Wenn eines Tages alle Bitcoins (21m) einmal gemined sind, wird ja weiterhin die Mineraktivität benötigt um die Blöcke für die Transaktionen zu generieren und die BTC Blockchain damit am Leben zu halten. Allerdings wird es dann ja keinen Mining-Reward mehr geben sondern nur noch die Transaktionsgebühren. Damit dies weiterhin funktioniert müsste eines dieser Szenarien eintreten:
a) die Transaktionsgebühren müssten sehr stark steigen, damit dies die ausfallenden BTC Mining Rewards kompensiert und sich das Blockmining weiterhin lohnt
b) die Transaktionsgebühren wären nicht sehr hoch, dann allerdings müsste die Difficulty deutlich heruntergesetzt werden, damit sich das Mining der Blöcke weiterhin lohnt. Wenn jedoch die Difficulty heruntergesetzt wird, wird es deutlich einfacher für Attacker die Blockchain zu manipulieren, als Folge wäre die BTC Blockchain also nicht mehr sicher.
c) Transaktionsgebühr niedrig, Difficulty weiterhin hoch, ergo Mining lohnt sich nicht mehr, die Miner kapitulieren, damit stirbt die Blockchain.
Es bleibt also nur die Wahl zwischen sündhaft teuren Transaktionsgebühren oder eines unsicheren Netzwerkes oder aber die Blockchain stirbt. In allen 3 Fällen würde die Akzeptanz sinken.
Oder gibt es da einen Denkfehler in dieser Überlegung.
Mal abgesehen davon, dass die Difficulty etc. nicht einfach manipuliert werden kann, da die sich ja alle 2016 Blöcke selbst reguliert, gibt es noch einige andere Möglichkeiten:
d) Die Transaktionsgebühren steigen nicht wirklich, aber die Blöcke werden irgendwann vielleicht doch etwas größer gemacht und somit passen mehr Transaktionen in einen Block, was wiederum mehr Block-Reward für die Miner bedeutet.
e) Transaktionsgebühren werden teuer, so dass sich Mining noch lohnt, jedoch ist das für die Menschheit kaum ein Problem, weil vieles dann über second- und third-Layer Netzwerke wie z.B. Lightning abgewickelt wird.
f) Die Transaktionsgebühren bleiben gleich, aber es wird im Jahr 2140 und darüber hinaus neue und viel günstigere Möglichkeiten geben Strom zu erzeugen, was das Mining wiederum rentabel macht.
Wenn du weißt, wie die Blockchain funktioniert, weißt du auch was es dazu benötigt: man muss mit ausreichend Rechenleistung (>50%) gegen die restliche Mining-Aktivität konkurrieren und kann damit gefälschte Transaktionen in die Blockchain einbringen und damit z.B. Bitcoins klauen.
Bei BTC voten die Miner die neue Blockchain ab. Ob der Strang weitergeführt wird oder der andere. Deswegen müsstest Du sagen wir 60% der Miner und 60% der Nodes kapern. Beides ist nicht leicht.
Ja, eben: nicht leicht, aber eben auch nicht unmöglich. Sicher, heute nicht wahrscheinlich oder kaum möglich. Aber mein Szenario bezieht sich ja gerade auf die veränderte Situation, wenn es keinen Reward mehr gibt, dann geben die Miner auf, wenn es keine andere Vergütung gibt, also werden die 60% Miner absolut gesehen nicht mehr so viele sein und der Aufwand einer Attacke sinkt.
Wer soll die Attacke den machen ? Wieviel Mininghardware braucht es und wie bringt man das alles zusammen ? Sagen wir einfach USA würde sein ganzes Geld ausgeben um Bitcoin anzugreifen und es würde gelingen. Vielleicht entscheidet die Community einfach dann Bitcoin sterben zu lassen und Bitcoin2 zu machen und der Angriff war umsonst. Skiziere mal den Angriff und Du wirst verstehen, dass Bitcoin mit seiner Community nicht angreifbar ist.
Ich denke, wir reden aneinander vorbei. Ich rede nicht von heute, sondern von der Zukunft. Dass dies mit der aktuellen Hashrate nahezu unmöglich ist, ist mir schon klar. Darauf bezieht sich aber nicht die Frage. Sondern die Hauptfrage ist: was passiert, wenn es keine Bitcoin-Rewards mehr gibt? Werden denn die Transaktionsgebühren noch ausreichen damit die Miner wirtschaftlich arbeiten können? Aus heutiger Sicht: Nein. Außer
a) die Transaktionsgebühren steigen deutlich an
b) die Miner geben auf -> Hashrate runter -> Angriffe werden einfacher.
Warum sollen Bitcoin Millionäre denn nicht selber minen um ihre Millionen absichern zu wollen ?
Du redest vom Jahre 2140 soweit ich weiß und deswegen bin ich aus der Diskussion dann raus. Bis dahin wird noch viel passieren und sollte dies Eintreffen und zum Problem werden, dann wird die Comunity darauf reagieren, wie sie auf alles reagiert.