Freier Markt führt zu Monopolen?

Ich hatte letztens eine Diskussion. Meine Gesprächspartner hatte folgende Argumente:

Ein freier Markt führt zu Monopolstellungen. Wenn ein kleines Unternehmen ein besseres Produkt anbietet als das große Unternehmen, kauft das große Unternehmen das Kleine. Wir brauchen eine Überwachung des Marktes. Diese Überwachungsinstanz setzt sich für die Rechte der Arbeitnehmer ein und subventioniert schwache Unternehmen. Unternehmen haben das Ziel Profit zu machen und sind dafür auch bereit Arbeitnehmer schlecht zu behandeln. Am Ende führt Planwirtschaft zum gleichen Ergebnis wie freie Marktwirtschaft: zentrale Monopole.

Wie kann man am besten diese Argumente widerlegen?

Was sind eure Gegenargumente?

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Willkommen im Forum!

Ich werde die Show heute zur Abwechlung nur als Zuschauer genießen.

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Jede Technologie wird irgendwann von einer anderen abgelöst.
Ab einer gewissen Größe wird ein Unternehmen nicht mehr effizienter. Es kann sogar sein, dass die Strukturen eher dazu führen, dass die Prozesse umständlicher und damit ineffizienter werden.
Das ist der Punkt, an dem kleinere Jnternehmen schneller auf neue Produkte bzw. Technologien umschwenken können.

Zeige mir doch mal, von welchen jetzigen Big-Playern große Innovationen entstanden sind?

Was haben, SAP, Volkswagen, Boeing und co. denn so neues entwickelt haben?

Edit:
Überlege doch mal, wie lange es die NASA schon gibt. Aber wer hat selbststartende und -landende Raketen entwickelt? Genau, ein Newcomer SpaceX.

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Außerdem haben viele Investoren ein Auge auf Startups. Wenn vielversprechende Unternehmen noch am Anfang stehen gibt es für Investoren sehr lukrative Möglichkeiten in das Unternehmen zu investieren. Die kleinen sind also nicht nur flexibler und mutiger sondern ziehen auch Kapital an. Startups sind bisschen wie Altcoins. Sie ermöglichen 100x oder 1000x. Aber genau wie auch bei Altcoins platzen viele Startups auch schnell als heiße Luft. :smiley:

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Das kleine Unternehmen hat durch seine Innovation einen Wert geschaffen und damit einerseits den gesamtwirtschaftlichen Kuchen größer gemacht, und andererseits sich selbst ein Stück vom Kuchen verschafft. Notwendigerweise ist der restliche Anteil am Kuchen relativ geschrumpft.

Wird das kleine Unternehmen dann unter Wert verkauft – selbst schuld. Aber warum sollte das so sein? Wird es dagegen für einen fairen Preis verkauft, dann wird deshalb das Kuchenstück des Gründers oder Unternehmers nicht kleiner. Das Kapital wechselt lediglich seine Form. Anstatt eines Unternehmens besitzt er nun den liquiden Gegenwert.

Wie @mcwinston oben schon andeutet: Es gibt keinerlei Automatismus, nach dem Audi Tesla aufgekauft haben müsste – lol.

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Das Gegenteil ist der Fall. In einem wirklich freien Markt kann das kleine Unternehmen dem Kauf nicht zustimmen und weiter den Markt disruptieren und das große muss nachziehen.
In einem Markt wie heute kann das große Unternehmen einfach fleißig lobbieren gehen und irgendwelche sinnlosen Gesetze durchdrücken, die das kleine Unternehmen nicht befolgen kann (z.B. horrende Bürokratie, Steuerproblematiken, etc.) und das ganze solange durchziehen, bis das kleine Unternehmen froh ist übernommen zu werden.

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Wenn Leute gegen den freien Markt argumentieren, muss man zunächst mal den Begriff klarstellen. Einige glauben, freier Markt bedeute, dass es keine Regeln gäbe. Das stimmt so nicht, im Gegenteil, einige Regeln machen die Entstehung eines freien Marktes überhaupt erst möglich: So die Achtung des Eigentumsrechts des Anderen, die Vereinbarung, dass Tauschgeschäfte stets freiwillig und auf Gegenseitigkeit stattfinden müssen, ebenso aber auch, dass freiwillig geschlossene Verträge eingehalten werden müssen. Es muss allerdings nicht notwendigerweise eine zentrale Instanz geben, die diese Regeln durchsetzt. Dies ist durchaus auch durch Selbstorganisation möglich (sieht man nebenbei bemerkt am Beispiel Bitcoin ganz hervorragend).

