Gewebliches BTC Mining in Deutschland

Hallo Ihr Profis,
ich habe mich entschieden, ASCI Miner zu kaufen und in unsere Windenergieanlage BTC Mining zu betreiben. Technisch ist das keine großer Herausforderung. Steuerlich sollte auch alles klar sein, da die Firma die das Windrad betreibt, auch das Mining betreiben wird.
Aber ich bin mir bei dem Mining Pool und der Auszahlung in EUR noch nicht ganz schlüssig.
Betreibt hier jemand auch gewerblich BTC Mining in Deutschland?
Wie macht ihr das?
Welchen Pool verwendet ihr?
Ich will natürlich auch nicht alles in Euro auszahlen sonder auch einen Teil auf einer BitBox hodeln. Je nachdem wie viel Euro zum betrieb der Miner und der Anlage benötigt werden.

Würde mich über Tipps freuen.
Grüße
Arne

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Verstehe ich nicht. Was interessieren Dich denn andere Mining Pools, wenn Du selbst Mining betreiben willst? :thinking:

Wieviel Du in EURO tauschst, ist dann doch Dir überlassen.

Nun ja ich werde ja nicht so so viele ASIC Miner kaufen können um alleine zu Minen. Ich muss mich ja einem Pool anschließen, Bisher habe ich NICEHash verwendet (Also Privat zum testen :slight_smile: ), aber da sollen dir Gebüren so hoch sein, dass ich mal wissen wolle ob hier jemand was anderes Benutzt, sollte ja auch seriös genug sein um es Kommerziell zu nutzen. Was bei NICEHash wohl gegeben wäre. Sollte aber halt nicht der einzige Parameter sein.

Ja die Frage war nicht nach der Menge, sonder nach dem Prozess und der Plattform. Also wo Tausche ich in Euro? Ist auch wieder ein Frage nach den Gebühren und der seriösität. Privat kaufe ich bei BSDEX meine BTC. Aber auch der BTC Transfare zur Börse kostet Gebühren.

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Als kleiner Miner musst du dich in der Regel einem Pool anschließen.

Ansonsten würdest du, je nach deiner gesamten Hashrate, im Mittel nur alle paar Jahre bis Jahrzehnte einen Block finden. Blödestenfalls also auch nie, falls die Gesamthashrate weiter ansteigt und/oder du einfach Pech hast.

Mit Anschluss an einen Pool sorgst du dafür, dass du ein gleichmäßiges Einkommen erhältst.

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Ach so.

Aber kann man sich dann nicht besser (=günstiger) direkt bei einem großen Mining Pool einkaufen?

So ein ASIC Miner ist ja nicht ganz billig. Wenn der „alleine“ nichts bringt, wo ist der Vorteil, sich einen zu kaufen, anstatt ohne eigene Hardware mitzumachen?

Rein finanziell hast du im Prinzip recht.

Als größerer Miner möchte man vielleicht zu 100 % die Kontrolle haben und mined selbst.

Das Mining Protokoll Stratum V2 gibt zwar einen Teil der Kontrolle vom Pool zurück an die angeschlossenen Miner, aber nicht komplett.

Einen eigenen ASIC möchte man aber, wenn man überschüssige Energie hat. Allerdings sollte man diese Energie 24/7 haben.

Oder falls man als Freiheitskämpfer im Ernstfall seinen ASIC zuschalten möchte, wenn eine 51 % Attacke droht.

Oder falls man anonym Bitcoin erhalten möchte.

Ansonsten ist Mining aus Investmentsicht nur eine DCA Variante, aber dafür wesentlich aufwändiger. Du steckst regelmäßig Euro rein (Strom) und erhältst dafür Bitcoin.

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Würde mich hier aus Interesse mal mit einklinken🙏

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Genau wie bei mir.

