Die optionale Passphrase muss aber auch redundant und zuverlässig dokumentiert werden, sonst hast du ein Rezept für Desaster.
Meines Erachtens sind alle Optionen, die mit dem Memorisieren von Geheimnissen im Kopf beginnen, früher oder später zuverlässige Rezepte für Desaster und Verlust.
Ohne Zweifel kann man nahezu beliebig viele Wörter auswendig lernen. Anschließend muss man regelmäßig wiederholen und überprüfen, ob das Gelernte sitzt und korrekt ist. Hierfür braucht man eine zuverlässige Kopie des Erlernten, ergo ist das Auswendiglernen sinnlos.
Wiederholt und überprüft man nicht, ist ein Vergessen im Lauf der Zeit nahezu garantiert. Die Zeitspanne dazu ist sicherlich individuell und müsste irgendwelche biologischen Gründe haben.
Zu deiner konkreten Fragestellung sind pauschale Antworten schwierig, da du die möglichen Risiken nicht vollständig benennst, die du zuverlässig abdecken möchtest. Du kannst kaum jedes Risiko abdecken, also nur die allerwahrscheinlichsten versuchen, zu berücksichtigen.
Die optionale Mnemonic Passphrase ist eine Möglichkeit, die, wie oben gesagt, auch zuverlässig und redundant und getrennt von den Mnemonic Recovery Wörtern dokumentiert und aufbewahrt werden muss. Mit dieser könntest du deine Mnemonic Recovery Wörtern redundant weitergeben, ohne daß die Verwahrer an deine Coins kämen. Problem bleibt aber Zuhause, daß du zur Nutzung deiner Wallet die Mnemonic Passphrase im Haus haben musst, ebenso wie das Zugangspasswort für deine BitBox02, das übrigens auch redundant und sicher verwahrt werden sollte (z.B. Bankschließfach als Fallback).
Eine andere Möglichkeit wäre ein MultiSig-Setup, das du redundant verteilst, aber so, daß auch die Verwahrer dich nicht überstimmen können. Im Falle deines Ablebens sollte so ein Setup aber z.B. mit Bankschließfach und/oder Testament beim Notar und dortigen Co-Signern deinen Angehörigen letztlich den Zugriff auf dein Coin-Erbe ermöglichen.
Sowas sollte man dann aber auch nur machen, wenn man MultiSig vollständig verstanden hat. Denn man kann hierbei auch Fehler machen, die zum Verlust führen können.
Überlege dir, welche Verlustrisiken eintreten können und welche du abdecken möchtest, dann kann man über ein Setup diskutieren, das diese Szenarien berücksichtigt.