die Kurse sind ja derzeit wenig aufregend, lassen viel Raum und Zeit für andere Dinge. Angesichts der Erlebnisse mit den Bitbox-Servern letzte Woche (…als plötzlich meine Bitbox „leer“ blieb) und in Anbetracht der Tatsache, dass ich mich nach 2 Jahren Studium hier in allgemeinen Bitcoin-Themen ausreichend sicher fühle, möchte ich nun meine eigene Fullnode aufsetzen & betreiben und später vielleicht auch (aus reinem Spaß an der Technik) Lotterie-Minen.
Ich habe die Fullnode von Nerdminer.de im Auge. Natürlich habe ich die Blocktrainer-Anleitung zum manuellen Aufsetzen auf einen Raspi gelesen und früher auch schon mal Erfahrungen mit älteren Raspi’s in anderer Sache gesammelt. Trotzdem spricht mich das Komplettangebot an.
Damit verbunden auch meine Fragen:
Sind eure Erfahrungen mit nerdminer .de positiv? Bekommt man da auch zügig, was man bestellt?
Macht es Sinn, den größeren Arbeitsspeicher (16GB) und die größere SSD (4TB) zu nehmen, oder wird man auch mit der kleineren Version glücklich?
Ansonsten ist bei mir eine 250MBit Leitung vorhanden und gute Linux-Kenntnisse ebenfalls, so dass ich so spontan keine weiteren Hindernisse sehe - oder doch? Gibt’s essentielle Tipps für dieses Setup?
Respekt dafür, dass der größte Schwarzseher hier im Forum sich für den Betrieb einer Fullnode interessiert. /s
Laut Anleitung wird Umbrel das dahinterliegende Setup sein, wobei RaspiBolt auch möglich wäre, ausreichend Linuxkenntnisse vorausgesetzt.
Umbrels eigene Fullnode kommt direkt mit 16 GB Ram. Hast du vor neben Bitcoin Client und vermutlich Electrs (als Indexer und für die Verbindung zur BitBox-App) auch Mempool zu betreiben? Falls ja, würde ich definitiv zu 16 GB raten.
Bzgl. Speicherplatz sind 2 TB derzeit noch ausreichend. Meine Node benötigt derzeit knapp 900 GB für Bitcoin Client und Electrs zusammen.
54G /data/electrs
825G /data/bitcoin
Die Internetleitung ist weniger wichtig, der limitierende Faktor wird anfangs definitiv der Prozessor sein (Blockvalidierung).
Das Gehäuse sieht ziemlich geschlossen aus, daher würde ich sicher gehen wollen, dass der Lüfter nicht zum „Schreikind“ wird und den Spaß an der Node trübt.
Noch ein Tipp: Sofern möglich, verwende für den initialen Blocksync einen Bitcoin Client in der Version 28.x. Es gibt wohl Probleme mit neueren Versionen in Verbindung mit der ARM-Plattform. Der Blocksync dauert erheblich länger mit neueren Versionen (siehe Details in https://github.com/bitcoin/bitcoin/issues/32832).
Das ist zwar nicht das Mindset der Erfinder, Innovatoren und Siegertypen - aber meins! ;-) Ich freue mich dann hinterher abgöttisch, wenn es besser kommt! So habe ich fast jeden Tag etwas zu feiern, weil wieder mal ein Untergangsszenario nicht eingetreten ist…
So auch bei Bitcoin. Meine Fullnode ist bestellt und deshalb bin ich dankbar für deine Tipps! ja, es wird auf Umbrel-basis sein. ich habe mir auch schon das Video vom Helper dazu angesehen - und alle Skills, die dort erwähnt werden, besitze ich, deshalb denke ich, dass ich klar kommen werde. Deinen Tipp zum Blocksync ist angekommen, da werde ich dran denken.
Ich habe rausgehört, du willst die Hardware ausschließlich für Bitcoin-Apps nutzen. Entsprechend benötigst du weniger Ressourcen als für einen Media-Server und zusätzliche Vorhaben. Ich z.B. betreibe mein Umbrel sehr minimalistisch: Bitcoin-App + Solo-Mining-Pool. Dafür genügen mir aktuell 2 GB RAM in Nutzung + 2 GB RAM Reserve = 4 GB. Vielleicht möchtest du dein Fullnode öffentlich in Clearnet ohne Einschränkungen betreiben, so dass ca. 100 Clients mit “dir“ verbunden sind. Auch das kostet RAM. Kurz: 16 GB ist eine zukunftssichere Wahl.