Bei der Diskussion um große und kleine Unternehmen meint dein Gesprächspartner wohl Skalen- und Netzwerkeffekte. Diese führen dazu, dass Unternehmen mit zunehmender Größe zunächst effizienter werden. Ab einer gewissen Größe setzen allerdings auch gegenteilige Effekte ein: Sehr große Unternehmen fangen an, durchzubürokratisieren und werden dadurch wieder ineffizienter. Die Kommunikation innerhalb des Unternehmens wird durch immer mehr Hierarchiestufen schwergängig. Darum wachsen kleine Unternehmen tendenziell schneller als große.

Der einzige Grund, warum in unserem System große Unternehmen trotzdem erfolgreich sind, ist, wie schon von @Nessaiy angesprochen, dass diese sich durch Lobbyismus unfaire Vorteile verschaffen. Das hat dann aber mit freiem Markt nichts mehr zu tun.

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Ich kann auch noch eine Betrachtungsweise einbringen: die Zentralität.

Für jeden Markt kannst du dir anschauen wie zentralistisch er geführt wird. Dabei gibt es zwei Extrempunkte auf deren Verbindungslinie die wirkliche Zentralität des betrachteten Marktes in der Zeit hin und her schwanken kann. Was sind das für Extrempunkte?

Einerseits kann der Markt durch einen einzigen Monopolisten betrieben werden. Dieser eine Marktteilnehmer hat die absolute Macht und kann alle Preise diktatorisch vorgeben und bestimmt was und wie etwas in diesem Markt passiert. Auf der anderen Seite hast du eine komplette Gleichberechtigung oder besser gesagt eine Gleichschaltung aller Marktteilnehmer. Da Märkte aber durch die Unterschiede der Menschen funktionieren kann ein Markt wo jeder Mensch gleich ist nicht funktionieren. Dass kannst du dir so vorstellen dass jeder Mensch Kartoffeln anbaut aber weil ja dann jeder Mensch Kartoffeln zum Essen hat gibt es keinen Handel mehr.

Beide Extremenden, die zentralistische Diktatur aber auch der vollkommene dezentrale Demokratie sind ineffizient. Dass die Diktatur oder in Marktbegriffen der Monopolist seine Macht über den Markt ausnutzt um sich selber zu bereichern ist ja logisch. Die Ressourcen die der Monopolist für seine Machtsicherung im Markt aufwendet gehen also nicht in Fortschritt oder Innovation. Solange der Monopolist also nicht die komplette Erde beherrscht wird es früher oder später ein anderer Markt schaffen deutlich effizienter durch deutlich bessere Innovation zu sein als der Monopolist und somit die Macht bekommen den Monopolist zu Fall zu bringen (einfache Evolutionstheorie, Selektionsprinzip usw. wenn man auch die Marktteilnehmer wie Firmen oder Staaten als Lebewesen bestehend aus Menschen wie Menschen als Leben bestehend aus Zellen ansieht). Nur falls es ein Marktteilnehmer schafft Monopolist auf der gesamten Erde zu werden kann es schwieriger werden ihn zu stürzen weil dann die einzige Chance ist den Monopolisten von Innern heraus zu Fall zu bringen, also gegen seine Macht anzukämpfen. Nicht unmöglich aber auch sehr teuer für die Angreifer des Marktes weil sich der Monopolist als Lebewesen gegen den Angriff wehren wird.

Die Andere Seite der vollkommenen dezentralen Demokratie ist aber genauso ineffizient. Für den Markt bedeutet es dass jeder Mensch die für den Markt betrachtete Ware oder Dienstleistung auch selber anbietet, es also nicht nötig hat sie von anderen zu kaufen. Das macht aber den Markt ineffizient weil die Kooperation zwischen den Menschen dann wegfällt. Menschen (generell Lebewesen) sind effektiver wenn sie sich auf einige wenige Dinge beschränken und Meister ihres Faches zu werden. Wenn aber alle Menschen die selbe Tätigkeit ausführen müssen wie Kartoffeln anbauen, dann haben diese Menschen keine/weniger Zeit sich um ihre eigentlichen Interessen und Spezialisierungen zu kümmern. Es ist eben effizienter wenn sich eine Gruppe von Menschen um den Anbau von gesunder Nahrung kümmert und andere dafür Häuser und Betten bauen oder Holz hacken gehen als wenn jeder Mensch einzeln sein Haus bauen muss, sich um Nahrung kümmern muss usw.

