Ist Bitcoin auf unser Sonnensystem beschränkt?

Hallo,

mich beschäftigt eine Frage zur langfristigen Entwicklung von BTC:
Ist Bitcoin langfristig durch die Lichtgeschwindigkeit auf unser Sonnensystem beschränkt?

Denn Mining kann ja nur innerhalb von etwa 10 Lichtminuten um das Flächenzentrum der gesamten Hashrate des Netzwerks gültige Blöcke beitragen. Wenn man weiter entfernt mined, dann dauert die Synchronisation von neuen Blöcken lange und gefundene Blöcke erreichen den Rest des Netzwerks zu spät und werden ungültig.
Full-Nodes können zwar in beliebiger Entfernung betrieben werden aber die Synchronisation und Transaktionsdauer steigen stark.

Heißt das, dass langfristig Bitcoin Mining nicht aus unserem Sol-System raus kommt und es dann ein Hardfork pro kolonialisiertem Sonnensystem gibt?

Was denkt ihr, wie man Bitcoin für die gesamte Galaxiebevölkerung skalieren kann?

1 „Gefällt mir“

Man müsste die Blockzeit tatsächlich erhöhen. Wenn es soweit ist und es alle wollen, ist die Umsetzung kein Problem, sollte es in tausenden von Jahren irgendwann dazu kommen.

Im kleinen Maß könnte das funktionieren. Aber wenn man möchte, dass man überall in der Galaxie minen kann, müsste man die Blockzeit so groß machen, dass Full-Nodes an beiden Enden sich synchronisieren können. Das würde aber bei einem Galaxiedurchmesser von 1.13 * 10^21 km eine Blockzeit von 120.000 Jahre bedeuten. Ich denke nicht, dass das die Lösung ist.

3 „Gefällt mir“

Ich könnte mir vorstellen, dass es weitere langsamere Settlementlayer unter Bitcoin geben könnte, die Blockzeiten von 10y, 1.000y, 100.000y haben und in den nächst langsameren settlen. Oder man verabschiedet sich von einem galaktischen Bitcoin und macht einen lokalen pro Sternen-system.

1 „Gefällt mir“

Das traditionelle Finanzsystem funktioniert dann aber auch nur bedingt, wenn es mehrere Jahre auf eine Transaktion warten muss und das Geld in der Zeit nicht arbeiten kann.

1 „Gefällt mir“

Könnte man die Blockzeiten auch im Hauptlayer vergrößern um zumindest unser Sonnensystem abzudecken?

Vielleicht senden wir unsere Informationen auf Galaxy Ebene irgendwann über Wurmlöcher.
Wäre sowas in ferner Zukunft denkbar?

Interessantes Thema

Ich denke, das wird sich einfach forken, so wie bei der Evolution durch die Trennung von Amerika und Europa die Tiere nach gleichen Gesetzmäßigkeiten weiterentwickelt haben und es dann in Amerika Bisons und in Europa Wisente gibt, die nicht mehr miteinander Nachwuchs bekommen können. Ein Aufrechterhalten von Kompatibilität hat durch die große Entfernung nicht durchgesetzt. Menschen in anderen Sonnensystemen können sich mit uns auch nicht in sinnvoller Zeit wirtschaftlich austauschen. Wenn dann durch direkten Tauschhandel von Informationen. Wozu Geld, wenn die möglichen Warenauswahl extrem gering ist.

2 „Gefällt mir“

Sollten wir mit einem neuen Nostromo Replika Erztransporter ein Signal von LV-426 erhalten und wir uns dahin bewegen, kommt das nicht gut. Da nutzt uns Bitcoin nicht viel, höchstens Ripley kann uns helfen.

1 „Gefällt mir“

Ja um unser Sonnensystem bis zum Aphel von Pluto abzudecken braucht man eine Mindestblockzeit von ca. 37 h. Das wäre also machbar, wenn man für den Alltag einen Layer-2 wie Lightning verwendet.

