In dem Post beschreibt der User die Situation vor Ort seit dem 06.03., nach dem der ägyptisches Pfund von 1:33 auf 1:51 (ca. 35% in einer Nacht) abgewertet wurde und dass er nichts in den deutschen Medien dazu findet. Und tatsächlich scheint es niemanden zu interessieren. Übersehe ich da etwas, oder warum ist das nicht berichtenswert (die Entwertung am 06.03.2024)? Interpretiere ich da zu viel hinein und eigentlich ist das alles gar nicht schlimm?
Die Nachricht besagt, dass Ägypten einen erweiterten Kreditvertrag über 8 Milliarden US-Dollar mit dem IWF unterzeichnet hat. Diese Vereinbarung soll dazu führen, die Wirtschaft des Landes zu stabilisieren. Ägypten hat sich verpflichtet, seine Wirtschaft zu reformieren, um das Vertrauen der Investoren zu stärken und das Wachstum anzukurbeln. Der IWF hat Ägypten seit 2016 unterstützt und lobt die Fortschritte des Landes bei der Umsetzung von Reformen, obwohl es noch Herausforderungen gibt, insbesondere im Zusammenhang mit der Armut und der hohen Inflation.
Natürlich nicht, das ist die vierte solche Abwertung in zwei Jahren, also business as usual.
Ich kann verstehen, dass das für dich vielleicht wie ein großes berichtenswertes Ereignis wirkt, wenn du zum ersten Mal davon hörst, aber EGP ist halt einfach ein Shitcoin, der in den letzten 10 Jahren insgesamt schon ca. 90% gegen USD abgewertet hat, und es gibt auf der Welt zig solche Shitcoins.
Ich bin in Ägypten und sogar wo der Kurs noch bei 33 Cent stand (öffentlich) war der Straßenkurs schon länger bei 50 Cent oder mehr pro Euro. Die Händler vertrauen mehr auf den Euro und Dollar und handeln diesen dementsprechend höher. So hatte ich 100 Euro in 5000 EGP gewechselt gehabt obwohl der Kurs öffentlich bei 3300 EGP wäre. Am ATM sogar nur 3000 EGP
Man mus dazu wissen dass es sich bei Ägypten um eine Art verkappte Militärdiktatur handelt. Man kann nicht wirklich von einer Demokratie sprechen. Demonstranten wurden auf offener Straße massakriert und auf die Stufe von Terroristen gestell. Die Ämter und Märkte sind weitgehend unter dem Staat nahe stehenden Familien aus Politik und Militär verteilt. Länder wie Saudi Arabien und die USA haben einen bedenklichen Einfluss und stützen das Staatsapparat regelmäßig mit Geldspritzen in Milliardenhöhe. Es ist offenkundig, dass die Regierung keine Politik für Ägypten macht sondern für die eigene Tasche. In einem Land mit solchen Problemen kann man keine starke Währung erwarten.
