Hallo Zusammen, ich habe auf X folgendes zu Bitcoin und der Gefahr (Fehler) für Bitcoin gelesen und wollte Fragen ob ihr das als Gefahr für das Bitcoin Netzwerk seht.
Vielen dank schonmal für die Hilfe.
Mit der zunehmenden Verbreitung von Bitcoin werden die Blockbelohnungen durch Gebühren für Transaktionen in seinem Netzwerk ersetzt.
Dieser Prozess wird schrittweise und über Jahrzehnte hinweg stattfinden. Allerdings zeichnet sich bereits ein neues Problem ab.
Es war schwieriger, dies vorherzusagen, aber jetzt ist es da. Der erste Anreiz besteht darin, Bitcoin zu kaufen und zu behalten. Bisher nichts Neues.
Allerdings gibt es jetzt einen größeren Anreiz. Und zwar, dass Sie NICHT die echten Bitcoins verwenden.
Jedes Mal, wenn BTC in wBTC, cbBTC, tBTC, kBTC oder solvBTC verpackt wird, bedeutet dies, dass natives BTC in einer Wallet in seinem Netzwerk sitzt und NICHTS tut.
Es bewegt sich nicht = keine Gebühren.
Dieser Wert wird stattdessen zu Ethereum oder anderen Netzwerken verschoben. Dies ist nur die Spitze des Eisbergs.
Mit dem Wachstum von DeFi werden immer mehr BTC auf ihrer nativen Kette herumsitzen und nichts tun, da dieser Wert über verpackte Token exportiert wird.
BitGo hat wBTC. Coinbase hat cbBTC. Kraken hat kBTC. Threshold hat tBTC.
Glauben Sie, dass es hier aufhört? Und was ist in 10 Jahren? Aber da ist noch mehr!
In diesem Jahr wurden 11 Bitcoin-ETFs zugelassen. Zusammen haben sie bisher BTC im Wert von über 20 Milliarden US-Dollar gekauft.
Wo sind all die BTC? Sie liegen in einer Brieftasche bei einigen Verwaltern und TUN NICHTS!
Außerdem verkaufen und kaufen die ETFs an der NASDAQ ETF-Token, KEINE nativen BTC-Coins!
Auch hier wird der Bitcoin-Wert exportiert und aus seiner nativen Kette abstrahiert.
Beginnen Sie, das sich abzeichnende Problem zu erkennen?
Wer wird für die Netzwerksicherheit von Bitcoin zahlen, wenn der gesamte Wert exportiert wird? Ethereum? NASDAQ? Das werden sie nicht!
Sie benötigen Transaktionen im nativen Netzwerk von BTC, um Gebühren für Miner anzufallen.
Tatsächlich jedoch werden Bitcoins von Verwahrern in Tresoren eingeschlossen und ihr Wert wird auf andere Ketten verschoben oder in ETFs oder andere Formen abstrahiert.
Wie nennen wir das in der Kryptographie?
Sie „saugen“ Liquidität und Wert aus einer Kette oder einem Protokoll ab und verschieben diese zusammen mit den Benutzern zu einer anderen.
Der Angreifer steckt den gesamten Wert in die eigene Tasche! Glückwunsch, BlackRock, Sie haben gewonnen!
Coinbase liegt knapp dahinter auf dem zweiten Platz (siehe Verwahrer)
Bei Bitcoin wird seit Jahren darüber diskutiert, wie man mit der erwarteten großen Anzahl an Transaktionen umgehen soll, wenn Bitcoin sich weiter durchsetzt. Ebenso arbeitet man deshalb z.B. seit Jahren an Lightning, einem Netzwerk, über das „Bitcoin“ fast kostenlos, sehr schnell und mit höherer Privacy versendet werden können.
Das Locken von Bitcoin in der Main Chain, um sie auf anderen Netzwerken wesentlich günstiger übertragen zu können, ist also ein Feature.