Ich habe von diesen Dingen aus dem #Neuland-Dingen ja überhaupt keine Ahnung. :slight_smile:

Hallo skymion, ja genau das ist unsere Ansinnen. Die Anlage erhält keine EEG-Vergutung (Förderung) mehr und wir müssen den Strom am „Markt“ verkaufen. Da erhoffen wir uns von Mining einen Mehrerlös, der über dem Marktpreis liegen sollte. Der/die Miner sollen natürlich auch nur laufen wenn die Anlagen Strom produziert, ob sich das alles aus geht werden wir jetzt einfach testen und die Anzahl der Miner entsprechend langsam hochfahren.

Aber zu meiner eigentlichen Frage konnte hier leider noch keine etwas beitragen. Ich würde mich weiterhin freuen wenn Jemand etwas zur Erfahrungen verschiedener Pools berichten könnte, gerade im BTC Mining Bereich und nicht für andere ALT-Coins.

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Ich habe selber noch keine direkten Erfahrungen mit dem BTC Mining gemacht, kann dir daher keine Empfehlung bezüglich eines Mining Pools geben, aber die Pool fees kannst du ja auf seiten wie dieser hier Vergleichen:Pool fees

Reviews gibt es auch genügend, wie z.B. hier:
Mining Pool review

Für große Volumina bietet sich definitv Kraken als Börse an, auch Bitstamp ist eine altehrwürdige Börse mit Sitz in Europa, mit hohen Sicherheitsstandards. Um Transaktionsgebühren zu sparen kannst du natürlich immer warten bis du eine gewisse Menge BTC gesammelt hast und dann mit niedrigen Gebühren verschicken, hast ja keine Eile.

Nebenbei ist übrigens eine Szenarienanalyse ratsam, bei der du deinen potentiellen Gewinn bei verschiedenen BTC Preisen und verschiedenen Hashrate Entwicklungen errechnest unter Berücksichtigung aller Mining Kosten (inkl. Transaktionsgebühren, Trading fees, pool fees usw. ) und dem möglichen Mining Ertrag in Abhängigkeit der gemittelten Stromerträge deiner Windkraftanlage der letzten Jahre.

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Hallo Norman,
vielen Dank für die Links da kann ich schon eine Menge ablesen denke ich.
Ist es eigentlich ein Unterschied ob man sich einem sehr großen Pool anschließt, also mir sehr viel Hashrate? Im Gegensatz zu ETH gibt es ja nur alle 10min einen Block, und ich würde vermuten, dass die größeren Pools statistisch mehr Blocks finden, oder gleicht sich das aus, dadurch das der Erlös bei den kleineren durch weniger Teilnehmer geteilt wird?

Bei der genauen Analyse der verschieden Szenarien tute ich sehr schwer, daher wollen wir jetzt mal mit einem Meiner einfangen.
Der Gesamtertrag der Windkraftanlage ist meiner Meinung nach nicht Relewand, Da wir nicht den gesamten Strom zum Mining verwenden können. Es ist viel mehr die Anzahl der Stunden relevant in denen die Anlage überhaupt Strom Produziert, also der Generator am Netz ist (Start-Windgeschwindigkeit). Wenn das der Fall ist kann man mit ca. 10-30kW rechnen, und nur diese wollen wir zum Mining verwenden, was ca. 10 ASIC-Minern pro Anlage entspricht. Alles was die Anlage bei Starkem Wind mehr produziert ist von der Anzahl der Stunden zu gering um dafür Miner zu kaufen. Aber die Strommengen die bei über 30KW entstehe sind auf Grund der Leistung von bis zu 500kW dennoch recht hoch, aber nicht zum Mining zu gebrauchen. Bei moderneren und somit größeren Anlagen verschieben sie die Zahlen nach oben, aber nicht die Stunden.

Okay, also der Plan ist, dass ihr die gesamte Leistung der Windkraftanlage bei normalen Windverhältnissen also 10 bis 30kw für die Miner nutzt und eure Anzahl an Minern nach diesem Ertrag ausrichtet. Peak Leistungen, die nur in geringer Stundenzahl auftreten, werden dann wie gewohnt in das Netzt eingespeißt bzw. die Anlage runtergeregelt, habe ich das so richtig verstanden. Die Anlagen stehen wahrscheinlich auch geographisch nah genug bei einander, dass diese Peakzeiten starke Überschneidungen haben und ihr so nicht einen gemittelten höheren Ertrag habt um mehr Miner laufen zu lassen die dann zwar den Strom am Markt kaufen, ihr aber gleichzeitig entsprechend viel Überschuss an anderer Stelle produziert und einspeißt. Dadurch, dass ihr aus der EEG rausfallt, bekommt ihr wahrscheinlich beim Peak trotzdem weniger für den Strom am Markt, als ihr an anderer Stelle für die Miner dann bezahlt, richtig?

