Gibt es Belege, dass negative Inflation zu weniger Investition führen?

Sinkende oder gar negative Inflationsraten sind in der Regel ein Alarmsignal für Währungshüter. […] Denn sind Preise dauerhaft niedrig oder sinken auf breiter Front, könnte dies Unternehmen und Verbraucher verleiten, Investitionen aufzuschieben – im Glauben, dass es womöglich ja bald noch billiger wird.

Quelle

Gibt es irgendwo gesicherte Studien oder Quellen, die belegen, dass negative Inflationsraten, einen Rückkgang wirtschaftlicher Investition/Entwicklung zur Folge hat?

Eigentlich ist eine sinkende oder negative Inflation zb. durch eine feste Geldmenge das nicht erhöht werden kann doch positiv weil:

  • Wir verschulden uns weniger weil wir zweimal überlegen ob wir was kaufen/brauchen
  • Wir können Wohlstand aufbauen ohne Angst zu haben, dass es entwertet wird.
  • Wir haben auch Fixkosten und Bedürfnisse weshalb wir auch immer Geld ausgeben werden
  • Unternehmen werden kaum Investition zurückhalten und abwarten weil die Konkurrenz sie sonst überholen würde.

Oder liege ich falsch? Oder kann eine negative Inflation perse nicht in einem keynesianischem Fiat-System funktionieren, weshalb die Währungshüter keine andere Wahl haben?

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Mir ist keine Studie bekannt. Jedoch war in den USA um 1880 ein USD ca. 25 % weniger wert als 1900. Vielleicht gibt für diesen Zeitraum eine Untersuchung?

Wie soll das Unternehmen die Zinsen für Investitionskredite erwirtschaften, wenn niemand die hergestellten Güter kaufen möchte, weil alle auf ihrem Geld sitzen?
Wenn ich als Unternehmer ein pralles Konto hätte, würde ich Investitionen einstellen, Leute rauswerfen und mich jeden Tag über steigende Kaufkraft freuen.
Hätte ich als Unternehmer kein Geld, würde ich meinen Betrieb aufgeben und auch Leute rauswerfen.

Sehe es wie Du auch positiv.
Ich denke man muss vor allem unterscheiden wie die Wirtschaft und Währung strukturiert ist. Soweit ich es bei Diskussionen beobachtet habe, führten Keynesianer bisher immer nur deflationäre Crashs in einem (neo-)keynesianistischen Systems an und hatten sonst nie mehr als das Narrativ zu bieten. Ein Wort genügt, um den Gegenbeweis zu erbringen: Computermarkt.

Sie würden den Kredit gar nicht bekommen, wenn die Situation so unsicher wäre.

Auch wenn die Kaufkraft nur 2-5% p.a steigt? In einem Bitcoin-Standard wird die Kaufkraft voraussichtlich um das weltweite Wirtschaftswachstum ansteigen. Es geht dann darum die Anzahl der Bitcoin zu erhöhen. Falls man das durch seine Tätigkeit nicht schafft, ist die Auflösung des Unternehmens wirtschaftlich das sinnvollste. Falls man es mit überschaubarem Risiko schafft, sehe ich keinen Grund, nicht weiterzumachen.

Meine Kritik kommt auch nur aus der allgemeinen Lehrmeinung und diese ist bei einem komplett neuem Geldsystem vielleicht obsolet.

Vielleicht ist das ein guter Ansatz. Heutzutage ist es so, dass vermögende Menschen investieren müssen, damit sie ihre Kaufkraft erhalten können. Investitionen fördern Wettbewerb und Innovationen (ist das umstritten?). In einer Bitcoin Ökonomie kann ich Kaufkraft auch ohne Investitionen erhalten. Können wir daraus schließen, dass es in einer Bitcoin-Ökonomie weniger Innovationen gibt?

Die neue Lehrmeinung in einem Bitcoin Standard wäre wahrscheinlich die Österreichische Schule der Nationalökonomie. Vor allem Mises, Hayek und Rothbard sind da interessante Figuren.