend in ihrer Freiheitsbeschränkung. Doch genau darin liegt eine Chance: Wenn ein Land den Mut findet, diese Fesseln zu sprengen und Freiheit konsequent zu fördern, wird es wirtschaftlich und gesellschaftlich schnell aufsteigen. Dies könnte ein globales Wettrennen um libertäre Systeme auslösen – ähnlich wie der Wettbewerb um Bitcoin, der einst belächelt wurde und nun an Einfluss gewinnt.

Bitcoin symbolisiert diesen Wandel. Es steht für Freiheit und Selbstbestimmung – und beweist, dass selbst mächtige zentrale Strukturen letztlich nicht stärker sind als eine überlegene Idee. Was heute utopisch wirkt, kann Realität werden: eine Welt, in der Länder miteinander konkurrieren, wer ihren Bürgern die meiste Freiheit gewährt – und damit ein neues Zeitalter des Fortschritts einleitet.

Ist eine libertäre Revolution unvermeidlich?

Ausführlichere Variante aufklappen (mein Text ohne KI)

Es gab schon immer gewisse freiheitliche Bewegungen. Der Keim ist immer in irgendeiner Form in der Gesellschaft vorhanden. Und es gab wiederkehrende Phasen in der Menschheitsgeschichte, die diesem Keim einen guten Nährboden gaben. Es wuchs und mündete in einigen Fällen in revolutionären Veränderungen. Manchmal langsam und allmählich, und manchmal brach es, ähnlich wie bei der Französischen Revolution, schlagartig durch.

Gleichzeitig vertrete ich die These, dass die freiheitlichen Tendenzen den besten Nährboden für Fortschritt und Wohlstand bringen, selbst wenn es einige temporäre oder auch dauerhafte Herausforderungen mit sich bringt. Es gibt sehr viele Faktoren für Fortschritt und Wohlstand. Aber Freiheit ist eine Grundvoraussetzung, damit überhaupt Raum für neue Möglichkeiten entstehen kann. Menschen haben immer wieder kluge Ideen. Ob in Afrika, China, Russland, Europa oder Amerika. Aber entscheidend ist oft, ob diesen Ideen die notwendige Toleranz und Freiheit geboten wird, damit es überhaupt erprobt werden kann. Ich denke, das ist auch die Grundlage für die Vorherrschaft in Europa und den USA gewesen. Es ist keine einfache Formel, vielmehr eine Tendenz, die aber über lange Zeiträume große Wirkungen in Gesellschaften entfalten kann.

Ich denke, diese Grundlagen wurden über die Zeit immer mehr unterschätzt, und durch gegenläufige Interessen wurde die Freiheit immer weiter eingeschränkt. Wir haben einen Zustand erreicht, wo in der EU das autoritäre chinesische Regime in einigen Bereichen, wie dem digitalen Euro, als Vorbild und Berater dient. Auch wird die repressive Politik und Massenüberwachung im Westen oft genutzt, um zu argumentieren, dass man eigentlich nicht viel besser sei als die autoritären Regime in Afrika oder Asien. Auch wenn es vielleicht etwas übertrieben ist, kommt der Vorwurf wahrscheinlich deswegen, weil es eben erschreckende Adaptionen einer autoritären Politik im Westen gibt. Wir steuern also immer mehr weiter weg von den freiheitlichen Grundlagen, die diese Regionen aber historisch gesehen so erfolgreich gemacht haben.