Zum Thema Speicher: Unbedingt 2 TB SSD nehmen. Ob es 4 sein müssen, weiß ich nicht. Ich vermute, mit 2 TB kommt man einige Jahre aus für die Blockchain. Ich persönlich würde für das Gerät nicht mehr als €400 ausgeben wollen, daher würde die 4 GB Option eh entfallen.
Und wo wir beim Preis sind: Ich hätte mir ein Mini-PC mit 16 GB und möglichst wenig SSD geholt - Kostenpunkt €150. Dazu eine lose 2 TB SSD für €100. Alles zu Black Friday und Amazon-Deals machbar. Man landet bei €250 - €300. Dann Umbrel oder Start9 drauf. Dafür braucht man gar keine Linux-Kenntnisse.
Ziehe unbedingt Umbrel Home in Betracht. Sie bauen gute Hardware, die auch minimal günstiger ist als der Wettbewerb.
Ohne Portweiterleitung wird deine Fullnode ausschliesslich (sofern du es aktivierst in der Bitcoin Node App) per I2P und Tor erreichbar sein. Also kein Clearnet. Somit “sehen“ dich deutlich weniger Fullnodes.
Die Frage ist, was du mit dem Einsatz deiner Fullnode bezwecken willst. Möchtest du “lediglich“ mit Wallets auf die eigene Kopie der Blockchain zugreifen und selbst gehostetes Mempool für eigene Transaktionen nutzen? Dann genügt Tor/I2P als Knotenverbindung. Ist ja quasi nur für dich.
Möchtest du dagegen so richtig Mehrwert für das Netzwerk werden, indem du mit möglich vielen Knoten weltweit vernetzt bist, dann ist Clearnet Pflicht (und somit nichts für dein Router-Setup.)
Eine „listening node“ zu betreiben funktioniert wie von @duckaxe beschrieben über Tor und auch über VPN. Bitcoin Core kann seit 29.x (iirc) mit natpmp umgehen. Damit lässt sich bspw. über Proton VPN Server eine Verbindung herstellen. Die Bitcoin Software handelt mit dem VPN, der natpmp unterstützt, eine Portweiterleitung aus. Dir wird ein zufälliger Port auf dem VPN Server zugewiesen, der nur für die Zeit der Verbindung reserviert wird. VPN benötigt keine interne Portweiterleitung auf dem Router. Von außen bist du also über die IP und den Port des VPN im Clearnet erreichbar und zudem anonym hinter dem VPN.
Für LN / LNBits ist das aufgrund des ständig wechselnden Ports kein Use Case. Eine feste Zugriffsadresse bietet dir hier Tor an. Allerdings nicht immer so performant und zuverlässig wie ein VPN. Anleitungen für Linux zur Erstellung von Tor Services gibt es zum Beispiel bei RaspiBolt: https://raspibolt.org/guide/bonus/lightning/lnbits.html#remote-access-over-tor-optional
@BlackMirrus Sorry für das Kapern des Threads. Die Frage hätte einen eigenen Thread verdient.
Also ich hab eine alte Fritzbox und musste nix im Router einstellen um eine Node laufen zu lassen.
Liegt vermutlich daran, ob der Port standartmäßig offen ist oder so..
Kenne mich damit nicht soo gut aus, aber ich habe den Pi einfach per Lan angeschlossen und er lief, ob es bei deinem Router klappt, keine Ahnung. Aber selbst wenn du nur über Tor gehst, hast du eine voll funktionsfähige Node
8GB RAM sollten reichen. 4TB SSD wäre evtl einen Gedanken wert. Sollten ab jetzt alle Blöcke randvoll sein, ist es denkbar, dass wir in ca 4 Jahren langsam an die 2 TB kommen, aber eigentlich braucht man noch keine 4TB.