Beide Extreme sind also ineffizient. Sollte sich ein Markt so einem Grad der Zentralität nähren so ist die Chance groß, dass es Faktoren gibt die diese Märkte auf der Achse zwischen Zentral und Dezentral wieder in Richtung Mitte ziehen. Wo genau der Markt am Effizientesten ist kann ich so natürlich nicht sagen, nur dass die extremen Enden ineffizient sind und somit Potential für Verbesserungen liefern die irgendwann auch von findigen Lebewesen eingenommen werden. Weil die Lebewesen Evolutionär und durch das Selektionsprinzip immer nach Verbesserung streben (Kapitalismus, der Beste gewinnt, analog zur Evolutionstheorie).

Für Märkte bedeutet das:

  • 1 Monopolist: Diktatur und Abhängigkeit aller Marktteilnehmer. Das muss ersteinmal nichts schlechtes sein wenn die Diktatur ihre Macht nicht ausnutzt, das Potential ist aber gegeben und evolutionär wird sich der Monopolist eben absichern um weiterleben zu können und dabei ist es hilfreich so mächtig wie möglich zu sein. Die Käufer sind allerdings vom Marktführer abhängig.

  • 2 bis vielleicht 10 Verkäufer-Firmen: Oligarchie. Es gibt einen Machtkampf auf dem Markt zwischen einigen wenigen Teilnehmer. Diese können sich gegenseitig bekämpfen und somit den Markt effizienter gestalten aber sich auch verbünden und somit als dezentraler Monopolist auftreten. Die Käufer müssen einem der großen Marktteilnehmern vertrauen.

  • 10 bis 100 Verkäufer-Firmen: ein vielleicht gesunder Markt. Weder die Anbieter noch die Käufer haben eine gefährliche Marktmachtstellung. Wenn ein Käufer unzufrieden ist kann er problemlos zu einem Konkurrenten wechseln.

  • 100-x Verkäufer: Es gibt so viele Verkäufer dass der Markt von Produkten gesättigt ist. Die Käufer haben die Macht zu entscheiden was sie wirklich haben wollen während die Verkäufer einen drastischen Konkurrenzkampf erleben und sehr geringe Gewinnmargen haben von denen man kaum leben kann.

Gibt es also zu viele Verkäufer werden einige wegen der Überproduktion pleite gehen und gibt es zu wenig Verkäufer sollten neue innovative Geschäfte entstehen sodass sich gesunde Märkte immer irgendwo in der Mitte zwischen Zentralität und Dezentralität befinden werden.

Warum beobachten wir also momentan die Zunahme von Zentralität auf den Märkten? Ich sage: nicht wegen den Kapitalismus, denn dieser benötigt wie die Evolution das Sterben von Firmen. Sondern wegen dem zunehmenden Sozialismus: Firmen und Banken müssen gerettet werden. Auf menschlicher Ebene ist es verständlich dass man nicht sterben möchte nur weil man seinen Arbeitsplatz verliert. Damit ist es auch verständlich warum Firmen gerettet werden die von Menschen geführt werden. Das Problem ist das jede Firmenrettung auf Kosten der Allgemeinheit geht. Die Allgemeinheit kann es sich leisten einige wenige Firmen zu Retten aber nicht Alle. Den Retten bedeutet dass die Firma nicht profitabel war also weniger Mehrwert geschaffen hat als sie gekostet hat. Das Problem ist eben, dass so nicht alle Firmen gerettet werden können denn irgendwo muss der dafür benötigte Mehrwert (Macht) auch herkommen.

