Ich habe mich letztens mit jemanden Unterhalten der mir sagte er Investiere in ETFs (All in „Vanguard FTSE All-World High Dividend Yield UCITS ETF (Dist)“), ist es überhaupt noch investieren, wenn man einfach nur stur einen ETF kauft, welcher den Markt nachbildet? Ist das nicht einfach nur sein Geld in den Markt werfen und darauf hoffen, dass es sich vermehrt? Dann hat er mir noch ganz stolz erzählt, dass er ja 1-2 % Ausschüttungen (vor Steuer) vom ETF pro Jahr bekomme. Dass die Inflation mehr als das doppelte ist scheint ihn nicht zu interessieren, da er ja nun mehr Euros hat. Das die jetzt weniger Kaufkraft haben ist im nicht einmal selbst aufgefallen.
Was ist los mit solchen Leuten.
Ach ja und übrigens, Bitcoin finde er ja so schlecht, da dieser ja soviel Strom benötige. Das habe er aus den Medien gehört.
Puh, einiges muss hier ergänzt werden:
Neben der Ausschüttung steigt auch der Kurs des ETF. Renditen zwischen 5 % und 8 % sind durchaus im langen Mittel realistisch.
Der Markt in einer kapitalistischen Gesellschaft wächst. Langfristig setzt unser Finanzsystem darauf, dass der Markt in Summe wächst, was jedoch natürlich nicht für Einzelwerte gelten muss.
Ich investiere (ja, das Wort passt hier meiner Meinung nach besser, als bei dem Kauf vom BTC) ebenfalls in ETFs und hodle parallel BTC. Diversifiziert ist mir lieber. Man bekommt hier ggf. nicht die maximale Rendite, minimiert aber auch einen Totalverlust durch Clustern. Nur BTC ist Clustern und durchaus als riskant zu bewerten.
Investieren meint das Anlegen von frei verfügbarem Kapital bzw. Vermögen mit dem Ziel der Minderung der Bargeldhaltung sowie der Erzielung eines Wertzuwachses.
Wenn dieser jemand es aus diesem investiert, dann ist es investieren.
Das liegt in der Betrachtung und Bewertung des Subjektes. In jedem Fall wird es dem Markt nicht entzogen und kann somit für Investitionen genutzt werden.
Aus psychologischer Sicht nicht unattraktiv. Und ein Unternehmen muss sich Dividenden auch erstmal leisten können. Aus Steuersicht natürlich nicht immer sinnvoll (alles über Freibetrag).
Ist natürlich von dem Warenkorb abhängig, den man nutzt. Aber historisch betrachtet sind diese Inflationsraten der letzten Jahre ja nun auch eher ungewöhnlich. Aber klar, die Geldmengenausweitung über Corona wird eben jetzt immer deutlicher.
An sich ist das schon ein besserer Ansatz, als einfach nur irgendwas zu kaufen.
Man setzt halt darauf dass der Markt die Unternehmen richtig einpreist.
Und da Unternehmen anders als Fiatgeld Sachwerte sind, ist das schon eine gute idee.
So kann man der Inflation entgehen.
Die 1-2% ausschüttung sind ja nicht alles.
Aber:
Ich find All-World garicht so gut, weil das Risiko dass z.b. Chinesische Aktien praktisch gesehen auf 0 gehen, (analpg zu russland) ist für den Chinesischen Investor anders als für mich.
Daher kann der Chinesiche Investor das Risiko nicht einpreisen für mich.
Daher würd ich dann doch msci world kaufen.
Der S&P 500 steigt ungefähr so viel wie die geldmenge steigt. Das „hier wird wert geschaffen“ gerede der Aktienfans ist daher eher eine rationalisierung im nachhinein als eine erklärung für die performance von aktien. Aktien steigen vor allem weil 1% von apple auch bei geldmengenausweitung immernoch 1% von apple sind. Weniger wegen Wertschöpfung.
Aktien kann man nicht in self-custody halten.
Aktien sind ein viel älterer Markt, Bitcoin hat mehr wachstumspotenzial.
Ja das ist sogar sehr schlaues Investieren so. Da man ja in fast alle Firmen der Welt investiert mit nur einem ETF. Das mit dem Wertzuwachs von einem ETF hast du nicht verstanden das eine sind die Dividenden das andere sind die Kursgewinne. Und erst damit kann man ausreuchnen ob man mehr oder weniger als den Inflationsausgleich bekommt.
@Amsel der Anteil der chinesichen Aktien im FTSE-All world sind 3.24% das ist halt das Prinzio der Risikostreung.
ps. Es ist immer gut nicht alle Eier in einen Korb zu legen.
