Die Unterscheidung zwischen Wert und Preis ist natürlich sinnvoll. Zwei Assets haben einen Wert, und der Preis gibt nur den Tauschkurs zwischen den Assets an. D.h. wenn sich die Werte der beiden Assets unterschiedlich verändern, ändert sich der entsprechende Preis.
Aber für den Wert selbst sehe ich keine Notwendigkeit einer weiteren Unterteilung. Der Wert wird einer Sache immer subjektiv beigemessen, wie @Makowski schon schreibt. Der Begriff „intrinsischer Wert“ ist m.E. also unnötig und ich habe bis heute keine sinnvolle Definition gesehen.
Die einen wollen Gold haben, weil sie Elektronik herstellen. Die anderen, weil sie Schmuck herstellen. Ich frage zwar Elektronik und Schmuck nach, aber brauche selbst kein Gold. Für mich hat Gold nur einen Wert aufgrund seiner guten Eigenschaften als Store of Value. Es ist überall akzeptiert, überall vorhanden, einigermaßen begrenzt, in feste Einheiten teilbar etc., hat aber auch schlechte Eigenschaften.
Der entscheidende Unterschied zwischen Bitcoin und Gold ist nicht, dass letzteres einen „intrinsischen Wert“ hat. Sondern Gold hat den Vorteil, dass ihm von vielen Seiten wegen sehr unterschiedlichen Gründen/Eigenschaften und Use Cases ein subjektiver Wert beigemessen wird! Gold ist in der Beimessung des Werts stärker diversifiziert.
Fällt beim Gold ein Use Case weg (z.B. Elektronik), gibt es immer noch andere (z.B. Schmuck). Das Risiko ist also gering, dass der Preis deshalb auf 0 fällt.
Beim Bitcoin gibt es aktuell noch wenige Use Cases, die schon praktiziert werden. D.h. aktuell ist das Risiko noch größer als beim Gold, dass die wenigen vorhandene Use Cases wegfallen bzw. obsolet werden, und der Preis auf 0 fällt. Je diversifiziert die Anwendungen werden, desto kleiner wird das Risiko sein.