Warum werden Länder wie China wohlhabender und mächtiger, trotz wenig Freiheit? Ich denke, es ist ähnlich wie mit der Inflation und dem Fortschritt. Die Antwort darauf lautet, dass der Fortschritt nicht wegen Inflation stattfindet, sondern trotz Inflation. Aber eben in gehemmter Form, ohne dass wir merken, wie stark es gehemmt wird. Ich denke, so verhält es sich auch mit der Freiheit. Ein Land kann sich auch dann weiterentwickeln, wenn es eine autoritäre Politik hat und die Freiheit wenig Wertschätzung erfährt. Allerdings entgeht dieser Gesellschaft sehr viel Potenzial, und die Weiterentwicklung könnte unter freiheitlichen Bedingungen noch viel stärker ausfallen. Die politische Führung eines Landes weiß es entweder nicht besser, aufgrund bestimmter vorherrschender Ideologien, oder aber opfert bewusst einen großen Teil des Potenzials, um dafür die eigene Machtposition zu sichern.

Ich glaube, dass die Welt aufgrund des technologischen und allgemeinen Fortschritts eigentlich ein größeres Potenzial hat, aber dieses Potenzial ist gehemmt aufgrund von politischen Systemen, die sich in verschiedenen Varianten weltweit etabliert haben, aber sich im Grundwesen immer stärker ähneln. Der Mangel an Freiheit und das Ausmaß an wachsender Bevormundung schafft weltweit Nachteile. Aber dort, wo ein Nachteil ist, ist auch ein Vorteil, genau dann, wenn der künstlich erzeugte Nachteil wegfällt. Es sieht vielleicht noch nicht danach aus oder nur in kleinen Nuancen, aber ich denke, wir steuern auf eine Zukunft, wo es eine Art Wettrennen um libertäre Systeme geben wird. Ähnlich wie die Prognose, dass es ein Wettrennen darum geben wird, möglichst viel Bitcoin zu akkumulieren. Und ähnlich wie bei Bitcoin sieht es erstmal gar nicht danach aus und vor paar Jahren sah die Situation für Bitcoin noch schwieriger aus.

Die Pioniere dieser Entwicklung werden eine historisch besondere Gelegenheit nutzen können. Ein Land, das mit der Bevormundung und Freiheitseinschränkung bricht und bestrebt ist, die Freiheit zu maximieren, wird ziemlich schnell den anderen Ländern wirtschaftlich und dann allmählich politisch überlegen sein. Und ab einem gewissen kritischen Punkt kommt dann die Einsicht, dass die Nachahmung dieser libertären Ideen ebenfalls viel Wohlstand bringt. Und so könnten die Länder eines Tages sogar darum konkurrieren und damit werben, noch freiheitlicher zu sein als die Konkurrenz. Damit würden wir in ein neues Zeitalter eintreten. Ein erneuter Wendepunkt, ähnlich wie der Bruch mit den Monarchien in Europa. Aber durch moderne Informationsnetzwerke könnte diese Revolution viel schneller ablaufen, als die historischen Vorgänger. Und natürlich wird es Gegenwind geben, und natürlich werden die Pioniere dieser Entwicklung bekämpft.

Bitcoin spielt dabei eine wichtige Rolle. Denn es verkörpert freiheitliche Werte, und der Widerstand dagegen war und ist massiv. Aber die Menschen machen nun die Erfahrung, dass das Blatt sich allmählich wendet. Das Unglaubliche scheint möglich zu sein. Bitcoin bricht den Widerstand, und die Adoption nimmt neue Ausmaße an. Das wird den Optimismus der libertären Bewegung stärken. Die meisten Menschen halten eine extrem freiheitliche Gesellschaft für äußerst unrealistisch und die Macht der zentralistischen Kräfte quasi für unendlich. Aber Bitcoin zeigt, dass eben das nicht zutrifft und die Wende möglich ist, so schwer und unwahrscheinlich es am Anfang auch aussehen mag. Die Spieltheorie geht eben auf und die natürliche Selektion stärkt die Ideen, die besser sind. Manchmal treffen überlegene Ideen aber auf schlechte Ideen, die aber sehr viel Boden gewonnen haben. Dadurch mag der Eindruck entstehen, dass die zentralistischen Ideen stärker seien. Es braucht seine Zeit, bis die riesigen Eisberge, die vergangene gute und schlechte Ideen darstellen, Platz machen für neue, bessere Ideen.