Ich verstehe nicht, was für ein Instrument du da eigentlich herzeigst – in deinem Chart ist der derzeitige Kurs etwa 5% höher als das pre-COVID-Hoch.
Der echte Vanguard FTSE All-World UCITS ETF (Dist) ist dagegen derzeit ca. 18% über dem pre-COVID-Hoch.
Das ist aber immer noch irreführend, weil man bei der Beurteilung eines Investments Ausschüttungen als reinvestiert annehmen sollte. Dann ist der Vanguard FTSE All-World UCITS ETF derzeit tatsächlich ca. 27% über dem pre-COVID-Hoch.
Ah das erklärt es dann. Je höher die Ausschüttungen, umso geringer natürlich der Kursanstieg.
Wenn man allerdings die Ausschüttungen als reinvestiert betrachtet, was man tun sollte, ist dieser ETF derzeit auch immer noch ca. 19% über dem pre-COVID-Hoch. Aber natürlich schneidet man sich ein bisschen ins eigene Fleisch, wenn man genau die Tech-Werte aus dem Portfolio ausschließt, die ihre Gewinne in Wachstum reinvestieren, und stattdessen nur Firmen ins Portfolio nimmt, die keine Ahnung haben, wie sie ihre Gewinne sinnvoll verwenden könnten, und deshalb hohe Dividenden zahlen.
Das mag evtl. sinnvoll sein, wenn man wo lebt, wo Dividenden irgendwie besonders steuerbegünstigt sind, aber es klingt für mich jetzt auch eher so, als hätte dein Gesprächspartner sine Prioritäten nicht gerade, wenn er gerade auf Dividenden so stolz ist (die er dann wahrscheinlich gar nicht reinvestiert).
Außer vielleicht, er ist schon in Rente und sieht die Ausschüttungen einfach als ein automatisches Entsparen, um das er sich nicht weiter kümmern muss.
Ich glaube ETFs wurden erfunden damit die Finanzindustrie an den Gebühren verdienen kann. Das Argument des Diversifizierens ist glaube ich nur vorgeschoben, um eine Notwendigkeit zu suggerieren. Ich denke man handelt schlauer und bewusster wenn man sich einfach ein paar Aktien aussucht und sie für immer hält. Solide Unternehmen gehen ja nicht einfach pleite. Meine Meinung.
Also die ETFs wurden hauptsächlich für institiunelle Anleger entworfen es ist ein segen für Kleinanleger das man diese auch für sie zugänglich gemacht wurden.
Der diskutierte Fond hat 1844 Positionen und kostet dich 0,29 TER das sind 29 Euro für 10.000 Euro und hat die letzten 10 Jahre ~7% gemacht wenn man die Dividenden reinvestiert.
Wenn du sowas in etwa selbst nachbauen willst must du mind. in 50 Aktien investieren die du erst mal finden betreuen musst.
Nochmal zu Ausgangsfrage
Was ist los mit solchen Leuten.
Findest du das jetzt wirklich schlimm bzw. falsch in sowas zu investiren? Zu was würdest du ihm den raten?
Finde ich nicht schlimm kann natürlich machen was er will aber wenn die Inflation höher ist sollte man sich halt nicht unbedingt über 1 - 2 % so freuen.
Der High dividend etf ist ein fall für sich.
Aber ein klassischer marktgewichteter ETF investiert ja nicht blind sondern bildet halt den markt nach und nutzt ja so dessen „intelligenz“.
Wobei ich finde das das für weltweite ETFs schon nicht mehr gilt, weil z.b. für einen chinesen eine chinesische aktie andere risiken hat als für mich, daher kann der markt schlechter das Risiko einpreisen.
Aber S&P 500 oder msci world, da passt es.
Also wenn aktien, dann ist das schon das beste finde ich.
Witzig ist aber das keiner das wirklich machen will, selbst die ETF-jünger wie z.b. finanzfluss, wollen immer irgendwie den markt schlagen.
z.b. mit dem 70/30 (30% schwellenländer) portfolio.
Wo dann einfach mal „eigenhändisch“ der schwellenländeranteil auf 30% angehoben wird.
Also einerseits wird der ETF angepriesen, zurecht, andererseits meint man man wäre schlauer als der markt. Weil sonst wäre das thema aktien auch zu einfach und das will ja keiner.
Bei kryptowährungen find ich den etf ansatz, der alle kryptowährungen nach marktgewichtung kauft aber quatsch, weil da anders als bei nem regulierten aktienmarkt garnicht klar ist was die richtige marketcap von einem coin ist.
Da mach ich nur Bitcoin.