Haben Staatsanleihenzinssätze was mit dem Zinssatz der FED zu tun?

Wie hängen denn die Zinsen der Staatsanleihen mit den FED Zinsen zusammen ?
Stichwort: China kauft ja massiv Staatsanleihen, damit die Zinsen niedrig sind, und sich die Verbraucher schön das chinesische Zeug kaufen können (wie ein Autohändler, der dir niedrige Zinsen gibt)

Aber wo ist die Verbindung zu den Zinssätzen zu denen sich Verbraucher Geld leihen können ?
:thinking:

PS: Lese gerade „Der Preis der Zukunft“…

Die Zinsen der Staatsanleihen und die Zinspolitik der FED sind eng miteinander verbunden. Die Zinsen für Staatsanleihen werden durch den Markt bestimmt, basierend auf der Nachfrage und der Rating-Stufe der jeweiligen Staatsanleihe. Die FED hingegen setzt die Zinspolitik für das Geld- und Kapitalmarktsystem in den USA und beeinflusst damit indirekt die Zinsen für Staatsanleihen.

Im Allgemeinen beeinflussen Zinsänderungen durch die FED die Zinsen für Staatsanleihen. Wenn die FED die Zinsen erhöht, werden die Zinsen für Staatsanleihen normalerweise ebenfalls steigen, da Anleger dann höhere Renditen von Staatsanleihen erwarten. Wenn die FED die Zinsen senkt, sinken die Zinsen für Staatsanleihen normalerweise ebenfalls, da Anleger dann weniger Rendite von Staatsanleihen erwarten.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Zinsen für Staatsanleihen auch von anderen Faktoren beeinflusst werden können, wie der Rating-Stufe des Staats, der Laufzeit der Anleihe und der allgemeinen Wirtschaftslage. Die Zinspolitik der FED ist jedoch ein wichtiger Faktor, der die Zinsentwicklung für Staatsanleihen beeinflussen kann.

Ein einfaches „Anlegererwartungen“ wär eine inhaltsäquivalente und sinnvollere Antwort gewesen als dieser ungekennzeichnete Roboter-Erguss – wenn auch keine besonders gute.

Also erst mal ist wichtig, dass die Anleihen am Markt gehandelt werden können. Wenn das der Fall ist, bedeutet ein steigender Marktpreis der Anleihe automatisch einen fallenden Zins. Das ist deshalb so, weil eine Anleihe ja zu einem fixem zukünftigen Zeitpunkt einen fixen Geldbetrag auszahlt.

Beispiel: Ich kaufe eine Anleihe direkt vom Staat um $100, und nach einem Jahr zahlt sie $110, also 10% Zinsen. Am nächsten Tag wird dieselbe Anleihe am freien Markt plötzlich um $109 gehandelt, warum auch immer. Für einen Käufer, der $109 zahlt, bedeuten die $110, die er in einem Jahr bekommt, nur noch 1% Zinsen.

Und warum sollte der Marktpreis überhaupt steigen? Z.B. weil ein Teilnehmer „massiv Staatsanleihen kauft“, wie du selbst geschrieben hast.

Das kann wie in deinem Beispiel ein Staat sein, oder auch einfach nur:

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Hier kommt der Leitzins ins Spiel (also das, was du „FED Zinsen“ nennst). Wenn der Leitzins niedriger ist als der Zins kurzfristiger Anleihen, leiht man sich Geld von der Zentralbank, kauft damit Anleihen und kassiert den Zinsunterschied, und das so lange, bis diese Anleihenkäufe den Marktpreis der Anleihe so weit gehoben haben, dass der Zins (wie oben beschrieben) so weit runtergegangen ist, dass kein Gewinn mehr zu holen ist.

Ein sicherer Gewinn ist das natürlich nur, wenn sich der Leitzins nicht plötzlich ändert, während ich die Anleihen halte. Der Zinssatz längerfristiger Anleihen spiegelt deshalb die vom Markt wahrgenommene Wahrscheinlichkeit zukünftiger Leitzinsänderungen wider.