Wenn ich das richtig sehe, ist das ganze schon sehr viel teurer, als eine eigene Node zusammenstecken.
Und wenn du die ganze Chain runterladen musst, bringe sehr viel Zeit mit, aktuell haben viele das Problem, dass es ewig dauert.
Dazu eine kurze Frage: Gibt es irgendwelche Risiken oder Nachteile, wenn man seine Full Node als vollwertigen Knotenpunkt im Netzwerk betreiben möchte? Aktuell nutze ich Umbrel und habe nur sehr wenige Verbindungen über I2P und Tor (meistens so 11). Ich möchte aber gerne dem Netzwerk einen Mehrwert bieten. Gilt es was zu beachten? – Danke für den Input, der womöglich für OP auch eine Rolle spielen wird.
Generell: listening nodes, also Nodes, die eingehende Verbindungen erlauben, sind eigentlich nur sinnvoll mit einem unlimitierten Internettarif (Upload). Listening nodes helfen vornehmlich neuen Nodes, die Blockchain zu syncen. Das ist der einzige Zweck, seine eigene Node „offen“ ins Netz zu stellen. Mit allen offenen Diensten gehen Risiken einher, sofern die Programme dahinter Schwachstellen aufweisen. Daher muss jeder abwägen.
Was utxo geschrieben hat. Dazu kommt auch die Tatsache, dass deine IP öffentlich im Netz einsehbar ist. Viele wollen es nicht. Man könnte auf die Fullnode ein VPN installieren, aber das ist auch nicht ohne und kostet Geld.
Sagen wir mal, man möchte möglichst wenig Wartungsaufwand haben – also im Idealfall einfach eine Full Node anschließen, die stabil läuft und die nächsten zehn Jahre einfach ihren Dienst tut. Gleichzeitig möchte man aber dem Netzwerk auch einen echten Mehrwert bieten und zur Dezentralisierung beitragen.
Was wäre denn für den „Normalo“, der kein Informatiker ist, hier der optimale „Sweet Spot“ zwischen Aufwand, Sicherheit und Nutzen fürs Netzwerk?
Muss ich dich enttäuschen, so einfach ist das nicht. Eine Node braucht Pflege, Wartung, Updates. Komponenten können ausfallen und müssen ersetzt werden. Sicherheitsupdates (OS, Apps) müssen regelmäßig installiert werden. Je mehr IT-Kenntnisse daher umso besser, sonst schau dir das Angebot von oben an. Umbrel ist ziemlich gut, bei Problemen jedoch schwierig zu debuggen. RaspiBlitz ist dann technischer und RaspiBolt/MiniBolt ist DIY am technischsten und, sofern Know-How vorhanden, gut zu debuggen.
Mit KI-Unterstützung lässt sich das ja mittlerweile recht komfortabel einrichten. Ich nutze einen Raspberry Pi 5 mit 8 GB RAM und einer 2 TB SSD. Umbrel 1.0 läuft stabil, und die Full Node hat bereits mit dem Synchronisieren begonnen. Ich würde jedoch gerne noch stärker zum Netzwerk beitragen. Daher die Überlegung, nicht nur via Tor.
Voraussichtlich werde ich zudem auf Pi Lite umsteigen und Umbrel 0.5 verwenden, um mehr individuelle Einstellungen vornehmen zu können.
Lässt sich der Prozess eigentlich automatisieren – also beispielsweise so, dass einmal im Monat automatisch nach Updates gesucht und diese selbstständig installiert werden?
Du kannst eine Full Node in Betrieb nehmen, sie in die Ecke stellen und vergessen. Ein Bekannter betreibt eine Node mit Umbrel, die er seit einem Jahr nicht “angefasst“ hat. Ab und zu nachschauen, ob die Node am Leben ist, indem der letzte Block kontrolliert wird. Mehr Pflege bzw. Wartung gibts nicht. Wenn man keine neuen Features benötigt, muss man nicht updated (ok, vielleicht bei sicherheitsrelevanten Updates).
Weltweit gibt es unzählige Nodes, die mit super alter Ƀ Core Version laufen. Sie werden nicht aktualisiert. Und wenn die Hardware und Software mitmachen, dann go for it.