Inflation in den USA steigt stärker als erwartet – Bitcoin fällt

Die Inflation in den USA steigt mit 3,5 Prozent stärker als erwartet und nimmt damit die Hoffnung auf baldige Zinssenkungen. Bitcoin fällt in Reaktion.

Tatsächlich waren es auch die in Aussicht gestellten Zinsanhebungen der US-Notenbank, die den vergangenen Bullenmarkt eingeleitet haben.

Ich glaube, es soll hier „Zinssenkungen“ lauten.

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Ja doch, bitte hoch mit der US-Inflation und rauf mit den Zinsen. :partying_face:

„An den Kapitalmärkten begann unmittelbar nach der Veröffentlichung der Zahlen ein kleiner Abverkauf, der auch Bitcoin mit nach unten zog. Das Asset korrigierte um rund 2 Prozent.“

Ich wundere mich immer über die in meinen Augen konstruierte Korrelation, die von vielen als Kausalität verstanden wird. Vielleicht hat aber auch so etwas wie leicht geänderte Inflationszahlen überhaupt nichts mit Bitcoin zu tun. Vielleicht ist um 14:30 Uhr einfach ein Sack Reis in China umgefallen?

Mal im Ernst: Wer verkauft den Bitcoin, weil die Inflation steigt? Es müsste doch, wenn man Investoren einen Funken Logik unterstellt, eher zu weiterer Nachfrage führen, wo es doch bald noch teurer werden dürfte?

Oder handelt es sich bei solchen börsenrelevanten Meldungen einfach nur um sich selbst erfüllende Prophezeiungen?

Fragen über Fragen…

Das ist immer so eine Sache.

Tendenziell gilt:
Kleinere Inflation → Zinssenkungen → billiges Geld → Assetpreise steigen.

Andersherum:
Inflation steigt → Zinserhöhung → teures Geld → Assetpreise sinken.

Das ist eben ein weiterer Effekt.

Bitcoin sollte einerseits in Wert steigen, wenn man sich in einem inflationären Umfeld befindet. Gleichzeitig wird dann Geld teurer (also Kredite), weshalb die Nachfrage häufig abnimmt.

Ne Bärenmarkt statt Bullenmarkt ^^ Danke für den Hinweis

Risikoarme Anleger wählen allerdings lieber feste Zinsen als die Votalität von spekulativen Assets bzw. Bitcoin. Also sinkt der Kurs.

Steht doch genauso oben? :sweat_smile:

Ja nun. :sweat_smile: Ich konnte wohl mit „Geld wird teurer“ nichts anfangen.

Macht für mich auch keinen Sinn :see_no_evil:. Wenn ich eine schwache, inflationierende Währung habe, dann schichte ich doch mein Geld erst Recht in harte Assets wie Bitcoin oder Gold um. Gold, gemessen in Eruo, ist heute übrigens gestiegen.

Okay, aber was tust Du, wenn Du ALL-IN Bitcoin bist?

Wann würdest Du eher zusätzliche Nachfrage erzeugen, dadurch dass Du einen Kredit nimmst? Wenn Kredite günstig oder teuer sind?

Inflationsresistente Währung hin oder her. Man kann solche Entwicklungen nicht eindimensional betrachten. Ja, die inflationssicheren Eigenschaften von Bitcoin machen es auch in einem inflationären Umfeld attraktiv, aber genauso machen günstige Kredite in einem Niedrigzins-Umfeld Bitcoin attraktiver. Das eine schließt das andere ja nicht aus. :slight_smile:

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Stimmt es eigentlich das die FED aktuell eine doppelgleisige Strategie fährt indem die Zinsen hoch sind aber gleichzeitig Liquidität in den Markt gegeben wird? Das wird als Erklärung genutzt wieso die Assetpreise trotz hoher Zinsen die ganze Zeit steigen. Weswegen auch die Inflation weiterhin stark bleibt. Die hohe Liqudität wirkt den hohen Zinsen entgegen wodurch die Wirkung der hohen Zinsen stark verpufft. Und bisher fällt Bitcoin nicht wirklich. Wir sind immer noch bei 70k aktuell.

https://www.gurufocus.com/economic_indicators/6168/fed-net-liquidity-

Wenn das stimmt, würde das bedeuten, dass die Zinssenkungen noch lange auf sich warten lassen werden. Solange die USA den Markt mit hoher Liqudität versorgt, wird die Inflation nicht zurückgehen und damit keine Grundlage für Zinssenkungen. Und wer aktuell nicht stark investiert ist, kriegt die negativen Folgen dieser Finanzpolitik stärker zu spühren. Die Kreditkartenüberziehungen sollen sich in den USA häufen. Während eine Minderheit zufrieden neue ATHs feiern kann.

Nein aber die Börsen versuchen ja generell die Ereignisse zu frontrunnen. Keine Zinssenkung = Kein billiges Geld in absehbarer Zukunft = weniger Kursanstieg.
Niemand würde wegen 0,1% mehr (schöngerechneter-) Inflation seine Order schließen oder Spot Verkaufen. Es geht bei solchen Meldungen und den anschließenden Bewegungen am Markt (Egal ob Krypto oder TradFi) um den Zukunftstrend. Deswegen ist sowas meist auch nur ein kurzer Dip. Ausgelöst durch Spekulanten, aufgekauft von überzeugten.

…das ist dann also das, was ich mit „selbsterfüllende Prophezeiung“ bezeichnet habe: Es passiert nur etwas, weil die Leute denken, es passiert etwas. Wenn sie das nicht denken würden, dann würde nichts passieren.

Echt beknackt, die Börsianer-Logik.

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Niemand weiß natürlich warum der Markt was macht. Am Ende bleibt es immer eine Abbildung der Summe aller individuellen Entscheidungen.

Aber diese Entscheidungen sind nicht losgelöst vom Weltgeschehen. Und es gibt eben bestimmte Ereignisse bei denen eine Mehrheit des Marktes gewisse Entscheidungen trifft.

Mit Extrembeispielen man sich das gut verdeutlichen:
Ab morgen wird plötzlich ein Nullzins geschaffen. Was tun Menschen, wenn sie umsonst Geld leihen können? Sie leihen es. Und was passiert dann? Sie kaufen Assets damit.

Da diese Entwicklungen meist medial kommuniziert werden, preist ein Teil des Marktes solche Entwicklungen ein (und liegt mal richtig und mal falsch).

Versteht mich nicht falsch. Ich will nicht behaupten, dass man die Entwicklung von Märkten kausal erklären kann. Aber man kann die Wirkmechanismen einzelner Faktoren schon gut begründen.

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