2 „Gefällt mir“

Gute Gedanken. Ich denke, bei bestimmten Entwicklungen gibt es immer Gegenbewegungen. Entscheidend wird sein, inwiefern Menschen aus dem einem System ins andere kommen können. Ausreisebeschränkungen, Ausgrenzung aus dem Bezahlsystem, kapitalflucht verhindern, überhaupt Kapital haben, um ein Land verlassen zu können usw…

Weil dafür ein paar entscheidende Dinge zusammenkommen müssen.

1. Erfindungen werden statistisch von jungen Männern in ihren frühen 20er gemacht. Es braucht also entsprechendes Bevölkerungswachstum. Also viele viele viele junge Männer, damit unter dieser Masse auch ein paar Genies wahrscheinlich werde.

2. Das alleine reicht natürlich nicht, wenn man diese nicht fördert. Man braucht also ein entsprechendes Bildungssystem.

3. Damit diese Genies ihr Genie auch in den Dienst der Gesellschaft/Staates stellen, braucht es eine entsprechende nationale/patriotische Gesinnung. Das ist zwar nicht unbedingt grundsätzlich eine Bedingung für den Fortschritt per se, ist aber notwendig, wenn wir davon sprechen, dass Staaten “wie China wohlhabender und mächtiger” werden.


Du sitzt ein paar Irrtümern auf. Der größte Fortschritt wurde nicht in Systemen von Freiheit gemacht wie du sie offenbar definierst. Also in System mit minimalen staatlichen Einfluß usw.

Die Europäer haben in der Moderne der Welt aus den obigen Gründen ihren Stempel aufdrücken können. Sie hatten eine Bevölkerungsexplosion und Elitenförderung durch die Elite selbst, weil diese erkannt hatte, dass komplexere Staatengebilde auch fähige Menschen braucht um diese zu verwalten. Deswegen führte man Bildung für die Massen ein.

Die Eliten brauchten untere Eliten zur Verwaltung ihrer Imperien.

Der restliche Bevölkerungsüberschuss der weder fähig war noch in der Wirtschaft gebraucht wurde, der wurde auf den Schlachtfeldern verheizt. Das Britisch Empire hat die Wunderleistung vollbracht genug “Menschenmaterial” hervorzubringen um in der Heimat die Industrie und Wirtschaft am laufen zu halten und gleichzeitig die halbe Welt zu kolonialisieren und sie zu verwalten.


Das ist weder möglich mit Steinzeittechnologie noch in einem libertären System oder so etwas.

Im Gegenteil. Eine libertäre Welt, angenommen, wir hätten diesen Zustand als Ausgangszustand, würde nicht lange so freiheitlich bleiben, weil früher oder später und eher früher als später, sich Organisationen bilden würden, die versuchen würden stärker als die Konkurrenz zu sein.

Ob das jetzt Staaten sind oder Unternehmen/Konzerne ist da ja zweitrangig. Auch das Britisch Empire war letztlich ein Unternehmen. Nämlich die Britische Ostindien-Kompanie.

Das ist falsch. Es genügt, wenn man die Aussicht hat, damit eine produktive Firma aufbauen zu können.

Doch, genau dort war Produktivität und Innovation am größten.

Ich produziere immer zunächst für mich selbst, und meine Familie. Danach für den Bekanntenkreis, die Mitarbeiter, die Komune.

Erst lange später kommt der Nationalstaat, der Steuern mit mehr Ärger als Akzeptanz bekommt, je schlechter er funktioniert.

2 „Gefällt mir“

Lehrt nicht Argentinien unter Milei, dass libertäre Ideen in einem politischen System nicht funktionieren? Es ist eine Frage der Zeit, bis der Libertärste in einem heutigen politischen System einknickt. Die Gründe sind immer die gleichen: eigene Existenz, Selbstverwirklichung.