Baut ihr die Miner direkt in die Windkraftanlage unten rein oder stellt ihr einen extra Kasten neben den Turm? Sind die Windkraftanlagen sowieso mit einer Internet Verbindung ausgestattet, oder wie managed ihr das? Wie sieht das mit der Versicherung aus? Darf sowas überhaupt aus Brandschutz Gründen innerhalb des Turms verbaut werden? Das Thema interessiert mich sehr, freue mich über einen Austausch.

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Hallo Normen,
ja im Prinzip. Es gibt bei der Windausbeute in Deutschland schon regionale Unterschiede in der Menge aber wie du schon erkannt hast gleichen sich die Spitzen schon sehr. Über die genauen Erlöse des Stromverkaufs möchte ich mir nicht zu viel Preisgeben, Aber klar sind diese nicht mehr so hoch wie noch vor 10-15 Jahren im EEG. Denn auch die EEG Erlöse haben sich für Neu Anlagen sehr stark reduziert und liegen nicht mehr weit vom „Marktpreis“ entfehrnt. Man hätte nur mit den EEG eine Preissicherheit für 20 Jahre.
Der größte Preistreiber beim Verbrauchspreis ist die Übertragung, also die Netznutzung in Deutschland. Da macht es auch keinen Sinn den Strom von einer „WEA“ zu einer anderen zu übertragen um die Miner effizienter einzusetzen.

Ja

Ja das sind sie heute alle Anlagen, da die Telefonlanschlüsse alle von der Telekom gekündigt wurden, und ein Überwachung anders nicht möglich wäre.
Möglich ist DSL / Glas(nur neu Anlagen) / LTE (Sehr beliebt bei altanlagen) / Satelit, scheiß Latenz :slight_smile:
Auch gerne Kombinationen zur Ausfallsicherheit.

Versicherung für was?
Haftpflicht muss man haben, alles andere ist eigenes Ermessen. Man kann aber fast alles versichern.
Oder meinst du das speziell auf das Mining bezogen?

Ja klar, ein Miner ist ja auch nur eine Elektrische Anlage, und das innere ein Windkraftanlage ist ein elektrischer Betriebsraum und darf nur von Ausgebildetem Personal betreten werden.
Über die Abwärme muss man sich zwar Gedanken machen(Besonders im Sommer), aber bei den Modernen Anlagen habe die Umrichter gerne mal eine Verlustleistung von über 50kW das wäre die Miner Kleinkram. Die alten Anlagen haben häufig keinen Umrichter und damit auch keine Wärmequelle im Turmfuß.

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Erstmal vielen Dank für deine Infos.

In Bezug auf die Versicherung, ich dachte dass die (Haftpflicht) versicherung für die Windkraftanlage eventuell keine weiteren Geräte, die nichts mit der Windkraftanlage zu tun haben, sich im Turm befinden dürfen. Gut, dass es da keine Probleme gibt.

Mit ausgebildetem Personal für den Zugang zum Turmfuß meinst du einen allgemein zertifizierten Elektriker/Wartungstechniker oder muss diese Person eine besondere Zertifizierung speziell für die Windkraftanlagen haben, auch wenn er nur den Turmfuß für die Wartung der Asic miner betritt?

Bezüglich der Abwärme, steigt diese einfach den Turm nach oben, kühlt sich ab bzw. Entweicht an der Turmspitze oder gibt es am Boden entsprechende Lüftungsanlagen, die bei neueren Anlagen sowieso den Umrichter kühlen?

nun ja, wenn ein Miner in der Anlage abbrennen sollte, entsteht ja einem andere Externen ein Schaden, und nur dafür ist die Haftpflicht Versicherungen.