Was also passiert ist kann man anhand der Banken sehr schön zeigen, es gilt aber auch für alle anderen Firmen die vom Staat subventioniert werden. Die Banken Spielen mit ihren Machtmitteln (das Geld) und haben dadurch Gewinne oder Verluste. Die Gewinne werden privatisiert aber sollte es mal zu große Verluste geben dann sind diese Firmen auf einmal Systemrelevant und müssen gerettet werden, verluste werden verallgemeinert. Damit haben große Firmen den Vorteil dass sie riskante Geschäfte machen können ohne das eigentliche Risiko übernehmen zu müssen. Kleine Firmen müssen sich aber das Risiko mit berücksichtigen weil sie sonst schnell sterben können (pleite gehen). Auf der anderen Seite gibt es immer mehr Firmen die immer weiter gerettet werden müssen aber wenn eine Firma jedes mal einfach gerettet wird bekommt sie so kein Anreiz wieder profitabel zu werden. Es kommt ja immer wieder Geld nach. Die Nullzinspolitik hat das noch verschlimmert weil die Firmen ja einfach neues Geld von der Bank bekommen haben ohne direkt beim Staat anfragen zu müssen. Das Ergebnis ist dass wir schätzungsweise 25% aller Firmen Subventionieren müssen weil sie nicht aus eigener Kraft überleben können. Und irgendwer muss das halt alles bezahlen, nicht nur mit Geld, das kann neu gedruckt werden sondern auch mit Macht die dem Volk entzogen wird durch Steuern und Inflation. Es ist eine große Umverteilung zu den Großen aber gesteuert durch die Politik.

Alle Firmen, die subventioniert werden können ihre Produkte billiger anbieten als unsubventionierte Konkurrenten. Der Held der Steine klagt z.B. immer weiter dass die großen Kaufhäuser seine Lego-Produkte unterm Einkaufswert anbieten, sie also mit jedem Verkauf verlust machen müssen nur um z.B. die Lager freimachen zu können. Die Kunden kaufen das natürlich wegen den billigeren Preisen aber kleine lokale Händler können sich das so nicht leisten und gehen kaputt. Aber die großen Kaufhäuser werden ja um Pleiten zu entgehen hochgradig subventioniert. Die Bürger zahlen also Geld an den Staat dafür dass sie die Lego-Produkte billiger bei Kaufhof bekommen. Das macht aber den Markt für Lego kaputt. Die Monopolbildung in diesem Fall ist also staatlich gelenkt und keine Folge des freien Marktes. (Auch der Staat ist nur ein mächtiger Marktteilnehmer und kann somit lenkend in den Markt eingreifen)

Die Frage die man sich also stellen kann: Was ist eigentlich ein freier Markt, was muss ein Markt haben damit er frei ist und ist ein freier Markt mit staatlichen Eingriffen nicht trotsdem ein freier Markt nur mit mehr Regeln? Ab wie viele Regeln oder Verbote ist ein freier Markt nicht mehr frei? Ich persönlich finde es sinvoller immer von einem Machtmarkt zu sprechen weil in jedem Markt geht es um die Macht zwischen den Handelspartnern. Und auch ein Staat oder eine große Firma ist nur eine große Gruppe von Menschen die auf dem Machtmarkt mitwirkt und Macht ausgibt und einnimmt wie Energie.

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Hier muss wohl geklärt werden was mit natürlichen Monopolen passiert.

Als Beispiel kann man Netze nehmen, wie Verkehr, Schienen, aber auch Strom.

Als Monopolist kann man weder verdrängt werden noch einfach mit einem besseren Produkt ersetzt und somit die Preise selbst bestimmen. Solange man es nicht komplett übertriebt lohnt es sich nie ein neues Netz zu bauen.

Damit kommen wir zur Digitalisierung, da es hier nicht zwangsweise greift, dass größer immer ineffizienter ist. In einer Weise ja, aber das hebelt nie und nimmer die Marktmacht von z.B. Amazon aus.

Bei dem Konzern kommt beides zusammen:

Netzstruktur des Betriebs und Machtzentralisierung ohne viel Ineffizienz durch Digitalisierung.

Hier werden dann diese Strukturen genutzt, um einfach die Innovation der Menschen abzuschöpfen.

Das Problem wird mit KI evtl. noch weiter versärkt und hebelt das Prinzip
„Monopole immer ineffizient“ potentiell fast schon vollständig aus.

Die Definition ist mir neu. Es kann auch ein sozialistisches System geben, welches nur Menschen rettet.
Solche Regeln werden ja auch gerade geschaffen, z.B. mit Einlagensicherung.

