Schon richtig. Aber hier musst du etwas aufpassen:
Die Nukleonen (Protonen, Neutronen) im Kern eines Goldatoms sind mit einer gewissen Bindungsenergie gebunden. Besser gesagt, diese Energie wird frei, wenn man die einzelnen freien Nukleonen zu einem Kern zusammensetzt.
Das ist im Grunde genau das gleiche, wie wenn Moleküle durch Bindung einzelner Elemente gebildet werden. Möchte man Bindungen wieder aufreißen, also ein Molekül oder einen Kern in seine Bestandteile zerlegen, benötigt man dafür eben genau diese Bindungsenergie.
Bei Molekülen liegt diese in der Größenordnung von > 1 eV (Elektronenvolt) pro Molekül, bei Kernen in der Größenordnung von >> 1 MeV (= 1 Mio Elektronenvolt) pro Kern. Also grob 6 Größenordnungen höher. Deshalb ist das auch nicht so einfach chemisch, z.B. durch Erhitzen mit einer Flamme möglich. In einem Fusionsplasma, wo solche Vorgänge ablaufen, braucht es deshalb höhere Temperatur (> 10 MK) und/oder Druck.
Aber:
Wenn man Moleküle oder Atomkerne in andere Moleküle oder Kerne umwandeln möchte, dann kann es sein, dass die Endprodukte sogar mit stärkerer Bindungsenergie gebunden sind, als das Ausgangsmaterial. Bei der Umwandlung wird hierbei sogar Energie frei.
In diesem Fall muss man nicht die Bindungsenergie aufbringen, um das Ausgangsmaterial zu zerlegen. Stattdessen reicht eine gewisse Aktivierungsenergie, um die Umwandlungsreaktion anzustoßen. Die dabei freiwerdende Energie reicht bei gutem Einschluss des Materials aus, um wiederum Aktivierungsenergie für das restliche Material bereitzustellen.
Die Aktivierungsenergie kann nun um Größenordnungen geringer sein, als die Bindungsenergie.
Gold hat z.B. eine geringere Bindungsenergie pro Nukleon, als die meisten leichteren Elemente. Man muss die Umwandlung eines Kerns also nur anstoßen. Beispielsweise wie von @Hodler erwähnt durch Neutronen, wobei die Wahrscheinlichkeit für den Neutroneneinfang so gering ist, dass man sehr viele Neutronen benötigt (z.B. Kernspaltungs- oder Kernfusionsreaktor).
Beim Gold werden hierbei allerdings keine weiteren Neutronen frei, so dass keine Kettenreaktion stattfindet. Man kann also keine sich selbst erhaltende Reaktion anstoßen.