Wenn man in ferner Zukunft mithilfe von Wurmlöchern eine Latenz im Bereich von Jahren (oder kürzer) erhält statt Jahrtausenden kann man tatsächlich das Bitcoin Netzwerk deutlich Größer skalieren.
Die reale Settlement-Dauer wird aber dennoch recht groß sein, wenn eine ganze Galaxie um die Wette bietet in einen Block zu kommen.

Das kann ich mir auch gut vorstellen. Es würde dann bei jedem neuen Sternensystem ein eigenen Bitcoin-Hardfork geben, der auf der Blockhöhe des letzten Kontakts zur Erde weitermacht.

Ja so ein Individual-Fork pro System macht großen Sinn, wenn es sehr wenig Handel zwischen Sternensystemen gibt.

Aber in ganz ferner Zukunft, wenn es ein Imperium auf Sternenhaufen-Größe gibt, ist Handel von Stoffen denkbar, die so wertvoll für das Empfängersystem sind, dass sich ihr Transport rentiert.

Wenn es dann kein Geld gibt, was seine Geld-Eigenschaften bei diesen großen Strecken nicht behält, ist ein zurückkehren zum Tauschhandel denkbar.
Dann tauscht z.B. die Proxima-432 b Förderation mit dem Arion-ZKJ Konglomerat 250 Exatonnen Wasser gegen 100 Exatonnen Eisen.

Ja theoretisch schon aber bis es endgültig so weit wäre vergeht denke ich noch einiges an Zeit. Und vielleicht kann man bis dann das ja irgendwie per Quantenverschränkung synchronisieren

Entweder wird dann die Blockzeit erhöht, oder es gibt eben einfach einen Fork und wenn man sich zwischen den Systemen bewegt muss man eben seine Währung tauschen.

Kolosierung außerhalb des Sonnensystems ist aber ein wirklich extrem weit entferntes Scenario.

1 „Gefällt mir“

Ja. Da Information sich nicht schneller als mit Lichtgeschwindigkeit verbreiten kann, sind auch Konsensprozesse wie das Finden und Bestätigen neuer Blöcke physikalisch an diese Grenze gebunden.

Nicht zwangsläufig.
Wenn in einer fernen Kolonie – etwa auf Alpha Centauri – deutlich mehr Rechenleistung (Hashrate) zur Verfügung steht als im Sonnensystem, wird das Mining dort attraktiver. Das Sonnensystem könnte dann Bitcoin weiterhin nutzen, müsste aber akzeptieren, dass die Bestätigung von Transaktionen mit sehr hoher Latenz erfolgt (entsprechend der Entfernung).

Gedankliches Beispiel

  • Auf dem Mars entsteht ein Energie- und Rechenüberschuss. Die Marsianer möchten am Mining teilnehmen, stoßen jedoch auf das Problem der hohen Latenz zur Erde.
  • Sie schlagen vor, Änderungen am bestehenden Protokoll vorzunehmen, was jedoch von der Erdbevölkerung abgelehnt wird, da es ihre bewährte Infrastruktur gefährden könnte.
  • Daraufhin forken die Marsianer Bitcoin und schaffen eine eigene Variante, die unabhängig von den Bedingungen auf der Erde funktioniert.
  • Ihr Fork hat anfangs einen geringeren Wert, da die Erdbewohner theoretisch in der Lage wären, ihn durch Angriffe mit ihrer höheren Hashrate zu bedrohen.
  • Jahrhunderte später wächst die Hashrate eines Alpha-Centauri-Bitcoin-Forks erheblich und wird für Erde und Mars zu einer Bedrohung.
  • Um gemeinsam wettbewerbsfähig zu bleiben, beschließen Erdlinge und Marsianer, ihre Mining-Power zu bündeln. Dabei könnten auch Parameter wie die Blockzeit angepasst werden, um effizient über größere Entfernungen hinweg einen Konsens zu erreichen.

Fazit:
Bitcoin würde sich nicht einfach auf galaktischer Ebene ausdehnen, sondern sich – ähnlich wie biologische Evolution – in unabhängige, aber verwandte Protokolle aufteilen. Jeder Fork wäre lokal optimiert für die physikalischen Gegebenheiten seines Standorts.