Ist es überhaupt sinnvoll Bitcoin in kleinen Mengen mit Sparplan zu kaufen ? Sehr hohe Transaktionsgebühren

Hintergrund:

Ich hatte einen wöchentlichen Bitcoin-Sparplan über 25 Euro. Die für 25 Euro gekauften Bitcoin wurden dann immer automatisch an meine Hardware-Wallet (Ledger) geschickt. Als rund (ich glaube) 650 Euro beisammen waren, wollte ich die Bitcoin von Ledger auf meine neue BitBox schicken.
Um nicht zu hohe Kosten zu zahlen, habe ich bei mempool - Bitcoin Explorer abgewartet, bis die dort angezeigten Transaktionsgebühren bei 26 sat/vB waren (höchste Priorität).

Als ich dann den Transfer durchführen wollte, wurden bei Ledger aber 88 sat/vB als Transaktionsgebühr festgelegt (mittlere Priorität). Das waren dann umgerechnet gesamt 45 Euro Transaktionsgebühren. Auch weiteres Abwarten hat da nichts gebracht. Das sind immerhin 7 Prozent der gesamten BTC-Summe.
Hier im Forum hat mir mal jemand erklärt, dass viele kleine Transaktionen, die man im Lauf der Zeit „ansammelt“ zu genau solchen Problemen führen können. Habe ich das damals richtig verstanden ?

Falls ja, dann müsste man eigentlich von den bei Aktien bekannten DCA-Sparplankäufen mit kleinen Beträgen dringend abraten.

Gerne meine Gedanken korrigieren, falls ich hier was falsch verstanden haben sollte.

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Entscheidend ist eher, dass du nicht jeden kleinen Betrag rüber zu deiner HWW transferierst, da du sonst zu viele kleine UTXOs ansammelst. Du kannst also deinen 25€ Sparplan ausführen, jedoch würde ich erst ab einer größeren Menge diese zu einer Transkation in Cold Storage packen (zB. bei 1-2 Mio Sats).

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Deshalb nutze ich einen Sparplan bei Bison. Ich sammele da dann über mehrere Monate erstmal eine gewisse Summe an Sats. Die Übertragung auf meine Hardwarewallet kostet dann nichts und ich habe hinterher auf meiner Hardwarewallet keine zu kleine Stückelung.

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Ich mache es mittlerweile bei 21Bitcoin und bei Relai. Bei Relai transferiere ich selbst und bei 21Bitcoin kann man die Transfergröße einstellen, sind aktuell 2 Mio. Sats bei mir. Der Thread sollte einfach eine Warnung für Anfänger sein, dass es nicht so läuft wie bei Aktien, dass man einfach bequem bspw. jeden Monat oder jede Woche mal 25 Euro kauft und wo hinschickt, das funktioniert hier anders und man kriegt so recht schnell horrende Gebühren zusammen.

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@sutterseba hat da einige sehr gute Beiträge dazu geschrieben und die Problematik hast du aus meiner Sicht richtig verstanden.
Unter anderem hier:

Zumal du halt erst alle kleinen Beträge auf eine HW gesendet hast → dadurch kleine UTXOs generiert hast. Im Anschluss mussten diese alle wieder zusammengefasst werden, um von HW1 (Ledger) auf HW2 (Bitbox) gesendet zu werden. Weiterhin konntest du auch die Kosten pro vbyte nicht selbst einstellen (scheint ja von Ledger vorgegeben)… ergo wurde es sehr teuer.

Allgemein ist hier ein Trade-Off: Will man DCA (in recht kleinen Beträgen) mit seinen Vorteilen nutzen und gleichzeitig nicht zu viele kleine UTXOs aufbauen, dann muss man das Geld länger auf einer Börse lassen, bevor es zur HW gesendet wird.
→ Daher hat man für diesen Zeitrahmen nicht die Kontrolle über die eigenen Bestände, bis sie an die HW gesendet sind. Sollte die Börse eine Non-Custodial Wallet bereitstellen, dann hat man die Kontrolle, aber eben auch die kleinen UTXOs.
→ Hilfreich ist es, wenn man zumindest die Transaktionsgebühren pro vbyte einstellen kann. Mit Blick auf den mempool, kann man hier dann tatsächlich einen günstigen Zeitpunkt für den HW-Transfer wählen.
→ Alternativ helfen auch Börsen, die für die Auszahlung nichts verlangen (da sind dann wahrscheinlich die Preise z.B. durch den Spread höher).