Es wird sich ein Gleichgewicht einstellen. Solange on-chain Transaktionen günstig sind, wird man auch auf der Main Chain transferieren und Gebühren zahlen. Wenn die Nachfrage aber steigt, werden die on-chain Gebühren steigen und ein Teil der Transaktionen auf die Second Layer ausweichen.
Auch für das Locken der Coins auf der Main Chain, also das „Verschieben“ zwischen Main Chain und Second Layers werden übrigens Transaktionen benötigt.
Wie gesagt das ist auch nur ein Beitrag den ich auf X gelesen habe. Was er hier denke ich als Gefahr oder Problem meint ist das der Anreiz seine Bitcoin auf der Wallet zu halten und nicht zu verschieben aufgrund von der guten Performance so groß ist, dass dadurch kaum Transaktionen im Bitcoin Netzwerk gemacht werden und somit die Miner kein Geld mehr verdienen weil diese sich ja in der Zukunft über Transaktionsgebühren über Wasser halten.
Darauf bezieht sich auch meine Frage: könnte das wirklich in Zukunft ein Problem werden? Denn falls dies so eintritt würden das Minen nicht mehr attraktiv sein und die Hashrate würde einbrechen somit wäre auch das Netzwerk nicht mehr so sicher.
Natürlich kann es generell zum Problem werden, dass Bitcoin zu wenig für Transaktionen genutzt wird. Das würde am Ende aber einfach bedeuten, dass sich Bitcoin nicht ausreichend durchgesetzt hat.
Selbst wenn sich Bitcoin in der breiten Masse aber nur als „Digital Gold“, also nicht als Zahlungsmittel durchsetzen sollte, wird es denke ich ausreichend Transaktionen und Gebühren geben.
Wenn es so bliebe wie heute, sähe es düster aus. Allerdings beobachten wir ja gerade, wie die ersten Investment-Gesellschaften, Staaten und sogar Zentralbanken in Bitcoin investieren.
Kann halt keiner sicher vorhersagen…
Genauso wäre es. Bei fallenden Gebühren würde sich zwar immer wieder ein Zustand einstellen, in dem die verbleibenden Miner wirtschaftlich arbeiten. Allerdings würde das dadurch geschehen, dass immer mehr unproftablere Miner ausscheiden. Die Hashrate würde sinken und das Netzwerk unsicherer werden.
Falls das alles so kommen sollte, wird es irgendwann wahrscheinlich einen Fork geben, in dem ein neuer Bitcoin mit dauerhafter Subsidy geschaffen würde.
Vielen Dank für die Erklärung, hat mir sehr geholfen :) ein Zweifel auszuräumen. Bis jetzt habe ich auch selbst keinen Fehler gefunden nur hier dachte ich das könnte wirklich was sein. :)
Ich muss aber schon nochmal betonen, dass auch meine Aussagen und Einschätzungen letztlich eben nur das sind. Deine Gedanken sind ja an sich nicht grundlegend falsch.
Niemand weiß, was wirklich passieren wird. Schließlich ändern sich die Randbedingungen auch ständig.
Nur als digitales Gold durchgesetzt wäre es aber sehr schade.
Denn es geht ja nicht nur darum, dass man das Geld repariert hin zu einem harten Geld und weg von „debasement“, sondern auch, permissionless Zahlungen absolvieren zu können. Zahlungen, die keine einzige zentrale Instanz der Welt verbieten könnte. Geld ist ja im Grunde das privateste Gut. Konten zu sperren und auf Konten zugreifen zu können (wie etwa CBDCs) sind ein großes Problem und mindestens genauso wichtig zu lösen, als nur die Geldmenge zu fixen.
Beispiel: Wären CBDCs politisch auf eine bestimmte Anzahl begrenzt und könnten nicht ausgeweitet werden, rein hypothetisch, dann wäre es immernoch mieses Geld.
Denn wenn man beispielsweise politisch aktiv ist und sich für etwas einsetzt, das dem Staat nicht gefällt, kann er zugreifen und dich „ausschalten“.
In anderen Ländern ist das jetzt schon ein sehr großes Problem wie China, Iran, Irak, etc