Im Turmfuß reicht in der Tat eine elektrisch ausgebildete Person, aber wenn es eine Leiter hoch geht, ist etwas mehr nötig. Was unter Umständen auch für die Miner gelten könnte, je mach dem wie die Ebenen im Turm angeordnet sind. Könnte es Sinn machen die Miner auf die erste oder 2 Ebene zu stellen.

Das ist bei jedem Anlagentyp anders, Es gibt Lüftungsanlagen unten, es gibt die Variante mit der Aufsteigen der Warmen Luft, es gibt aber auch flüssigkeits gekühlte Anlagen mit außen liegendem Wärmetauscher. Alles möglich.

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Okay, top, vielen Dank für die ausführlichen Infos.

Hi Arne,

akuell arbeite ich mich auch in das Thema ein und würde mich sehr über einen Austausch mit Minern freuen! Wie sind deine ersten Erfahrungen? Was waren die größten Hürden? Und wäre in deinem Fall nicht sogar eine Zwischenspeicherung interessant, um das Mining/die Windkraftanlagen konstanter zu nutzen?

Beste Grüße

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Hallo Basu,
nun ja wo soll ich anfangen.
Da gibt noch gar nicht so viel zu berichten.
Zu den Organisatorischen Hürden, kann ich noch nicht viel Berichten. Unsere Steuerberater weiß beschied und wir sammeln die geförderten Daten. Aber noch ist es in keine Bilanz oder Steuererklärung drin, weil noch nichts gemeldet wurde. Da ist also noch alles offen, so zusagen, bis der erste Jahresabschluss gemacht wird.
Technisch wird die Abwärme im Sommer wohl noch ein Herausforderung, aber aktuell noch nicht. Elektrisch ist das für uns auch keine Herausforderung, da wir vom Fach sind. Aber es sei soviel gesagt, wir haben einen Trafo einbauen müssen, da unsere Anlage mit 690V Arbeitet und der Miner mit 400V/230V.
Dann hatten wir viel Glück in den letzten Monaten mit dem Wind, so dass wir nur weniger Tage/Stunden abschalten mussten (also keine Produktion).
Wir sind jetzt ca. ein halbes Jahr im Betrieb und habe jetzt einen weiteren Miner bestellt, die Erträge liegen im erwarteten Bereich. Aber natürlich sind wir noch weit im Minus bis der/die Miner bezahlt sind. Spannend wird da der Sommer mit der windschwachen Zeit.

Zu dem Thema Speicher, ja da haben wir viel drüber nachgedacht, auch die Kombination mit einer Solaranlage für den Sommer und die windschwachen Monate. Aber zum einen muss man nur mal rechen wie groß ein Speicher seine muss bei 3.5 bzw. 7KW Leistung um mal 12 oder 14 Stunden zu überbrücken. Dann sollte man zuerst auch noch die Trafoverluste und den Eigenverbrauch der Windkraftanlage kompensieren, um keinen Strom zu kaufen, bevor man überlegt einem Miner aus dem Speicher zu betreiben. Das ist kostenmäßig nicht darzustellen. Denn man bekommt ja auch noch Geld für eingespeisten Strom, den man in den Speicher laden müsste. Das kommt als nicht hin. zumal gerade noch die Preise für Speicher explodieren.

Viel Grüße

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Hi Arne, vielen dank für den umfangreichen Bericht. :slight_smile:
Darf man fragen wie hoch deine rechnerischen Stromkosten sind und wie lange die Amortisierung ca. bei dir dauert, bist du rechnerisch Gewinn machst?

Also alles in allem kein großes Hexenwerk, wenn man elektrisches Know-How hat? Ganz so groß ist meines noch nicht, aber man kann sich sicher das ein oder andere einlesen. Hast du in die Richtung ein paar Empfehlungen, die ich lesen/hören/sehen sollte?

Ganz, ganz lieben Dank. Machen wir das Bitcoin-Netz etwas dezentraler uns sicherer. :muscle:t4:

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