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Letzten Endes gibt es halt nur zwei Möglichkeiten: entweder man sammelt erst beim Broker/Exchange einen entsprechenden Betrag an oder man muss irgendwann seine UTXOs konsolidieren. Bei Lösung Eins, steigt natürlich das Ausfallrisiko, ärgerlich, wenn man über einen sehr langen Zeitraum kleinere Beträge anspart und die dann weg sind.
Bin mal in meiner Historie zurückgegangen und ehrlich gesagt, habe ich keine Transaktion mit derart hohen Gebühren gefunden. Meist im Promillebereich. Du nutzt aber schon mehrere Inputs, um deine UTXOs zusammenzufassen, oder?

Ich kaufe automatisiert mit eigenem Sparplan-Bot über Kraken und zahle mir den Betrag bei Summe X auf ein Non-Custodial Wallet aus. So bleiben die gesamten Kosten akzeptabel. Broker sind zwar benutzerfreundlich, aber als kostenbewusster Investor würde ich nicht mehr als 0,5% pro Transaktion bezahlen wollen

Eine andere Möglichkeit wäre einfach nicht so oft zu kaufen. Die Sparpläne sehen das zwar so vor. Aber gerade wenn der Bitcoin-Kurs über längere Zeit stagniert, ist es nicht so wichtig, ob man wöchentlich, monatlich oder alle 2-3 Monate kauft.

Gerade wenn es kleinere Beträge sind, finde ich macht es wenig Sinn den Durchschnitt geringer Kursschwankungen mitnehmen zu wollen. Ob man für 100€ einmal im Monat kauft oder verteilt in 4x 25€ macht meiner Meinung nach keinen großen Unterschied. Außer eben dass man viele kleine UTXOs ansammelt.

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Bei Ledger Live gibt’s jeden Monat einen Happy BuyDay, da fallen dann 24h keine Gebühren an. Den nutze ich dann zum nachkaufen über Coinbase und hab meine Sats auch direkt auf der HW.

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Wenn man regelmäßig kleine Beträge kaufen möchte, dann sollte man vielleicht mal einen Blick auf die BSDEX in Stuttgart werfen. Die Auszahlung der BTC’s ist kostenlos und der Spread liegt in der Regel bei 0,1 - 0,2%. Die Transaktionsentgelte betragen 0,20 % (Maker-Fee) oder 0,35 % (Taker-Fee). Das Mindestentgelt je insgesamt ausgeführter Order beträgt 0,01 €.

Damit geht es dann schon deutlich günstiger. Allerdings muss man sich um seinen Sparplan selber kümmern - den bietet die BSDEX bislang noch nicht an.

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Man kann auch DCA machen und erstmal in einer Lightning-Wallet „sammeln“. Das ist aber natürlich nur mit einer self-custodial Wallet wirklich sinnvoll, sonst kann man die BTC ja auch gleich beim DCA-Service liegen lassen, da man einer dritten Partei vertrauen muss. Und bei den self-custodial Lightning-Wallets hat man dann das Problem, dass man keine inbound-Liquidität hat, was dazu führt, dass man für jede Auszahlung auf die eigene Lightning-Wallet on-chain Gebühren für die Eröffnung eines Kanals bezahlen muss.

Um das zu verhindern, muss man also Inbound Liquidität einkaufen (Breez plant das, ob es diese Möglichkeit woanders schon gibt, weiß ich nicht), weiß aber nicht wie günstig das geht…

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On-Chain-Transaktionen sind in der Regel zu teuer für kleinere Beträge.

Am Besten lässt du dir deine sats über lightning auszahlen. Danach kannst du jeden Monat oder alle paar Monate deine sats mit einer einzigen On-Chain-Transaktion an deine Hardware Wallet senden.
Wenn du das jeden Monat machst zahlst du vier mal weniger Gebühren und hast vier mal weniger UTXOs auf der HW als bisher. Wenn du das nur alle paar Monate machst sparst du natürlich noch mehr.

Ein weiterer Vorteil ist, dass es so schwieriger ist die Coins auf der deiner HW mit deiner Identität zu verknüpfen.

Wenn du dich noch nicht so gut mit lightning auskennst, dann probier das am besten erstmal mit einer geringeren Menge und nimm dann größere Beträge, wenn du dich sicherer fühlst.

@ultrasoundsecurity
Hm ja, hätteste mal meinen Beitrag gelesen :smiley: