Ich würde auch eher @mapleloopsong zustimmen, obwohl ich zugegebenermaßen keine Ahnung von Ordinals habe.
Es ist doch eine prinzipielle Frage, ob man Satohis irgendetwas zuordnen kann. Ähnlich wie bei der Diskussion von grünen oder schmutzigen Satoshis, die wir in den letzten Jahren hin und wieder hatten.
Auf der Blockchain befinden sich doch grob gesagt nur Transaktionen und Outputs als eigenständige und referenzierbare Objekte. Selbst Inputs sind praktisch nur vorherige Outputs. Outputs sind also referenzierbar. Satoshis, als ganzzahlige Eigenschaft eines Outputs, sind aber kein eigenständiges, referenzierbares Objekt.
Man kann also einem Output Eigenschaften zuordnen. Aber durch jede Transaktion mit mehreren Inputs werden die Eigenschaften der UTXOs durch das „In einen Topf werfen“ mit anderen UTXOs verwässert.
Man könnte allen Outputs einer Transaktion den Mittelwert der Eigenschaft der Inputs zuordnen. Wenn einen die Verwässerung nicht stört, kann man auf diese Weisen natürlich immer gewisse Eigenschaften zuordnen. Aber diese werden sich irgendwann zwischen allen Coins ausmitteln. Sowohl die ursprüngliche Mining-Energie, als auch eine kriminelle Verwendung (Verwässerung z.B. sogar gezielt durch Coin Joins).
Nur wenn man immer nur einen einzelnen UTXO transferiert, wird dieser nicht verwässert und allen Outputs sowie der Fee könnte man dieselbe Eigenschaft zuschreiben. Strenggenommen wird die Eigenschaft aber jedes Mal auf einen neuen UTXO übertragen, der dabei durch die Fee auch jedes Mal kleiner ist als sein Vorgänger.
Das schlagende Argument, insbesondere in Hinblick auf Betrag und Art der aufgewendeten Energie, ist für mich allerdings immer folgendes:
Es wird laufend Energie im Netzwerk aufgewendet, um das Netzwerk zu sichern, inklusive alter UTXOs, die noch nie bewegt wurden. Das wird auch noch so sein, wenn es irgendwann keine relevante Subsidy mehr gibt.
Bleibt ein grün bzw. mit wenig Energie geminter Bitcoin also umweltfreundlich bzw. unsicher, auch wenn er anschließend Jahre lang mit Kohlestrom bzw. mit viel Energieaufwand gesichert wird?
Um nochmal ein Bild zu bemühen:
In der Bitcoin Blockchain gibt es zu jedem Zeitpunkt einen Satz von Münzen, die man ausgeben kann (UTXOs). Diese haben fast alle unterschiedliche Beträge, und die Größe der Münzen ändert sich praktisch bei jeder Transaktion.
Vergleichen kann man das mit einer im Gesamtgewicht begrenzten Menge an Goldmünzen, die im Umlauf sind und alle unterschiedlich schwer sein können. Nehmen wir an, dass das Gold um diese herzustellen mit unterschiedlichem Energieaufwand abgebaut wurde.
Die Frage ist also, ob diese Münzen dadurch auch unterschiedlich wertvoll bleiben.
In unserem Beispiel ist es äquivalent zu Bitcoin so, dass man bei jeder Bezahlung die notwendigen Münzen in einen Schmelztiegel werfen muss. Dann wird alles zusammengeschmolzen und nach Wunsch des Bezahlenden in neue Münzen gegossen. Eine kleine Menge Gold wird dabei jedes Mal abgezwackt, um das Aufschmelzen, sowie die sichere Verwahrung aller existierenden Münzen zu bezahlen.
Im Laufe der Zeit werden die Eigenschaften durch das ständige Zusammenschmelzen vermischt. Die einzelnen Goldatome sind durch die Schmelzvorgänge nicht mehr einzeln nachverfolgbar. Außer man ist ein Münzsammler, der diese nicht ausgibt, oder immer nur diese eine Münze einschmilzt und abzüglich des Gebührengolds neu prägt.
Dazu kommt die Tatsache, dass nicht der Erzabbau, sondern auch die jahrzehnte- oder jahrhundertelange sichere Verwahrung, sowie das Einschmelzen Energie benötigen. Auch eine Münze, die ursprünglich sehr energiearm hergestellt wurde, verbraucht also durch ihre Verwahrung in Sicherungsanlagen laufend Energie.