Man muss ja fairerweise auch überlegen wie Sozialismus ohne Fiat aussehen würde.

Man könnte die Allgemeinheit eben vor großen Bustzyklen auch retten, ohne die Finanzinstitute oder „unternehmerischen Personen“ zu retten.
Das Unternehmen ähnlich behandelt werden wie Menschen ist eher schade.

Hier ist nähmlich der Unterschied:
Ein Mensch kann mit genug Freiheit eine neue Tätigkeit finden, welche mehr Mehrwert bringt.

Ein Firma hat nicht ein „verstecktes Talent“ mit dem sie evtl. in einem ganz anderen Bereich viel größeren Mehrwert schafft. Sowas macht nur bei Menschen sind und deshalb sollten auch Menschen und nicht Firmen gerettet werden.

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Der Grund weshalb es überhaupt zu Machtmonopolen kommen kann, liegt vermutlich eher im Geldsystem und der daraus resultierenden Politik, als an einer freien Marktwirtschaft.

Denn wie bereits mehrfach erwähnt wurde, werden Konzerne mit zunehmender Größe immer ineffizienter. Der Grund weshalb sich das trotzdem lohnt, dürfte auf die mögliche Verschuldung zurückzuführen sein. Je größer der Konzern desto größer können die Kredite ausfallen.

Dazu kommt dass große Konzerne noch anderweitig vom Staat subventioniert werden. Passend dazu wurde ja schon von Lobbyismus gesprochen. Als Beispiel fallen mir die deutsche Bahn und die Telekom ein. Auch das öffentlich rechtliche Fernsehen passt dazu.

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Na klar, nochmal die alten Argumente widerholen…

:roll_eyes: :yawning_face:

Gute Beispiele, wie Privatisierung natürliche Monopole missbraucht.

DasPies Beiträge gibts demächst als Buch :grin: :+1:

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:slight_smile: @Bontii

ich habe es extra für dich so formuliert dass ich den Menschen in den Mittelpunkt gestellt habe und nicht die Firmen als Menschen Gruppen. Bzw. ich gebe dir recht dass wir Menschen höher bewerten sollten als Firmen. Realer weise ist es aber leider andersherum weil Menschengruppen so gut wie immer mehr Macht haben als einzelne Menschen.

Anders gesagt: Einzelne Menschen müssen sich wohl immer gegen Gruppen von Menschen wehren und um ihre Macht kämpfen.

Gute Frage, muss ich aber erstmal drüber nachdenken. Das Konzept ist ja fundamental anders als das Fiatsystem. Genauso wie wenn wir über einen Bitcoinstandart philosophieren.

Spontan denke ich aber, dass sich auch ohne Fiatgeld nicht viel ändern würde weil die Menschheit sich nach dem Evolutionsprinzip weiterentwickelt. Und das benötigt kein Geld sondern handelt indirekt mit Macht als Währung. Geld verdeutlicht eigentlich nur das Konzept der Macht in Zahlen.

Wie siehst du die Welt ohne Fiat in einem realem Sozialismus?

Meinst du? Dann muss ich aber noch ein wenig an der Rechsschreibung arbeiten. :see_no_evil:

ChatGPT als Lektor :wink:

Also einen Beitrag für Blocktrainer kannst du ja wirklich mal vorschlagen über „Macht“ auf den du dann jeweils immer verweisen kannst :point_up_2:

Naja es wäre hier ja eine Entscheidung, welche eine andere Formulierung in Gesetzen zur Folge hat.

Eine, in der Firmen einfach seperate Entitäten für die ganz andere Regeln gelten wie für normale Menschen.

Keine Ahnung wer die Idee hatte Menschengruppen die zusammenarbeiten mit einem Menschen gleichzustellen… Vll. hat das viel früher bei kleinen Betrieben noch Sinn gemacht.

Aber jetzt gibt es im Grunde Segregation nach Klasse und Unternehmen sind „Menschen erster Klasse“, welche über Menschen zweiter Klasse priorisiert werden.

Die Idee von einem Staat war ja soetwas zu automatisieren, denn sonst endet es nur in Revolutionen, wenn die Menschen komplett am Ende sind.

Die Frage ist, ob der Staat noch den Menschen dient oder ob dieser dann auch noch bekämpft werden muss für Freiheit, wenn dieser unabhängig von dem Wille des Volkes zu mächtig wird.

Eben ein Staat, der nur von gut überlegten Steuern lebt und eine Welt mit möglichst guten Startbedingungen aufbaut z.B.

Also hier könnte man zwischen sozialer Marktwirtschaft und Sozialismus differenzieren evtl.?

Denn „-ismus“ nehme ich mal als Extrem, bei dem alle Menschen so viel bekommen, dass diese ohne sich über Wirtschaft Gedanken machen zu müssen konsumieren können.

Das wäre im Extrem dann eine Planwirtschaft, also wie Extreme eben so sind sehr problematisch.

Aber eine soziale Marktwirtschaft sehe ich als sinnvoll. Der Markt ist so reguliert, dass die Merkteffekte immer optimal dem Menschen dienen. Also so eingesetzt, dass man die effizientesten, langlebigsten und qualitativ hochwertigsten Produkte durch Innovation findet. Mit den möglichst optimalen Rahmenbedingungen.

Neben diesem optimal befreiten Markt gibt es dann das Sozialsystem, welches sich immer weiter in die Richtung entwickelt, dass Menschen eine Hand gereicht wird und diese reintegriert werden.

Erst durch diese Reintegration können Menschen erkennen, was sie am besten zur Gesellschaft beisteuern können.
Das macht man eben nicht, indem man diese komplett allein lässt und unter möglichst viel wirtschaftlichem Druck setzt.

Viel besser ist diesen einen Grund zu geben, dass sie von selbst zurückgeben wollen und von sich aus etwas finden, dass sie und die Menschen in ihrem Umfeld erfüllt.
Dann können diese wenn sie etwas gefunden haben, womit sie ihr Umfeld bereichern können, damit ganz von allein Geld verdienen, da ihr Umfeld dies dann hoffentlich mit ein paar Sats belohnt.

Wenn diese dann noch auf das monatliche Grundeinkommen oben drauf kommen hat man nur freien positiven Anreiz. Alle anderen Systeme versprechen in meinen Augen weniger persönliche Freiheit, Fairness und damit auch weniger Effizienz.

Dann geht Albert Einstein vll. weiter bei großen Konzernen Klos putzen, weil er das Geld gerade zum Überleben braucht.

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Man sollte vielleicht auch in Betracht ziehen dass es bei der Regulierung des Marktes keine konstanten Wahrheiten gibt. China und die USA sind gute Beispiele dafür. Während eine dominierende Macht von einem möglichst freien Markt stärker profitiert, muss die schwächere Macht einen gewissen Protektionismus fahren um zu verhindern dass ihre eigenen Unternehmen verdrängt werden und sich überall ausländische Konzerne an die Spitze etablieren. China hat das ziemlich erfolgreich gemacht finde ich. Da die chinesischen Exporte weiter steigen fängt China an die Freiheit des Marktes auf der Welt zu betonen. Nicht weil sie ideologisch davon überzeugt sind sondern weil es einfach pragmatisch ist.

Die USA, die sich immer mehr bedrängt fühlen, weiten ihren Protektionismus aus und werden nicht mehr so sehr als die Wortführer des freien Marktes angesehen. Aber heißt dass die Amis sind Kommunisten geworden? Nein, auch da ist es Pragmatismus und der Versuch gewissen Sektoren der heimischen Wirtschaft zu schützen.

Die Frage muss also vielleicht lauten wann und wem nützt der freie Markt? Ich denke das ist nicht nur von Land zu Land verschieden sondern auch innerhalb eines Landes von Unternehmen zu Unternehmen.

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Wow, ich bin begeistert!

Ein Kommentar der endlich mal wieder einen wirklich guten neuen Punkt einbringt, vielen Dank! :wink:

Hab es bisher auch eher vom Staatsinneren aus betrachtet, dass man Unternehmen den Freiraum gibt, in gewissen Bereichen neues zu probieren. Aber zu mächtigen Unternehmen die Macht so beschneidet, dass kein Oligopol oder Monopol den Wettbewerb behindert.

Nach außen ist es komplexer, da man von der realen Situation ausgehen muss und nicht einfach eine Utopie herleiten kann.

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