Normalos können den obigen Arbitrage-Trade natürlich nicht machen, weil sie sich nicht direkt von der Zentralbank Geld leihen können, aber das ist egal: Sie bekommen ihren Kredit von Banken, die den Trade machen, und der Kreditzins ist dann durch die Konkurrenz zwischen den Banken an den Leitzins gekoppelt.

AI-Kennzeichnung: Dieser Text wurde von ChatGPT generiert. Als Prompt wurde verwendet: Zusammenhang zwischen Leitzins und Kreditzinsen, und bitte schreib einmal in deinem Leben einen Text, bei dem man nicht nach dem Lesen dümmer ist als vorher

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Danke erstmal, es ging in dem erwähnten Buch aber darum, dass China massiv amerikanische Staatsanleihen kauft, damit sich amerikanische Firmen und Privatpersonen niedrig verschulden können um wieder chinesische Sachen zu kaufen.
Ich verstehe aber nicht, wie der niedrige Zins der amerikanischen Staatsanleihen, der niedrig ist weil massiv von China gekauft wird, sich dann auf die Zinsen der Kredite auswirkt, die Banken an ihre amerikanischen Kunden vergeben… :thinking:

Alle Schulden werden am Markt gehandelt, Staatsschulden als Anleihen und Normaloschulden z.B. als mortgage backed securities (MBS).

  1. Wenn Anleihen wegen hohem Kaufdruck teurer werden, sinken wie oben beschrieben die Anleihenzinsen, und damit werden MBS das attraktivere Investment.
  2. Dann werden mehr MBS gekauft, die dann natürlich auch teurer werden.
  3. Teurere MBS heißt, Banken bekommen mehr Geld, wenn sie ihre vergebenen Kredite am Markt verkaufen.
  4. Wegen der Konkurrenz zwischen den Banken wird dieser höhere Gewinn in Form von niedrigeren Kreditzinsen an Kreditnehmer weitergegeben.

Alles klar?

Ich hab das Buch nicht gelesen, aber zumindest so ohne Kontext klingt es ein bisschen komisch, dass China US-Anleihen kauft, damit US-Kredite billiger werden. Das ist doch wohl eine ganz normale Konsequenz aus dem Handelsüberschuss – was sollte China sonst mit den ganzen USD machen?


Also ich weiß nicht genau, was du mir damit sagen willst, oder ob dir meine Erklärung klar war, aber der Typ schreibt ja eh das Gleiche, was ich gesagt hab, nämlich dass China „als Folge des Handels“ die große US-Anleihenposition aufgebaut hat, also wegen des Handelsüberschusses, und nicht um Kreditraten zu manipulieren.

Dass China davon profitiert, weiterhin US-Anleihen zu kaufen, klingt nachvollziehbar, weil US-Kreditraten steigen könnten, wenn es als einer der größten Käufer wegfällt, aber das ist nicht der Grund für die Käufe: Solange ein Handelsüberschuss da ist, müssen die USD irgendwo geparkt werden. Und wenn keiner mehr da ist, gibt es auch keine USD mehr, um Anleihen zu kaufen.

Vielleicht kann man vereinfacht sagen, dass die Preise der Staatsanleihen durch einen Markt wie beim Kauf von Bitcoin zustande kommen: Angebot und Nachfrage.

Der Staat sagt: ich gebe 100 mal 100€ aus, wer kauft mir die in 5 Jahren zu 103€ wieder ab? Keiner? Vielleicht für 104€…
Die Zinsen sind dann einfach die Differenz, die man bei Rückgabe mehr bekommt, also z.B. aus 100€ werden nach einem Jahr 105€, dann gibt es 5% Zins, oder nach zwei Jahren 105€, dann gibt es ca. 2,5% Zinsen usw.

Zusätzlich kann ja auch jeder Andere in den Markt einsteigen und frühere Staatsanleihen weiterverkaufen, wenn er das Geld jetzt braucht und nicht erst in 2 Jahren, wenn der Staat die Anleihe ausbezahlt. Ein anderer Käufer bezahlt dann diese Summe gleich und lässt sich später vom Staat ausbezahlen, der erste Käufer bekommt also wieder früher das Geld aber zu anderen Konditionen, eben genau die, zu der abgekauft wurde.


Der Zusammenhang zum Leitzins ist dann lediglich, dass wenn dieser Markt jetzt (warum auch immer) billigere Staatsanleihen heraus gibt als man sich von den (Zentral-)Banken das Geld leihen kann, dann leihen sich die Akteure eben das Geld um die Staatsanleihen zu kaufen.

Also wenn es Staatsanleihen für 105€ in einem Jahr (5% Zinsen) auf dem Markt gibt und du kannst dir für 3% das Geld leihen, dann machst du Gewinn wenn du dir das Geld einfach leihst. Du bekommst also von der Bank das Startgeld, die 100€ und wenn der Staat die Anleihe dann nach einem Jahr auszahlt, dann bekommst du die 105€. 100€ gehen als Kredittilgung wieder zurück zur Bank, dazu 3€ als Zinsen auch, die an die Bank fließen. Aber du hast dann 2€ Gewinn gemacht. In Echt sind die Zahlen natürlich deutlich größer.

Gerade weil man durch so einen Handel Gewinn macht und es somit viele Akteure tun ist es unwahrscheinlich, dass die Staatsanleihezinsen markttechnisch unterhalb des Leitzinses fallen. Darunter gibt es eben eine hohe Nachfrage und die Differenz kann man sehr einfach und praktisch risikolos zu Geld machen. Ist der Leitzins jedoch höher, dann geht dieses Geschäft nicht mehr und die Nachfrage an Staatsanleihen bricht ein, der Preis stiegt wegen mangelnder Nachfrage und dann muss der Staat eben die Preise bezahlen, zu denen ihm die Anleihen wirklich abgekauft werden.

@Soapp hat die Frage missverständlich gestellt, der Leitzins interessiert ihn überhaupt nicht, sondern die Kreditzinsen.

Die Korrelation zwischen Anleiheerträgen und Kreditzinsen basiert auf der Laufzeit, und bei längerer Laufzeit haben beide keinen unmittelbaren Bezug zum Leitzins mehr.

Sonst würde das Ganze auch keinen Sinn ergeben – Kaufdruck auf 10-jährige Anleihen kann die Zinsen von 10-jährigen Krediten senken, aber ich kann noch so viele Anleihen kaufen und werd es damit trotzdem nicht schaffen, die Fed dazu zu bringen, den Leitzins zu senken.

Das stimmt so nicht. Im Wesentlichen alle US-Anleihen handeln derzeit unter dem Leitzins. Jedem, der wissen will, warum, empfehle ich, zu versuchen, aus dieser Diskrepanz Gewinn zu schlagen.

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Ja, du hast recht aber die Differenz (und somit Gewinnmarge) ist relativ gering.
Da ich sowiso nicht das nötige Kleingeld habe und auch kein Interesse solche Staatsanleihen zu kaufen, kannst du noch erklären. warum das so ist?

Also gibt es einen Faktor, der den Gewinn weiter absenkt (wie z.B. Steuern) und somit berücksichtig werden muss oder ist der generelle Ansatz sich Geld für Staatsanleihen zu leihen quatsch?

Selbst wenn der Unterschied gering wäre, wäre es ein infinite money glitch. Allerdings ist der Unterschied überhaupt nicht gering, der Leitzins ist 5.5%, 10-jährige Anleihen liegen bei 4%, das ist ein Unterschied von 38%.

Es ist eigentlich schon alles in meinen vorigen Posts gesagt, oder zumindest angerissen: Die Zinsen langläufiger Instrumente sind nicht unmittelbar vom Leitzins abhängig, weil sich der Leitzins ändern kann, auch unvorhersehbar. Z.B handeln derzeit alle Anleihen unter dem Leitzins, weil eine Leitzinssenkung im September mit 100%iger Wahrscheinlichkeit eingepreist ist. Deshalb kannst du auch keinen Gewinn aus dem Unterschied machen.

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BTC kaufen wäre wohl das beste.